14.11.2024, 8032 Zeichen
St. Pölten (OTS) - Zum Thema Gesundheit und Arbeitnehmer:innenschutz
forderten die
Kammerräte unter anderem mehrheitlich, dass die Ausrichtung der
aktuellen Gesundheitsreform (NÖ Gesundheitsakt) mit den
Interessensvertreter:innen der Gesundheitsberufe und der Versicherten
diskutiert werden muss. Weiters darf die Umsetzung der
Gesundheitsreform laut einheitlichem Beschluss der Vollversammlung
nicht weiter aufgeschoben werden und müssen die Tätigkeitsbereiche
der Gesundheitsberufe an internationale Standards angepasst werden.
Zudem soll nach dem einstimmigen Willen der Vollversammlung
Wundmanager:innen als Leistungserbringer:innen der Auflistung im ASVG
zugefügt werden und die Kosten für deren Leistungen von der ÖGK
getragen werden (FSG).
Weiters fordert das Arbeitnehmer:innenparlament einstimmig die
Aufnahme sämtlicher Kinder in institutioneller Bildung und Betreuung
(FSG) sowie in Tageselternbetreuung in den Schutzbereich der
Unfallversicherung (FSG) sowie rasche Maßnahmen zur Verbesserung,
Förderung und Kontrolle der Luftqualität am Arbeitsplatz, um das
Gesundheitsrisiko für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer etwa durch
Infektionskrankheiten - auch in einem neuerlichen Pandemiefall -
herabzusetzen bzw. auszuschließen (FSG).
Weitere einstimmig beschlossene Forderung der AK-Vollversammlung
sind: Eine Besserstellung von Nachtarbeitsleistenden in Gesundheits-
und Sozialberufen (NÖAAB/FCG) und ein gesetzlicher Rechtsanspruch auf
Hitzefrei bei Temperaturen ab 30°C im Schatten (AUGE/UG) sowie die
Aufnahme der mobilen Dienste der Hauskrankenpflege in die
Schwerarbeitsregelung.
AK Niederösterreich-Vollversammlung fordert Kostenbremse beim
Schulbesuch
Im Bereich Bildung, Jugend und Konsument:innen der
Vollversammlung der AK Niederösterreich wurde u.a. eine Kostenbremse
beim Schulbesuch gefordert. Die Auswertung der AK-Schulkostenstudie
2023/24 - einer bundesweiten Langzeiterhebung mit über 2.500
teilnehmenden Familien mit beinahe 4.000 Schulkindern - hat für
Niederösterreich deutliche Ergebnisse gebracht: Niederösterreichische
Familien geben pro Schuljahr im Schnitt 3.268 Euro für den
Schulbesuch ihrer Kinder aus. Damit sind die Kosten für den
Schulbesuch der Kinder seit der letzten Erhebung 2021 um 48 Prozent
gestiegen. Die Schulbeihilfe muss dringend reformiert werden: Es
müssen nicht nur die Förderbeträge deutlich angehoben, sondern auch
auf Kinder in der 9. Schulstufe ausgeweitet werden. Des Weiteren sind
die Voraussetzungen der „sozialen Bedürftigkeit“ für
Antragssteller:innen nicht einfach nachzuvollziehen: Dies muss
deutlich vereinfacht und niederschwelliger werden. Zudem ist die
„soziale Bedürftigkeit“ durch die hohe Teuerung der letzten Jahre
breiter zu definieren, um den Bezieher:innenkreis zu erhöhen.
Das blau-gelbe Schulstartgeld soll wiedereingeführt und auf 150
Euro angehoben werden. Es braucht dringend einen Ausbau von
kostenlosen Ganztagsschulen und Angeboten der kostenlosen
Nachmittagsbetreuung, die auch die Möglichkeit eines kostenlosen,
warmen Mittagessens für die Schüler:innen bereitstellen sollen, so
die Vollversammlung, die diesem FSG-Antrag einstimmig zustimmte.
Weiters stimmte das Arbeitnehmer:innenparlament einem FSG-Antrag
zur Weiterentwicklung der Bildungskarenz als Ergänzung zu den
sonstigen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen einstimmig zu, ebenso für
kostenloses Mittagsessen für alle Berufsschüler:innen sowie für eine
Verbesserung der Wege zum erfolgreichen Lehrabschluss.
Im Konsumentenschutz forderte die Vollversammlung einstimmig ein
Widerrufsrecht für an Sonn-und Feiertagen autorisierte, aber noch
nicht durchgeführte Überweisungen einzuführen, unter der
Voraussetzung, dass vor dem nächsten Bankarbeitstag eine Kontosperre
durch die Kontoinhaber:in veranlasst wird. Weiters wurde ein
verpflichtender Einbau von Wärmezählern in Wohnungen durch
Hauseigentümer:innen im Neubau bzw. bei Neuerrichtung der Heizung
gefordert. Beide Anträge stammten von der FSG.
Frauen, Chancengleichheit und Gesellschaft
Zum Bereich „Frauen, Chancengleichheit und Gesellschaft“ forderte
die Vollversammlung die NÖ Landesregierung und den NÖ Landtag
mehrheitlich auf, einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbildungsplatz
ab dem 1. Geburtstag einzuführen und bis zur tatsächlichen Umsetzung
verbindliche Regelungen für die Platzvergabe in den öffentlichen
Kindergärten und Tagesbetreuungseinrichtungen zu schaffen (FSG). Denn
durch die fehlende Platzgarantie ist es trotz Ausbaubemühungen des
Landes Niederösterreich weiterhin so, dass berufstätige Eltern trotz
Bedarf keinen Betreuungsplatz für ihr Kleinkind bekommen, was vor
allem Müttern nach der Karenz große Nachteile bringt (u. a. kein
Anspruch auf Arbeitslosengeld mangels Verfügbarkeit).
Außerdem forderte die Vollversammlung den Bundesgesetzgeber
mehrheitlich auf, Maßnahmen zu setzen, um flächendeckend einen
sicheren und kostengünstigen Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen als
wichtige gesundheitspolitische Maßnahme für Frauen in ganz Österreich
zu gewährleisten. Um Schwangerschaftsabbrüche als medizinische
Leistung anzuerkennen, muss § 96 aus dem Strafgesetzbuch gestrichen
werden.
Einstimmig war der Beschluss für mehr Ressourcen für logopädische
Sprachförderung (FSG). Mehrheitlich zugestimmt wurde einer Resolution
für eine starke Interessensvertretung (AUGE/UG).
Mehrheitlich wurde der Antrag für einen Rechtsanspruch auf einen
leistbaren und wohnortnahen Kinderbildungs- und -betreuungsplatz nach
Ende der Karenzzeiten, auf eine Personaloffensive, die auch bessere
Arbeitsbedingungen und Höherqualifizierung beinhaltet und für weitere
Investitionen in den Ausbau von elementaren Bildungseinrichtungen in
Niederösterreich angenommen.
Heise: auch 2025 wieder Schwerpunkte für Jugendliche und auf eine
gute und altersgerechte Berufsorientierung setzen
Das Büro der Arbeiterkammer Niederösterreich hat im Rahmen der
Vollversammlung sein umfangreiches Arbeitsprogramm für 2025
vorgelegt. Neben den bewährten Beratungsangeboten werden die
Bildungsbeihilfen erhöht und das Angebot an
Informationsveranstaltungen für Mitglieder ausgebaut. Ebenso werden
im Konsumentenschutz neue Serviceleistungen entwickelt. So soll es
als einer der Erkenntnisse aus der Hochwasserkatastrophe im September
Informationen zum Versicherungsschutz bei Naturkatastrophen geben.
„Wir haben bemerkt, dass viele Mitglieder nicht so versichert sind,
wie sie geglaubt haben und einen hohen Informationsbedarf haben“,
führt AK Direktorin Maga Bettina Heise aus. Die AK Niederösterreich
wird auch 2025 wieder Schwerpunkte für Jugendliche setzen und den
Schwerpunkt auf eine gute und altersgerechte Berufsorientierung
setzen. Daneben setzt die AK weiterhin auf Regionalität und wird ihre
24 Bezirks- und Servicestellen nachhaltig modernisieren. Ebenso sind
Investitionen in die IT-Infrastruktur geplant, um als moderner
Dienstleister allen Anforderungen der Mitglieder Rechnung zu tragen.
Die Direktorin legte dem Arbeitnehmer:innen-Parlament einen nach
der neu beschlossenen Haushaltsordnung erstellten Voranschlag 2025
vor. Der Voranschlag wurde nach den gebotenen Grundsätzen der
Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Sparsamkeit erarbeitet. Er
sieht Erträge von 100.900.000 Euro vor, davon stammen rund 98 Prozent
aus der AK Umlage. Bei den Aufwendungen plant die AK Niederösterreich
eine Steigerung des Sachaufwandes um 14 Prozent, insbesondere weil
das Aus- und Weiterbildungsangebot erweitert wird. Da die AK
Niederösterreich ein Modernisierungsprogramm an all ihren Standorten
durchführt, um sämtliche Gebäude klimafit auf erneuerbare Energie
umzurüsten, steigt auch der Investitionsbedarf. Das wird sowohl durch
die rund 20-prozentige Erhöhung des entsprechenden
Voranschlagspostens, als auch durch die Verwendung der entsprechend
gebildeten Rücklage möglich. Insgesamt kann die AK Niederösterreich
ein ausgeglichenes Budget vorlegen, das die volle Leistungsfähigkeit
im Beratungsbereich und in der Grundlagenarbeit garantiert, aber auch
wesentliche Investitionen für die Zukunft ermöglicht. Der Voranschlag
wurde durch die Vollversammlung der AK Niederösterreich einstimmig
angenommen.
Wiener Börse Party #781: ATX stärker, Do&Co steigt 14,5%, Andreas Treichl mag Klarna nicht, mit seiner Europa-Kritik rockt er LinkedIn
Aktien auf dem Radar:Pierer Mobility, FACC, DO&CO, Immofinanz, Addiko Bank, Austriacard Holdings AG, Amag, Zumtobel, UBM, AT&S, CA Immo, Frequentis, Marinomed Biotech, RWT AG, Strabag, Verbund, Warimpex, Oberbank AG Stamm, Andritz, Agrana, EuroTeleSites AG, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, S Immo, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger, ATX.
Porr
Die Porr ist eines der größten Bauunternehmen in Österreich und gehört zu den führenden Anbietern in Europa. Als Full-Service-Provider bietet das Unternehmen alle Leistungen im Hoch-, Tief- und Infrastrukturbau entlang der gesamten Wertschöpfungskette Bau.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER