14.11.2024, 2695 Zeichen
Wien/Brüssel (OTS) - "Länder wie Österreich mit strengsten
Forstgesetzen zum Schutz der
Wälder kämpfen eher gegen eine Ver- als eine Entwaldung. Die
Waldfläche hat seit den 1960er-Jahren etwa um die Größe des
Burgenlands zugenommen. Dass die EU-Entwaldungsverordnung gemäß EU-
Parlamentsvotum nun nicht nur verschoben, sondern auch verbessert
werden soll, ist ein zukunftsweisendes Zeichen der Vernunft - im
Sinne des Klimaschutzes, regionaler Wertschöpfungsketten und des
europäischen Wohlstandes. Nur, wenn unsere bäuerlichen
Familienunternehmen von einer unnötigen Bürokratieflut geschützt
werden, werden sie weiter bereit sein, die Wälder in Richtung
Klimafitness zu pflegen, Holz zum Ersatz fossiler Rohstoffe zur
Verfügung zu stellen und somit beim Klimaschutz mitzuhelfen", betont
LK Österreich-Präsident Josef Moosbrugger zum heutigen
Abstimmungsergebnis des EU-Parlaments.
"Brüssel scheint endlich zu begreifen, dass ideologisch
motivierter Populismus, der zwar gut klingt, aber keineswegs gut ist,
unsere europäische Zukunft gefährdet und niemandem nützt. Endlich
sickert durch, dass nicht an den Betroffenen - in diesem Fall
gesamten zentralen Wertschöpfungsketten - vorbei agiert werden darf.
Die EU-Kommission und der Rat der Mitgliedsstaaten sind nun
gefordert, diese zukunftsweisende Weichenstellung des EU-Parlaments
im Sinne von Klima, Wirtschaft und Gesamtgesellschaft weiterzutragen
und umzusetzen", so Moosbrugger, der sich gleichzeitig klar und
deutlich gegen Regenwaldabholzung ausspricht. "An dem
gesamteuropäischen Ziel, gegen Entwaldung Maßnahmen zu setzen, ändert
sich durch die heutige Verbesserung nichts, auch wenn manche anderes
behaupten", stellt der LKÖ-Präsident klar.
"Die unmittelbare Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung hätte zu
einem massiven Chaos in ganz Europa geführt und wäre nicht einmal
technisch möglich. Mit unserem direkten Draht zur Praxis ebenso wie
zu Wissenschaft und anderen Teilnehmern der Wertschöpfungskette
konnten wir als LKÖ konkrete Verbesserungsvorschläge erarbeiten, die
erfolgreich verankert und nun auch vom EU-Parlament angenommen worden
sind. Nun wird es wichtig sein, dass sich auch der Trilog auf diese
unverzichtbaren Anpassungen einigt", betont Moosbrugger.
"Konkret geht es in unserer Branche darum, dass es für Bäuerinnen
und Bauern, Forstwirtinnen und Forstwirte bei Produkten wie Holz,
Soja und Rindfleisch in Ländern wie Österreich mit keinem
Entwaldungsrisiko spürbare Erleichterungen bei den Berichtspflichten
gibt. Sinn und Zweck ist, unsere kleinstrukturierten Land- und
Forstwirtschaftsbetriebe vor einer völlig unsinnigen Bürokratieflut,
die höchstens von großen Konzernen gestemmt werden könnte, zu
bewahren", erklärt der LKÖ-Präsident.
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