13.03.2025, 6260 Zeichen
Wien (OTS) - Heute hat das Fairnessbüro seinen Tätigkeitsbericht 2024
vorgelegt.
225 Anfragen und 239 Beschwerden sind im Vorjahr eingegangen. Im
Gegensatz zu einigen ausgewählten Medien hatten die direkt
betroffenen Stakeholder und Händler den Bericht nicht bereits vor der
offiziellen Veröffentlichung erhalten, dies sei nur am Rande erwähnt.
„ Jeder große Lebensmittelhändler führt jährlich zehntausende
Lieferantengespräche mit mehreren tausend Lieferanten und hat dabei
natürlich immer den Anspruch, die rechtlichen Vorgaben einzuhalten.
Daher muss man die Zahl der Beschwerden in diesem Verhältnis sehen.
Wenn von mehr als 100.000 Betrieben insgesamt 239 Beschwerden
eingebracht werden, sind das nicht einmal 2,4 Promille. Harte
Verhandlungen werden von beiden Seiten geführt, um den besten Preis
und heimische Qualität für die Konsumenten anbieten zu können. Fest
steht, der Lebensmittelhandel hat sich nachweislich nie ein
Körberlgeld verdient“ , sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer
Will in einer ersten Stellungnahme. Die Arbeit des im
Landwirtschaftsministerium angesiedelten Fairnessbüros, das auf
Anregung des Lebensmittelhandels und des Handelsverbands eingerichtet
wurde, wird von der Branche ausdrücklich begrüßt.
Zwtl.: Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Handel funktioniert
hervorragend
Die im heutigen Bericht des Fairnessbüros präsentierte Zunahme
der gemeldeten Fälle ist in erster Linie auf die gestiegene
Bekanntheit des erst im Jahr 2022 gegründeten Büros zurückzuführen.
Die Zusammenarbeit des Handels mit den Lieferanten aus Landwirtschaft
und Industrie ist durch einen klaren gesetzlichen Rahmen festgelegt
und von Fairness geprägt. Überdies führt der Lebensmitteleinzelhandel
nur zu rund 5% direkte Verhandlungen mit einzelnen Landwirten . In
der Regel wird mit großen Molkereien, Agrargenossenschaften,
landwirtschaftlichen Verarbeitern und Bündelbetrieben verhandelt, die
wiederum die Preise mit den Landwirten vereinbaren.
„ Gemessen an der Gesamtzahl von zehntausenden
Lieferantengesprächen ist die Zahl der Beschwerden weiterhin
verschwindend klein. Das zeigt, dass die Geschäftsbeziehungen zu mehr
als 99 Prozent auch vonseiten der Lieferanten nicht bemängelt werden.
Gleichzeitig begrüßt der Lebensmittelhandel das Aufzeigen einzelner
Problembereiche durch das Fairnessbüro. Damit können wir die
langjährige Zusammenarbeit weiter verbessern, die sich auch in
Krisenjahren bewährt hat und gemeinsam die Versorgungssicherheit hin
zur österreichischen Bevölkerung garantiert “, kommentiert
Handelssprecher Will . „Wir sind stolz auf den hohen Anteil
biologisch und regional produzierter Lebensmittel im österreichischen
Handel. Unsere Strategie ist, auch weiterhin auf hochwertige Ware aus
unseren Regionen zu setzen, unsere Bauern zu unterstützen und Importe
billig produzierter Lebensmittel aus dem Ausland zu vermeiden. Daher
ist ein Bashing jener, die am stärksten von regionalen Verarbeitern
beziehen, kontraproduktiv.“
Der LEH leistet einen maßgeblichen Beitrag zur heimischen
Wertschöpfung und engagiert sich aktiv für den Klimaschutz und eine
nachhaltige Zukunft. Die hohe Filialdichte wiederum liegt bei den
Menschen im Land hoch im Kurs, denn dadurch wird die Nahversorgung in
jeder Region sichergestellt. Die mediale Inszenierung eines
Einzelfalles leistet hingegen keinen Beitrag zur Verbesserung.
Zwtl.: BWB bestätigt: Wettbewerb im Lebensmittelhandel funktioniert
Der im November 2023 präsentierte Endbericht der
Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) zur Branchenuntersuchung der gesamten
österreichischen Lebensmittelwertschöpfungskette hat bereits klar
belegt, dass der Wettbewerb im heimischen Lebensmittelhandel
funktioniert.
Der starke heimische Wettbewerb , der häufig über den Preis und
über attraktive Eigenmarken geführt wird, gewährleistet den
Konsument:innen bestmögliche Preise und unterstützt insbesondere
einkommensschwache Haushalte. Der heimische Lebensmittelhandel nimmt
hierbei stagnierende Umsätze (-3,2% inflationsbereinigt in 2022, -1,0
% in 2023, +1,7% in 2024) bei einer sehr geringen tatsächlichen
Rentabilität von durchschnittlich 0,5% bis 2,5% des Umsatzes hin. Zum
Vergleich: Bei globalen Nahrungsmittelproduzenten und internationalen
Herstellern ist die Rentabilität im Schnitt zehnmal so hoch.
Der Handelsverband war bereits 2018 Impulsgeber für die Schaffung
eines Fairnessbüros und schon seit der ersten Stunde ein Unterstützer
des Weges, neben den gesetzlichen Möglichkeiten und dem
Whistleblowing-System der Bundeswettbewerbsbehörde auch eine Stelle
einzurichten, die das Instrument der Mediation anbietet, um
Einzelfälle zu schlichten. Im ersten Schritt wird dadurch eine
unkomplizierte, anonyme Beratung auf Augenhöhe ermöglicht und in der
Konsequenz entsteht ein Marktbericht, der gezielt Verbesserungen
aufzeigt, anstatt alle Beteiligten der
Lebensmittelwertschöpfungskette unter Kritik zu stellen.
„Fairness im Markt ist ein wichtiger Parameter, um nachhaltige
Märkte, in denen kleine wie auch große Unternehmen agieren,
sicherzustellen. Wir stehen für faire Partnerschaft mit den
Lieferanten. Die heimischen Lebensmittelhändler stehen dem
Landwirtschaftsministerium wie vereinbart auch für bilaterale
Gespräche zur Verfügung “, so Will abschließend.
Zwtl.: HV gegen "Österreich-Preisaufschlag" der internationalen
Lebensmittelindustrie
Den im Tätigkeitsbericht erwähnten „Österreich-Aufschlag“ gibt es
tatsächlich, allerdings nicht seitens des Handels, sondern der
internationalen Hersteller , die dem LEH in Österreich systematisch
höhere Preise verrechnen als etwa dem LEH in Deutschland. Der
Handelsverband hatte diese Praxis bereits seit 2022 immer wieder
aufgezeigt, auch die BWB hat in ihrem Endbericht darauf hingewiesen.
Dies erklärt auch die Preisunterschiede bei Markenartikeln
zwischen Österreich und Deutschland. Das vom Handelsverband seit
Jahren geforderte Verbot Territorialer Lieferbeschränkungen würde die
Konsument:innen in der Europäischen Union um 14 Milliarden Euro
entlasten. Auch in Brüssel scheint die Botschaft endlich anzukommen:
Im Mai 2024 hat die EU-Kommission gegenüber Mondelez , einem der
größten Nahrungsmittelkonzerne der Welt, wegen derartiger
territorialer Lieferbeschränkungen eine Geldbuße von satten 337
Millionen Euro verhängt. Weitere Ermittlungen der Europäischen
Kommission laufen.
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