23.05.2024,
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Wien (OTS) - Die Endkundenpreise für die günstigsten Lebensmittel und
Diskont-Eigenmarken in den heimischen Supermärkten und Diskontern
sind laut dem aktuellen AK Preismonitor im Vorjahresvergleich um 3,3%
gefallen – und dies trotz anhaltend hoher Kosten für Energie,
Personal, Logistik und Fremdkapital. Gestiegen sind hingegen die
Preise für teurere Markenprodukte von globalen Lebensmittelkonzernen.
Zwtl.: Territoriale Lieferbeschränkungen kosten europäische
Konsument:innen 14 Milliarden Euro
Ein Hauptgrund dafür ist der vielzitierte „Österreich-Aufschlag“,
den heimische Lebensmittelhändler in der grenzüberschreitenden
Beschaffung bezahlen müssen. Konkret handelt es sich um
diskriminierende Praktiken der Industrie, mit denen Konsument:innen
in Österreich höhere Preise verrechnet werden als etwa in
Deutschland. Die Bundeswettbewerbsbehörde hat dies in ihrem
Endbericht zur Branchenuntersuchung der gesamten
Lebensmittelwertschöpfungskette vom November 2023 bereits kritisiert.
Der Handelsverband wiederum zeigt diese unfaire Praxis schon seit
2022 immer wieder auf. Diese Form der Diskriminierung macht laut BWB
einen Großteil des Preisunterschiedes zwischen Österreich und
Deutschland aus und kostet die Konsument:innen europaweit jährlich
rund 14 Milliarden Euro.
Zwtl.: Behinderung des grenzüberschreitenden Handels: Mondelez muss
Millionenstrafe zahlen
Der Handelsverband fordert schon seit Jahren ein Verbot
territorialer Lieferbeschränkungen und erhält jetzt Rückenwind
seitens der EU-Wettbewerbskommission. Wie heute bekannt gegeben
wurde, muss der globale Lebensmittelproduzent Mondelez International
für die Behinderung des grenzüberschreitenden Handels im europäischen
Binnenmarkt eine Geldbuße von 337 Mio. Euro zahlen. Darauf einigte
sich der Hersteller mit der EU-Kommission in einem Settlement.
Mondelez habe den grenzüberschreitenden Verkauf in der EU laut
EU-Vizepräsidentin und Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager
unrechtmäßig eingeschränkt, um die Preise für seine Produkte zum
Nachteil der Verbraucher in Ländern wie Österreich oder Belgien
hochzuhalten.
Zwtl.: Europäischer Binnenmarkt ist Kronjuwel für
Wettbewerbsfähigkeit der EU
"Das Kronjuwel für die Wettbewerbsfähigkeit der EU ist der
Binnenmarkt, der aber noch nicht fertig ist. Die heutige Entscheidung
der europäischen Wettbewerbskommission ist daher ein wichtiges Signal
an alle internationalen Lebensmittelproduzenten, dass eine
Behinderung des grenzüberschreitenden Handels im EU-Binnenmarkt nicht
länger toleriert wird", sagt Rainer Will, Geschäftsführer des freien
und überparteilichen Handelsverbandes.
"Der nächste Schritt kann nur ein gesetzliches Verbot von
territorialen Lieferbeschränkungen in der gesamten Union sein, damit
die Händler in kleineren Ländern wie Österreich oder Belgien Waren
nicht mehr zu weit überhöhten Kosten beschaffen müssen. Das würde die
europäischen Konsumentinnen und Konsumenten pro Jahr um 14 Milliarden
Euro entlasten", so Will, der Sprecher des Handels.
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