16.12.2024, 2478 Zeichen
Österreich (OTS) - Ein gesunder Darm ist entscheidend für unsere
Gesundheit und unser
Wohlbefinden. Forscher stellen nun auch die wichtige Rolle einer
intakten Darmschleimhaut heraus. Hier spielt das Bakterium
Akkermansia muciniphila eine zentrale Rolle. Wer zu wenig von dem
Bakterium im Darm hat, entwickelt häufiger Erkrankungen wie unter
anderem das Reizdarmsyndrom. Nun gibt es Hoffnung, dass das Bakterium
in der Therapie genutzt werden kann.
Die Darmgesundheit ist wichtig für unser Wohlbefinden: Eine
besondere Rolle spielt dabei eine intakte, sich regenerierende
Darmschleimhaut. Sie bietet Lebensraum für nützliche Bakterien und
mit ihrer dichten Schleimschicht gilt sie als Barriere für Erreger,
Viren und Giftstoffe.
Infektionen, ungesunde Ernährungsgewohnheiten, Stress oder
bestimmte Medikamente können die Darmschleimhaut jedoch schädigen,
sodass die Barrierefunktion beeinträchtigt wird. Hier kommen die
einzigartigen Fähigkeiten des Bakteriums Akkermansia muciniphila ins
Spiel. Sie ermöglichen es dem Bakterium nicht nur, im sogenannten
Darmmukus zu leben, sondern diesen auch zu verstoffwechseln. Dadurch
wird die Darmschleimhaut ständig regeneriert und so die Darmbarriere
gestärkt. Das Bakterium trägt so zur Gesundheit der Darmschleimhaut
bei und schafft außerdem ein optimales Umfeld für weitere nützliche
Mikroben.
Seine wichtige Rolle zeigt sich auch in der schieren Anzahl - bei
vielen Menschen macht das Bakterium im Mikrobiom bis zu fünf Prozent
aus. Gleichzeitig zeigen immer mehr Studien, dass ein zu geringer
Anteil des Bakteriums im Darm die Entstehung und Entwicklung
unterschiedlicher Erkrankungen beeinflusst - beispielsweise
Nahrungsmittelunverträglichkeiten, das Reizdarmsyndrom oder chronisch
entzündliche Darmerkrankungen.
Spätestens seit eine Beobachtungsstudie gezeigt hat, dass eine
Erhöhung der Menge des Bakteriums mittels einer Fäkaltransplantation
bei Patienten mit Reizdarmsyndrom mit einer Schmerzlinderung in
Verbindung gebracht werden konnte, steht das Bakterium im Fokus
vieler weiterer Studien und wird als Therapeutikum diskutiert. Die
Möglichkeit zur Flächentherapie war aber lange nicht gegeben - denn
das Bakterium bleibt bei Sauerstoffkontakt nicht stabil. Vor Kurzem
ist es erstmals gelungen, das Bakterium mithilfe eines
Pasteurisierungsverfahrens zu stabilisieren und damit verkehrsfähig
aufzubereiten. Hier zeigte die Forschung, dass das pasteurisierte
Bakterium nicht nur stabiler ist, sondern in der Behandlung auch noch
besser wirkt.
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