20.03.2025, 2856 Zeichen
Wien (OTS) - „Gerade Pflegeheime sind ein unverzichtbarer Bestandteil
der sozialen
Infrastruktur. Die Privatisierung solcher Einrichtungen gefährdet
deren Stabilität und Qualität. Darunter leiden die Pflegebedürftigen
wie auch die Beschäftigten. Beispiele auch aus anderen Ländern
zeigen, dass private Betreiber:innen oft Kostendruck auf Personal und
Dienstleistungen ausüben, um Renditen zu steigern - mit teils
verheerenden Folgen für Pflegebedürftige“, meint der Gesundheits- und
Pflegesprecher der Grünen, Ralph Schallmeiner, in einer ersten
Stellungnahme zum möglichen Verkauf von SeneCura.
SeneCura ist ein gewinnorientiertes Unternehmen, wurde 1998
gegründet und hat sich durch gezielte Übernahmen und Expansionen zum
Marktführer im privaten Pflegesektor entwickelt. Seit der Übernahme
durch die französische Orpea-Gruppe im Jahr 2015 beschleunigte sich
diese Strategie. Besonders brisant ist, dass in der Vergangenheit
Pflegeeinrichtungen aus öffentlicher Hand an SeneCura verkauft
wurden. Beispielsweise in Bundesländern wie dem Burgenland oder
Steiermark, wo das Unternehmen heute eine entsprechende Präsenz in
Sachen Pflege und Gesundheit hat.
Mit 89 Einrichtungen und rund 7.300 Betten ist SeneCura ein
zentraler Akteur im österreichischen Pflegebereich. „Diese
Entwicklung verdeutlicht die Risiken einer zunehmenden
Kommerzialisierung und Privatisierung der Pflege. Pflege und
Gesundheit sind zentrale Aufgaben der Daseinsvorsorge. Die
Ausgliederung in den Privatsektor ist hier der vollkommen falsche
Zugang“, sagt Schallmeiner.
„Die Übernahmen zeigen einen klaren Trend: Pflegeeinrichtungen
werden zunehmend aus öffentlicher Hand oder gemeinnütziger
Trägerschaft an private Betreiber verkauft. Die Folge: Soziale
Infrastruktur gelangt in den Kreislauf privater Gewinnmaximierung.
Die jetzt publik gewordenen Pläne zeigen, dass Pflegeeinrichtungen
zunehmend als Spekulationsobjekte betrachtet werden - mit
potenziellen Risiken für die Bewohner:innen. Die Gewinnmaximierung
steht häufig über dem Gemeinwohl, was sich negativ auf die Qualität
und Sicherheit der Pflege auswirken kann“, meint Schallmeiner zur
Privatisierungspolitik der Vergangenheit.
Angesichts dieser Entwicklungen fordern die Grünen eine klare
politische Positionierung, samt Übernahme von Verantwortung, und die
schrittweise Rückführung von Pflegeheimen in die öffentliche Hand -
oder zumindest die Überführung in eine gemeinnützige Trägerschaft.
„Die Pflege darf nicht länger Spielball privater Investor:innen
sein. Wir appellieren an alle politischen Entscheidungsträger:innen -
insbesondere in den Ländern - , den Verkauf von SeneCura kritisch zu
prüfen und Maßnahmen zu ergreifen, um die Pflege als unverzichtbare
Säule des Sozialstaates zu schützen. Die Daseinsvorsorge gehört in
öffentliche Hände - für eine menschenwürdige Zukunft aller
Pflegebedürftigen!“, so Schallmeiner abschließend.
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BKS
Die börsenotierte BKS Bank mit Sitz in Klagenfurt, Österreich, beschäftigt rund 1.100 Mitarbeiter und betreibt ihr Bank- und Leasinggeschäft in den Ländern Österreich, Slowenien, Kroatien und der Slowakei. Die BKS Bank verfügt zudem über Repräsentanzen in Ungarn und Italien. Mit der Oberbank AG und der Bank für Tirol und Vorarlberg AG bildet die BKS Bank AG die 3 Banken Gruppe.
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