21.03.2025, 4760 Zeichen
Unterharmersbach (OTS) - In den malerischen Hügeln Unterharmersbachs,
wo die Familie Fritsch
seit 1873 Landwirtschaft betreibt, stellt der Klimawandel die Region
vor nie dagewesene Herausforderungen. Trockenperioden und extreme
Wetterlagen setzen der Futterproduktion zu und belasten die Tiere.
Doch mit dem Projekt ResKuh wird eine innovative Lösung angestrebt,
die Landwirte in Deutschland, Frankreich und der Schweiz vereint.
Durch den Einsatz modernster Technologien und gemeinsamer Expertise
werden Nachhaltigkeit und Tierwohl gefördert.
Unterharmersbach im Schwarzwald. An einem Hang etwas außerhalb
der Ortschaft liegt der Kuretzhof. In fünfter Generation betreibt die
Familie Fritsch hier schon Landwirtschaft. Die Jahreszahl 1873 im
steinernen Bogen des Scheuneneingangs verweist auf die lange
Tradition. Die Gegend ist geprägt von Höfen, Weiden und Feldern.
Praktisch jede Familie im Ort habe einen familiären Bezug dazu,
erzählt Sonja Fritsch. Sie führt den Betrieb gemeinsam mit ihrem
Mann. Über die Jahrhunderte hatten die Bauern zwar auch immer mal
wieder mit Wetterkapriolen zu tun, aber der Klimawandel stellt die
Landwirte jetzt vor ganz neue Herausforderungen. Trockenperioden,
gepaart mit extremen Wetterereignissen, beeinträchtigen die
Futterproduktion. Heiße Ställe bedeuten Stress für die Tiere, und das
kann sich auch auf die Leistung der Milchkühe auswirken, erklärt
Sonja Fritsch. Der Klimawandel betrifft uns alle und das sehr
unterschiedlich. Betrachtet man bestimmte Regionen wie hier am
Oberrhein, ähneln sich die Herausforderungen für die Agrarwirtschaft
aber grenzübergreifend, und so bietet sich auch die Chance,
gemeinsame Antworten zu finden für die Landwirte in Deutschland,
Frankreich und der Schweiz.
Eine Allianz aus der Landwirtschaftskammer des Elsass, dem
Landesverband Baden-Württemberg (LKV BW) und grenzüberschreitenden
Partnern arbeitet an Lösungskonzepten, die den Menschen, den Tieren
und der Umwelt nachhaltig zugutekommen: Das Projekt ResKuh. Im Fall
der Familie Fritsch ist das etwa eine Analyse der klimatischen
Bedingungen im Stall. Dabei kommt ein spezielles Diagnosegerät zum
Einsatz, welches auch beim zweiten Hinschauen an eine Mischung aus
Zauberstab und Antenne erinnert. Alle vier Meter nimmt Clément Eck,
Beauftragter Klimawandel bei der Landwirtschaftskammer Elsass und
Pilot des ResKuh-Projekts Messungen vor und kann damit eine
Klimakarte der Scheune entwerfen. Daraus lässt sich zum Beispiel
ableiten, an welcher Stelle Ventilatoren Sinn machen oder andere
Maßnahmen für ein besseres Raumklima hilfreich sind.
Zur technischen Unterstützung kommen Beratungsleistungen im
Bereich Ressourcenoptimierung, Energieeinsparung- und Produktion und
Tiergesundheit hinzu, ergänzt Dr. Elisa Strang, Verantwortliche beim
LKV BW für das Gesundheitsmonitoring Rind BW und Kopilotin des ResKuh
Projekts. Dabei lassen sich viele Synergien nutzen, da Werkzeuge und
Methoden unter den internationalen Projekt-Partner geteilt werden.
Gefördert wird das Projekt von der Europäischen Union. Gut die
Hälfte der rund 3,2 Millionen Euro kommt aus Brüssel.
Ein einzelner Betrieb hätte gar nicht die Möglichkeit, so viel
Expertise in Eigenleistung anzuhäufen, sagt Sonja Fritsch. Durch die
Anpassungen seien sowohl das Tierwohl als auch die Emissionen pro
Liter Milch messbar verbessert worden. Ein Ressourcenmanagement
hilft, den Wasserverbrauch zu senken.
Am Ende des Projekts profitieren etwa 250 Viehzuchtbetriebe in
drei Ländern von den Ergebnissen. Und natürlich zahllose glücklichere
Kühe.
Weitere Informationen zum Projekt ResKuh finden Sie auch unter:
https://agroecologie-rhin.eu/de/reskuh-de/
Projektbeschreibung:
Die Kohäsionspolitik hat klare Ziele für den Förderzeitraum 2021-
2027 definiert: Ein durch Innovation intelligentes Europa, ein
grüneres, CO2-emissionsarmes Europa, ein stärker vernetztes Europa,
ein sozialeres Europa und ein bürgernäheres Europa. Nachhaltige
Herausforderungen rücken in den Fokus der Gesellschaft, insbesondere
in Deutschland und seinen Nachbarländern. Im Rahmen des Projekts
"EU4regions" werden hochwertige multimediale und journalistische
Informationen zur Kohäsionspolitik produziert und anschließend breit
gestreut. Innerhalb von 12 Monaten wird über Interreg-Projekte aus
West- und Ostdeutschland und den Nachbarländern/-regionen berichtet,
um lokale Herausforderungen aufzuzeigen. Die betroffenen Länder sind
Polen, die Tschechische Republik, Österreich, die Schweiz,
Frankreich, die Niederlande und Dänemark. Unser thematischer
Schwerpunkt ist die Nachhaltigkeit, wobei wir Nachhaltigkeit als
Ganzes verstehen. Obwohl Klimafragen im Mittelpunkt stehen, werden
sie durch wirtschaftliche und soziale Aspekte ergänzt. Ziel ist es,
zu zeigen, wie sich die EU-Kohäsionspolitik auf Regionen und Menschen
auswirkt.
Soulsurfing Podcast S1/04: Fokus oder Vielfalt? (Monika Kletzmayr)
Aktien auf dem Radar:Strabag, OMV, Frequentis, Austriacard Holdings AG, Pierer Mobility, Amag, Uniqa, Wienerberger, EVN, ATX, ATX Prime, ATX TR, VIG, voestalpine, FACC, Verbund, Wiener Privatbank, Semperit, Agrana, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Palfinger, Flughafen Wien, Kapsch TrafficCom, Österreichische Post, Telekom Austria, Nike, SAP, Fresenius Medical Care, Beiersdorf, Merck KGaA.
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