Entsorgungswirtschaft im Dialog mit Minister Totschnig: Bürokratieabbau und Kreislaufwirtschaft im Fokus

20.03.2025, 3168 Zeichen

Wien (OTS) - „Unsere Branche ist ein zentraler Pfeiler für Klima- und Umweltschutz und sichert zehntausende Arbeitsplätze in Österreich. Um unsere Kreislaufwirtschaft zukunftsfit zu machen, sind gezielte Maßnahmen zur Entbürokratisierung, zur Stärkung von Sekundärrohstoffen und zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren notwendig“, betonte Harald Höpperger, Obmann des Fachverbandes der Entsorgungs- und Ressourcenwirtschaft, anlässlich eines Treffens mit Bundesminister Norbert Totschnig. Bei dem Austausch über die Zukunft der Branche standen Maßnahmen zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft, zur Entbürokratisierung und zur Förderung von Recycling im Mittelpunkt.
Konkret standen folgende zentrale Themen im Fokus:
- Förderung der Kreislaufwirtschaft: Eine verstärkte Nutzung von Sekundärrohstoffen ist essenziell für eine resilientere und nachhaltigere Wirtschaft. Die im Regierungsprogramm vorgesehene Förderung der Kreislaufwirtschaft wird ausdrücklich begrüßt.
- Entbürokratisierung und schnellere Genehmigungsverfahren: Das Abfallwirtschaftsgesetz (AWG) muss optimiert werden, insbesondere hinsichtlich effizienterer Verfahren und der Reduktion von Melde- und Berichtspflichten. Dies kann durch eine stärkere Nutzung bereits vorhandener digitaler Systeme wie EDM erleichtert werden.
- Effizientere Nachhaltigkeitsberichterstattung: Unternehmen müssen immer mehr Umwelt- und Nachhaltigkeitsdaten offenlegen. Eine bessere Nutzung vorhandener Systeme könnte hier für erhebliche Entlastungen sorgen.
- RED II und RED III - Zertifizierungspflichten überarbeiten: Österreich sollte sich für eine Reduktion der Berichtspflichten auf EU-Ebene einsetzen, um Wettbewerbsnachteile für die heimische Abfallwirtschaft zu vermeiden. Die Einbindung des Abfallbereiches schafft hier für die Umwelt keinen Mehrwert.
- Stärkung von Sekundärmaterialien: Der Einsatz von Rezyklaten muss gegenüber Primärrohstoffen attraktiver gestaltet werden - etwa durch Abbau bürokratischer Hürden und steuerlicher Anreize.
- Evaluierung des Bahnzwangs für Abfalltransporte: Die aktuellen AWG- Bestimmungen beeinträchtigen das Recycling und schwächen den Wirtschaftsstandort Österreich. Eine Abschaffung des Bahnzwangs in vorliegender Form wird daher vom Fachverband für alle Distanzen gefordert.
- Strengere Kontrolle großer Online-Handelsplattformen: Die Einhaltung von Abfall- und Produktvorschriften muss auch für Online- Plattformen gelten. Sie sollen stärker zur Finanzierung von Verwertungs- und Sammelsystemen beitragen.
Bundesminister Norbert Totschnig zeigte Verständnis für die Anliegen der Branche: „Die Abfall- und Ressourcenwirtschaft ist eine tragende Säule der österreichischen Nachhaltigkeitsstrategie. Bürokratische Hürden abzubauen und Recyclingprozesse zu stärken, sind wichtige Aufgaben, die wir weiter vorantreiben werden. Der konstruktive Austausch mit der Wirtschaft ist dafür essenziell.“
Der Fachverband begrüßt die im Regierungsprogramm vorgesehenen Maßnahmen zur Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und wird weiterhin aktiv an deren Umsetzung mitwirken. (PWK106/ES)
Fotos zum honorarfreien Download finden Sie hier (Fotocredit: Fachverband Entsorgungs- und Ressourcenmanagement)



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