02.07.2024,
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Wien (OTS) - „Grundsätzlich sind alle Schritte, die vonseiten der
Politik zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in Österreich wie auf
europäischer Ebene unternommen werden, positiv zu bewerten und zu
begrüßen“, sagt Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer
Österreich (WKÖ), anlässlich der heute von BM Martin Kocher
präsentierten Impulse für einen wettbewerbsfähigen EU-Standort.
„Europa muss sich wieder auf seine ursprüngliche Stärke, die
Standortpolitik, konzentrieren. Ein strategischer Ansatz dafür, wie
von Minister Kocher gefordert, ist aus Sicht der Wirtschaft zu
begrüßen.“ Dass wir dabei zukunftsfähige Ideen gemeinsam erarbeiten,
könne der Sache nur dienlich sein, so Kopf.
Binnenmarkt und Freiheiten vertiefen
Zu den Forderungen der Wirtschaft gehört die Vertiefung, Stärkung
und Erweiterung des europäischen Binnenmarktes, dessen
Wachstumspotenzial von der Europäischen Kommission bis Ende 2029 mit
rund 713 Milliarden Euro beziffert wird. „Auf keinem anderen
politischen Handlungsfeld ist ein größerer wirtschaftlicher Nutzen zu
erzielen“, sagt der WKÖ-Generalsekretär, „deshalb hat seine
Vertiefung absolute Priorität.“
Bestmögliche unternehmerische Beweglichkeit im Wirtschaftsraum
Europas zu gewährleisten, impliziert auch, mehr Freiräume durch
Entbürokratisierung zu schaffen. „Wir brauchen die von Minister
Kocher genannte regulatorische Atempause“, so Kopf. Als
erfolgsentscheidend für einen starken Wirtschaftsstandort Europa
nennt Kopf den Fokus auf eine aktive liberale Handelspolitik. „Sie
gehört ebenso wie das Binnenmarktkonzept zu den Erfolgsrezepten der
Europäischen Union. Deshalb müssen wir jetzt neue Handels- und
Investitionsabkommen abschließen und rasch umsetzen.“
„Made in EU“-Bonus stärkt Standort und Industrie
Weiters fordert der WKÖ-Generalsekretär die Stärkung des
Wirtschafts- und Industriestandorts Europa. Der Rückbau der
Regulatorien sei, laut Kopf, umso wichtiger, als sich eine
Abwanderungsbewegung der produzierenden Unternehmen aus Europa
bereits abzeichne. „Da müssen wir gegensteuern. Daher unterstützt die
Wirtschaft eine Initiative, die sich am IRA (Inflation Reduction Act)
in den USA ein Beispiel nimmt und mittels Steuergutschriften für
Investitionen dafür sorgt, dass in Europa Investitionen gepusht
werden.“ Erst kürzlich wurde im Wirtschaftsparlament der WKÖ ein
Antrag für einen „Made in EU“-Bonus einstimmig beschlossen. Dieser
,,Made in EU"-Bonus soll einen zentralen Beitrag dazu leisten, die
Wettbewerbsfähigkeit europäischer Erzeugnisse und Dienstleistungen zu
stärken und den europäischen Standort aufzuwerten.
Arbeitskräfte als Schlüssel
Eine Forderung der Wirtschaft, die angesichts der demographischen
Entwicklung die nächsten Jahrzehnte Dauerthema bleiben wird: Der
Erhalt und Ausbau eines Pools an qualifizierten Arbeitskräften. „Was
wir als Wirtschaft für Österreich fordern, gilt natürlich auch auf
EU-Ebene: Wir müssen dem Arbeitskräftemangel mit allen Mitteln
entgegenwirken“, sagt Kopf. Im Rahmen einer Internationalen
Fachkräfteinitiative versucht Österreich derzeit, internationalen
Fachkräfte zu holen. Dafür braucht es unbedingt weitere
Erleichterungen beim Zugang zum Arbeitsmarkt. Doch nur international
Fachkräfte anzuwerben, wird nicht ausreichen. „Wir müssen auch das
bestehende Arbeitskräftepotenzial bestmöglich nutzen, Leistung muss
sich mehr lohnen“, sagt Kopf.
Absolut nötig für einen attraktiven, wettbewerbsfähigen Standort
ist zudem die Verfügbarkeit von leistbarer Energie. Dafür braucht es
eine starke, gemeinsame EU-Energiepolitik, ausgebaute Netze und die
Energiewende hin zu erneuerbaren Energien, die mit allen Mitteln
unterstützt werden muss.
„Es muss sich etwas bewegen am Standort Europa. Viel steht auf dem
Spiel, und die Zeit drängt. Ein geopolitischer Wirtschaftswettlauf
ist längst im Gange. Jetzt ist der beste Zeitpunkt, um die Weichen
für einen starken Wirtschaftsstandort Europa der Zukunft zu stellen“,
so Kopf abschließend. (PWK265/PAT)
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