03.01.2018
Zugemailt von / gefunden bei: Schroders (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)
„Wir rechnen für 2018 mit einigen Phasen, in denen höhere Wertschwankungen die Gelegenheit bieten, attraktive Unternehmensanleihen relativ günstig zu erwerben“, prognostiziert Michael Scott, Fondsmanager Fixed Income bei Schroders, in seinem Ausblick auf 2018.
„Für den Großteil des Jahres 2017 beobachteten wir erhöhte Marktbewertungen, die durch Zentralbankmaßnahmen und eine weltweit bessere Wachstumsdynamik gestützt wurden. Bis in den Dezember hinein wiesen die Bewertungen nur wenig Spielraum auf, um die Anleger für unerwartete Risiken zu entschädigen“, hält Scott fest. „Gegenwärtig beobachten wir eine anhaltende zyklische Erholung der Weltwirtschaft. Die Daten deuten darauf hin, dass insbesondere Europa den Höhepunkt des Konjunkturzyklus erreicht hat. Angesichts des zurzeit starken Wachstums der Region ist das Aufwärtspotenzial für Europa daher wohl eher begrenzt“, so der Fondsmanager weiter.
Die US-Wirtschaft hat sich, nach Meinung von Scott, als widerstandsfähig erwiesen – und das, obwohl Zweifel an der Fähigkeit der Trump-Regierung laut wurden, die versprochenen Wirtschaftsreformen zu realisieren. „Mit der Verabschiedung der Steuerreform könnte der US-Konjunkturzyklus über das Jahr 2018 hinaus anhalten. Die Auswirkungen auf die Inflation müssten jedoch genau im Auge behalten werden“, erklärt Scott.
Die Schwellenländer wiesen ebenfalls eine gute Wertentwicklung auf, insbesondere in Lateinamerika. Bedingt war dies durch lokale politische und wirtschaftliche Reformen, das globale Wirtschaftswachstum und eine vorsichtige und progressive Normalisierung der Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed).
„Die Zentralbanken haben einen sehr mäßigen Richtungswechsel eingeleitet. Die Vorreiterrolle spielt hierbei die Fed, die gegenwärtig die Zinsen erhöht und ihre Bilanz reduziert. Der Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik ist weltweit im Gange, geht aber sehr langsam vonstatten“, sagt Scott. „Diese Entwicklung wird voraussichtlich auch 2018 anhalten, wofür vor allem Wachstum und Inflation verantwortlich sein dürften. Wir gehen daher davon aus, dass die Fed an ihrem aktuellen Kurs festhalten wird. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird sich dem Ende der quantitativen Lockerung im Schneckentempo nähern und dürfte gegenüber Anzeichen schwächerer Wirtschafts- und Inflationsdaten überaus wachsam bleiben“, erklärt Scott weiter.
Obwohl die Bank of England durch Zinsanhebungen signalisiert habe, dass sie eine Normalisierung plane, dürften, laut Scott, die Maßnahmen aller Voraussicht nach durch die Schwierigkeiten rund um den Brexit und die Entwicklung des britischen Pfunds und der Inflation gelenkt werden.
„Der Konsens geht zwar von einer niedrigen Inflation aus, wir erkennen jedoch ein Aufwärtspotenzial. In Europa hingegen ist der Markt davon überzeugt, dass die EZB die lockeren Zügel sehr allmählich straffen wird. Investoren dürften daher bei jeder vermeintlichen Tonänderung der EZB die Ohren spitzen. Insgesamt werden die Zinsen 2018 wohl kaum deutlich anziehen. Wenn sich sonst nichts ändert, dürften allmählich steigende Zinsen von den Anleiheinvestoren begrüßt werden“, fasst Scott zusammen.
Die höheren Gewinne in Europa und eine gewisse Schuldenreduzierung im Unternehmenssektor haben im vergangenen Jahr zu einem nachlassenden Verschuldungsgrad bei Emittenten von qualitativ hochwertigen als auch schwächer eingeschätzten Unternehmensanleihen geführt. „Da die Konjunktur in Europa ihr Maximum wohl erreicht hat, könnte ein langsameres Wachstum für die Unternehmensgewinne ein Abwärtsrisiko darstellen und zu einer höheren Verschuldung führen – wenn auch von einem positiven Ausgangspunkt aus. Obwohl wir zu diesem Zeitpunkt keine nennenswerte Verlangsamung der Wachstumsdynamik erwarten, würden negative Gewinnrevisionen für Wertschwankungen sorgen, falls die Bewertungen weiter auf ihrem hohen Niveau verharren“, erklärt Scott.
Angesichts der allgemein hohen Bewertungen gibt es, nach Meinung des Schroders Fixed Income Experten, für unerwartete Risiken nur wenig Entschädigung: „Wir halten weitere Wertschwankungen für wahrscheinlich. Bieten die Fundamentaldaten der Wirtschaft und Anleihen im Allgemeinen weiterhin Unterstützung, so dürften Wertschwankungen vor allem Chancen für den relativ günstigen Kauf von hochwertigen Anleihen im aktiven Management bedeuten.“
„Tiefgreifendes Anleiheresearch ist hier entscheidend, um diese Chancen zu identifizieren und die Widerstandsfähigkeit der Geschäftsmodelle von Unternehmen gegenüber zukünftigen Herausforderungen zu identifizieren. So dürften zum Beispiel die Unsicherheiten rund um den Brexit eine Belastung für britische Unternehmen darstellen. Dies hat die Anlegerstimmung gegenüber dem britischen Markt für Unternehmensanleihen eingetrübt. Wir glauben, dass sich hier Chancen für die Anlage in auf britische Pfund lautenden Unternehmensanleihen auftun werden, sowohl bei qualitativ hochwertigen als auch schwächer eingestuften Papieren ausgewählter Emittenten, deren Fundamentaldaten wir als robust erachten“, erklärt Scott.
„Wir erkennen bereits eine steigende Verschuldung auf dem Darlehensmarkt, was gemeinsam mit lockereren Anlegerschutzbedingungen (Covenants) für ein spätes Stadium im Kreditzyklus spricht. Darüber hinaus schafft eine lockere Geldpolitik auch lockere Finanzierungsbedingungen für die Unternehmen. Da wir uns in einem fortgeschrittenen Stadium im Wachstumszyklus befinden, werden Unternehmen versucht sein, die Expansionsphase durch Fusionen und Übernahmen (M&A) zu verlängern. Die M&A-Aktivitäten in Europa waren 2017 verhalten. Selbst in den USA, wo – relativ gesehen – mehr Fusionen und Übernahmen getätigt wurden, war zuletzt ein Rückgang zu verzeichnen“, stellt Scott fest.
„Dennoch bleiben wir im Hinblick auf Anzeichen eines etwaigen Anstiegs wachsam. Unseres Erachtens spricht nur wenig dafür, dass das Neuemissionsvolumen 2018 beträchtlich zunehmen wird. Allerdings glauben wir, dass die Anleger bei der Qualität von Neuemissionen wählerischer sein werden“, so Scott.
„Sehen wir von makroökonomischen Faktoren einmal ab, hält Italien 2018 eine Parlamentswahl ab, während in Deutschland und Spanien die politische Unsicherheit voraussichtlich anhalten wird. Der Konflikt um die Entwicklung von Atomwaffen in Nordkorea dürfte anhalten und den USA und regionalen Verbündeten schlaflose Nächte bereiten. Derartige Systemrisiken dürften zu kurzfristigen Wertschwankungen führen und müssen genau im Auge behalten werden“, erläutert Scott.
Gegenüber europäischen Anleihen bleibe er jedoch optimistisch. „Allerdings nähern wir uns wohl dem Höhepunkt des Konjunkturzyklus, die Zahlungsausfälle sind sehr gering und die Bewertungen nahezu auf Höchstniveaus, mit wenig Entschädigung für unerwartete Risiken“, erklärt er weiter. Somit sei davon auszugehen, dass sich die Wertschwankungen in Zukunft wieder auf „normalere“ Niveaus hinzubewegen werden. Dadurch käme es bei den kurzfristigen Renditen zu mehr Streuung; allerdings würden sich auch mehr Chancen ergeben, um durch aktives Management Mehrwert zu schaffen.
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„Für den Großteil des Jahres 2017 beobachteten wir erhöhte Marktbewertungen, die durch Zentralbankmaßnahmen und eine weltweit bessere Wachstumsdynamik gestützt wurden. Bis in den Dezember hinein wiesen die Bewertungen nur wenig Spielraum auf, um die Anleger für unerwartete Risiken zu entschädigen“, hält Scott fest. „Gegenwärtig beobachten wir eine anhaltende zyklische Erholung der Weltwirtschaft. Die Daten deuten darauf hin, dass insbesondere Europa den Höhepunkt des Konjunkturzyklus erreicht hat. Angesichts des zurzeit starken Wachstums der Region ist das Aufwärtspotenzial für Europa daher wohl eher begrenzt“, so der Fondsmanager weiter.
Die US-Wirtschaft hat sich, nach Meinung von Scott, als widerstandsfähig erwiesen – und das, obwohl Zweifel an der Fähigkeit der Trump-Regierung laut wurden, die versprochenen Wirtschaftsreformen zu realisieren. „Mit der Verabschiedung der Steuerreform könnte der US-Konjunkturzyklus über das Jahr 2018 hinaus anhalten. Die Auswirkungen auf die Inflation müssten jedoch genau im Auge behalten werden“, erklärt Scott.
Die Schwellenländer wiesen ebenfalls eine gute Wertentwicklung auf, insbesondere in Lateinamerika. Bedingt war dies durch lokale politische und wirtschaftliche Reformen, das globale Wirtschaftswachstum und eine vorsichtige und progressive Normalisierung der Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed).
„Die Zentralbanken haben einen sehr mäßigen Richtungswechsel eingeleitet. Die Vorreiterrolle spielt hierbei die Fed, die gegenwärtig die Zinsen erhöht und ihre Bilanz reduziert. Der Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik ist weltweit im Gange, geht aber sehr langsam vonstatten“, sagt Scott. „Diese Entwicklung wird voraussichtlich auch 2018 anhalten, wofür vor allem Wachstum und Inflation verantwortlich sein dürften. Wir gehen daher davon aus, dass die Fed an ihrem aktuellen Kurs festhalten wird. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird sich dem Ende der quantitativen Lockerung im Schneckentempo nähern und dürfte gegenüber Anzeichen schwächerer Wirtschafts- und Inflationsdaten überaus wachsam bleiben“, erklärt Scott weiter.
Obwohl die Bank of England durch Zinsanhebungen signalisiert habe, dass sie eine Normalisierung plane, dürften, laut Scott, die Maßnahmen aller Voraussicht nach durch die Schwierigkeiten rund um den Brexit und die Entwicklung des britischen Pfunds und der Inflation gelenkt werden.
„Der Konsens geht zwar von einer niedrigen Inflation aus, wir erkennen jedoch ein Aufwärtspotenzial. In Europa hingegen ist der Markt davon überzeugt, dass die EZB die lockeren Zügel sehr allmählich straffen wird. Investoren dürften daher bei jeder vermeintlichen Tonänderung der EZB die Ohren spitzen. Insgesamt werden die Zinsen 2018 wohl kaum deutlich anziehen. Wenn sich sonst nichts ändert, dürften allmählich steigende Zinsen von den Anleiheinvestoren begrüßt werden“, fasst Scott zusammen.
Die höheren Gewinne in Europa und eine gewisse Schuldenreduzierung im Unternehmenssektor haben im vergangenen Jahr zu einem nachlassenden Verschuldungsgrad bei Emittenten von qualitativ hochwertigen als auch schwächer eingeschätzten Unternehmensanleihen geführt. „Da die Konjunktur in Europa ihr Maximum wohl erreicht hat, könnte ein langsameres Wachstum für die Unternehmensgewinne ein Abwärtsrisiko darstellen und zu einer höheren Verschuldung führen – wenn auch von einem positiven Ausgangspunkt aus. Obwohl wir zu diesem Zeitpunkt keine nennenswerte Verlangsamung der Wachstumsdynamik erwarten, würden negative Gewinnrevisionen für Wertschwankungen sorgen, falls die Bewertungen weiter auf ihrem hohen Niveau verharren“, erklärt Scott.
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Michael Scott, Fondsmanager Fixed Income bei Schroders, Bild: Schroders
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