14.11.2024, 4455 Zeichen
Wien (OTS) - Auch der heutige Auftritt des scheidenden
ÖVP-Finanzministers Brunner
im Budgetausschuss des Nationalrats könne nicht darüber
hinwegtäuschen, dass unter seiner Verantwortung die Republik in
Rekordschulden gestürzt wurde. Erschwerend hinzu komme, dass Brunner
noch kurz vor der Wahl die Menschen falsch informiert und so den
wahren Budgetschlamassel geheim gehalten habe. FPÖ-Budgetsprecher
NAbg. Hubert Fuchs: „Die Amtszeit von Brunner war eine
Aneinanderreihung von falschen Hoffnungen, die er den Menschen
gemacht hat. Gleichzeitig hat die schwarz-grüne Regierung eine
Politik vorangetrieben, die den Staatshaushalt immer weiter belastet
statt entlastet hat. Die Rechnung dafür müssen die nächsten
Generationen zahlen, während sich der ÖVP-Minister nach Brüssel
abseilt und künftig einen Themenbereich verantwortet, von dem er noch
weniger Ahnung hat als von Finanz- und Budgetpolitik - auch wenn das
eigentlich kaum denkbar ist. Dass er sich jetzt auf die Experten
ausredet, ist peinlich und erinnert an die verfehlte Coronapolitik,
für die ja angeblich auch die Experten verantwortlich waren.“
FPÖ-NAbg. Arnold Schiefer erinnerte in diesem Zusammenhang auf
den Ausblick, den Brunner im Oktober 2023 - als nach dem Höhepunkt
der Corona-Krise und der bereits gut abschätzbaren Energiesituation
als Folge des Kriegs in der Ukraine - gegeben hatte: „Er sprach von
einem zukunftsfitten Budget für 2024, vom Einhalten der Maastricht-
Grenze, von steigendem Wohlstand und versprühte Optimismus. Er ging
von einem leichten Wirtschaftswachstum und vom Ansteigen der privaten
Konsumausgaben. Angesichts dieses Aufschwungs sollte auch die
Arbeitslosigkeit nicht steigen. Die Realität sieht leider komplett
anders aus. Finanzminister Brunner musste alle seine Annahmen
widerrufen.“
Die Realität zeige: Die Maastricht-Grenze dürfte Österreich 2024
und 2025 nicht einhalten. Selbst das stellte ÖVP-Minister Brunner bei
seinem Auftritt im Budgetausschuss am 12. September 2024 noch in
Abrede. FPÖ-NAbg. und Ökonomin Barbara Kolm: „Weit haben wir es
gebracht, wenn selbst der Vorsitzende des Fiskalrats aussagt, dass er
Zahlen aus dem Finanzministerium keinen Glauben schenkt. Unser Land
steckt in einer Rezession, damit einher geht ein Wohlstandsverlust.
Von Optimismus ist in der Wirtschaft weit und breit keine Spur. Die
heimische Wirtschaft steckt in einer Transformationsseifenblase und
droht in der ausufernden Bürokratie zu ersticken. Es gibt keine
Zuversicht, daher zu wenige Investitionen und zu wenig Konsum durch
die privaten Haushalte. Die sparen vorsichtshalber und konsumieren
weniger, weil sie nicht wissen, was mit der neuen Bundesregierung auf
sie zukommen wird. Die Exporte schwächeln weiter und die zunehmende
Zahl an Insolvenzen erzeugen auch keine wirkliche Aufbruchstimmung im
Land. Die Angst vor Arbeitslosigkeit beginnt in manchen Regionen
spürbar zu werden.“
„Optimismus gab es nur beim ÖVP-Finanzminister in der Erstellung
der Planungsannahmen für das Budget 2024. Das Verfehlen der
Budgetziele hat aber auch noch andere Ursachen als Brunners
optimistischen Prognosen. Schwarz-Grün hat unterjährig massiv in den
Budgetvollzug eingegriffen, um Wahlzuckerl und Klientelpolitik zu
betreiben - wie die nicht budgetierte Klimabonuserhöhung, Ausgaben
für ökologischen Verkehr, Landwirtschaftsförderung, oder
Reparaturbonus. Die meisten außerplanmäßigen Ausgaben für das
Hochwasser sind aktuell noch nicht budgetwirksam“, warnte FPÖ-
Budgetexperte Fuchs, dass die Endabrechnung für 2024 noch schlechter
ausfallen könnte als bislang angenommen.
Um eine Trendumkehr in der Budgetpolitik einzuleiten, fordern die
FPÖ-Abgeordneten Fuchs, Kolm und Schiefer eine Reihe von Maßnahmen:
„CO2-Steuer und Klimabonus abschaffen, Ausgabencheck inklusive
Durchforsten des Förderdschungels und Verschlanken des
Bürokratiemonsters, eine Priorisierung der Staatsaufgaben nach
Beschäftigungseffekt und Konjunkturwirkung, steuerliche Entlastung
von Überstunden, damit sich Leistung endlich wieder lohnt. Im
Unternehmerbereich brauchen wir eine Absenkung der Körperschaftsteuer
für Kleinstunternehmen sowie eine Anhebung des
Investitionsfreibetrags auf 20 Prozent für die nächsten drei Jahre.
Dieser Schritt ist auch einfacher zu administrieren als die
Investitionsprämie. Überdies muss auch die Bildungskarenz auf ihre
Treffsicherheit hin überprüft werden. Allein diese Maßnahmen -
sozusagen als Startpaket - würden wieder eine positive Bewegung ins
Land bringen und zur Budgetkonsolidierung beitragen.“
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