02.07.2024,
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Wien (OTS) - oecolution-Geschäftsführerin Elisabeth Zehetner äußert
scharfe Kritik am aktuellen Entwurf des Erneuerbaren-Gas-Gesetzes
(EGG). „Leider ist eine standortverträgliche Nachbesserung des
Entwurfs nicht erfolgt“, so Zehetner. Daher appelliert sie an alle im
Nationalrat vertretenen Fraktionen, dem Antrag am Donnerstag nicht
zuzustimmen.
Zwtl.: Strafzahlung erhöht die Preise für Endverbraucher
Besonders kritisch ist die geplante Quotenregelung wonach
Energieversorger bis 2030 sicherstellen müssen, dass sie ihre Kunden
mit mindestens 9,75 Prozent an grünem Gas versorgen. Können sie diese
Menge nicht erfüllen, müssen sie eine Ausgleichszahlung in Höhe von
derzeit 15 Cent pro Kilowattstunde (kWh) leisten. Da aktuell nur 14
österreichische Biogasanlagen grünes Gas in das Gasnetz einspeisen
und gemäß dem Gesetzesentwurf ausschließlich in Österreich
produziertes, erneuerbares Gas angerechnet werden kann, drohen den
Energieversorgern von Beginn an Strafzahlungen. Bis 2030 wird mit
Mehrkosten von rund 3,4 Milliarden Euro gerechnet. Diese Kosten
werden an Haushalts- und Gewerbekunden weiterverrechnet, was die
Energiepreise und folglich auch die Inflation weiter ansteigen lässt.
„Ein marktbasiertes Prämienmodell, wie es auch beim Ökostrom
erfolgreich angewendet wird, würde sowohl die Investitionssicherheit
der Produzenten erhöhen, als auch die Mehrkosten für die gewerblichen
und privaten Gasverbraucher deutlich reduzieren“, schlägt Zehetner
als Alternativlösung vor. Denn selbst eine Senkung der
Ausgleichszahlungshöhe um ein paar Cent würde die finanziellen
Belastungen so gut wie nicht beeinflussen. „Im Gegenteil: Die massiv
steigenden Kosten werden die Wettbewerbsfähigkeit der
österreichischen Wirtschaft weiter schwächen und gleichzeitig die
Haushalte belasten, die bereits jetzt unter den hohen Energiepreisen
leiden“, so Zehetner.
Zwtl.: Umfrage: Zwei Drittel der Österreicher:innen mit Energiekosten
unzufrieden
„Das Gesetz kommt allen Steuerzahlern teuer zu stehen, denn
effizienter Klimaschutz sieht anders aus“, rechnet Zehetner vor: Die
vorgesehene CO2-Reduktion von 2024 bis 2030 beträgt 4,2 Mio. Tonnen.
Die Kosten der CO2-Vermeidung liegen zwischen 290 und 430 EUR je
Tonne, inklusive Ausgleichszahlungen sogar rund 800 EUR pro Tonne,
was im Vergleich zum aktuellen CO2-Preis nach EU-ETS von 67 EUR je
Tonne völlig überteuert ist.
Wie sehr die Österreicher:innen unter den hohen Energiepreisen
leiden, zeigt eine kürzlich durchgeführte Umfrage des Markt- und
Meinungsforschungsinstituts market im Auftrag von oecolution. Schon
jetzt sind zwei Drittel der Österreicher:innen mit den aktuellen
Energiekosten unzufrieden. Elisabeth Zehetner warnt vor den Folgen
einer neuen Kostenlawine: „Grünen Gasen kommt eine entscheidende
Rolle bei der Diversifizierung der Gasversorgung und der
schrittweisen Reduktion der Importabhängigkeit zu. Umso wichtiger ist
ein Rechtsrahmen, der Investitionssicherheit schafft und den
Markthochlauf von Biomethan und Wasserstoff vorantreibt, ohne die
Kosten für die Energieverbraucher weiter zu erhöhen.“
Zur Umfrage: [www.oecolution.at]
(
https://jetzt.oecolution.at/oesterreich-unzufriedenheit-en...
n)
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