20 Jahre Erstattungskodex – Zeit für Reformen

13.03.2025, 4448 Zeichen

Wien (OTS) - Vor 20 Jahren wurde der Erstattungskodex (EKO) in Österreich eingeführt. Er regelt, welche Medikamente von der Sozialversicherung bezahlt werden und auf Kassenrezept verschreibbar sind. Heute umfasst der EKO rund zwei Drittel des gesamten Marktes für rezeptpflichtige Medikamente.
Zwtl.: Generika: Ein zentraler Bestandteil der Arzneimittelversorgung
Seit der Einführung des EKO im Jahr 2005 ist die Zahl der gelisteten Medikamente von 4.900 auf 6.900 Packungen gestiegen. Eine große Rolle spielen Generika: Über die Hälfte der gelisteten Medikamente im EKO sind Generika. Sie werden besonders häufig zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verordnet - rund 40 Prozent der EKO-Generika entfallen auf diesen Bereich.
Generika wurden 1994 gesetzlich verankert. Damals gab es die ersten 18 Generika mit Wirkstoffen wie Diclofenac oder Penicillin. Diese Wirkstoffe sind auch heute noch im EKO und wurden 2024 4,5 Millionen Mal verschrieben. Insgesamt stammen mehr als 80 Prozent aller in Apotheken abgegebenen Medikamente aus dem EKO. Im niedergelassenen Bereich werden 87 Prozent der erstattungsfähigen Arzneimittelausgaben über den EKO verschrieben. Die Aufnahme in den Erstattungskodex ist somit ein entscheidender Faktor für die Verfügbarkeit von Medikamenten - insbesondere von Generika.
Zwtl.: Freie Verschreibung für den Großteil der EKO-Medikamente
Der Erstattungskodex basiert auf einem Boxensystem: Während Medikamente im roten und gelben Bereich nur mit Genehmigung oder unter bestimmten Bedingungen verordnet werden können, sind Arzneimittel im grünen Bereich ohne Einschränkungen verschreibbar. Diese Medikamente bieten einen erheblichen ökonomischen Nutzen, da sie kostengünstige Behandlungsalternativen darstellen. EKO- Medikamente müssen zudem gesichert lieferbar sein. Der grüne Bereich erleichtert somit den Zugang zu leistbaren Generika und stellt sicher, dass Patientinnen und Patienten von bewährten, hochqualitativen Arzneimitteln profitieren.
Zwtl.: Dringender Reformbedarf im Erstattungssystem
Trotz der Vorteile und Notwendigkeit des Erstattungssystems steht es an einem Wendepunkt. „Die aktuelle Preisstruktur gefährdet die wirtschaftliche Verfügbarkeit vieler Generika und erschwert die Aufnahme neuer Produkte in den Erstattungskodex erheblich“ , so Wolfgang Andiel, Präsident des Österreichischen Generikaverbandes. Eine Packung Generika im grünen Bereich kostet im Durchschnitt EUR 5,27. Eine Tablette nur 14 Cent. Allein in den vergangenen 12 Monaten haben 247 Medikamente den EKO verlassen. 85 Prozent davon waren Generika.
Zwtl.: Generikaverband fordert grundsätzliche Aufnahme von Generika in die den grünen Bereich
Generika-Hersteller sehen sich zunehmend mit unvorhersehbaren Preisabschlägen und intransparenten Referenzpreisen konfrontiert. Das schränkt die Planbarkeit stark ein und gefährdet somit auch die Vielfalt sowie die nachhaltige Versorgung mit wichtigen Medikamenten.
Der Österreichische Generikaverband fordert daher unter anderem grundlegende Reformen:
- Grundsätzliche Aufnahme von Generika in den grünen Bereich , ohne zusätzliche Preisabschläge. Derzeit sind Generika mit 80% nach Absatz in der grünen Box gelistet.
- Freie Preisbildung für Medikamente unterhalb der Rezeptgebühr , um die Versorgungssicherheit zu stärken.
- Förderung des Generika-Einsatzes durch Sozialversicherungsträger , z. B. durch Anreize für Ärztinnen und Ärzte. Dazu zählen u. a. eine reduzierte Rezeptgebühr, eine angemessene Honorierung für Umstellungsgespräche oder Zielvereinbarungen zur Generika- Verschreibung.
„Generika sind essenziell für eine nachhaltige und leistbare Arzneimittelversorgung. Es braucht jetzt dringend Reformen, um den Zugang zu diesen wichtigen Medikamenten langfristig zu sichern“ , so Andiel abschließend.
Über den Österreichischen Generikaverband
Der Österreichische Generikaverband ist ein Zusammenschluss von neun Generika-Produzenten, die sich zur optimalen Versorgung der österreichischen Patientinnen und Patienten mit hochwertigen, preiswerten Arzneimitteln bekennen. Das Ziel unseres Verbands ist einerseits, die Öffentlichkeit über die Vorteile von Generika zu informieren und andererseits aktuelle gesundheitspolitische Debatten mitzugestalten. Unsere Mitglieder sind Accord Healthcare GmbH, Bluefish Pharma, Dermapharm GmbH, G.L. Pharma GmbH, Genericon Pharma Gesellschaft m.b.H, ratiopharm Arzneimittel VertriebsGmbH, Sandoz GmbH, Stada GmbH und Viatris Austria GmbH. Mehr unter generikaverband.at



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