14.11.2024, 2107 Zeichen
Wien (OTS) - „Wien hat mittlerweile ein strukturelles Defizit von
weit mehr als
einer Milliarde Euro. Dennoch sitzt das Geld weiterhin locker. Von
der ursprünglichen, breit geteilten Idee einer Multifunktionsarena,
wo die Stadt Wien zwar das Grundstück bereitstellt, jedoch Bau und
Betrieb keine weiteren Kosten verursachen, hat sich Finanzstadtrat
Hanke längst verabschiedet - und das, ohne die notwendige
Beschlussfassung im Gemeinderat sicherzustellen“, so Budgetsprecher
Martin Margulies zu den heute präsentierten Plänen.
Schon vor über einem Jahr gab es erstmals eine Präsentation eines
Bestbieters (OVG) - auch dieser wollte eine Kostenbeteiligung der
Stadt in einer Größenordnung von rund 50 Millionen Euro. Nach einem
Ausscheiden dieses Bieters aufgrund eines Formalkriteriums hat sich
die Wien Holding entschieden, statt einer Neuausschreibung mit dem
Zweitgereihten in Gespräche einzutreten. Das dramatische Ergebnis -
schlagartig soll die Eventhalle plötzlich 100 Millionen Euro mehr
kosten.
„Anstatt neu auszuschreiben und dem ursprünglichen Bestbieter die
Möglichkeit einzuräumen, seinen Formalfehler zu beheben sowie dem
Zweitgereihten und möglichen anderen Bietern die Chance auf neue
Projekte zu geben, entscheidet sich die Stadt Wien dafür, einfach 100
Millionen Euro mehr auszugeben. Angesichts der mehr als nur
angespannten Finanzsituation der Stadt ist diese Entscheidung absolut
nicht nachvollziehbar“, so Margulies.
Auch aus kulturpolitischen Überlegungen bleiben viele Fragen
offen. „Tatsächlich wünschen sich Veranstalter schon seit längerem
eine Eventhalle mittlerer Größe: Größer als der Gasometer, kleiner
als die Stadthalle. Defacto wissen wir aber bei dem intransparenten
Vorgehen von Stadtrat Hanke nicht, ob die neue Halle diese Kriterien
erfüllen wird. Unklar ist auch, ob die geplante Halle auch anderen
Veranstaltern als Eventim zur Verfügung stehen wird. Insgesamt bleibt
der Eindruck: viel Steuergeld für einen einzigen privaten Profiteur.
Derartig riesige Projekte müssen öffentlich vorgestellt und
diskutiert werden, bevor Zuschläge erteilt werden", so
Kultursprecherin Ursula Berner.
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