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Digitaler Stress: Warum Technologie Freund und Feind zugleich ist

BSM #47

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Wir sind always on, total vernetzt und als Arbeitskräfte vielleicht sogar bald obsolet: Die Digitalisierung macht vor kaum einem Lebensbereich Halt und das hat nicht nur positive Auswirkungen: Digitaler Stress ist die Folge. René Riedl, Professor für Digital Business an der FH Oberösterreich und Universitätsprofessor an der JKU Linz, beschäftigt sich seit mehr als zehn Jahren mit den Auswirkungen von digitalem Stress und hat nun ein Buch darüber geschrieben. Wir verlosen drei Exemplare.

Computer, Smartphones, das Internet: Wunderbare Errungenschaften der Menschheit, die uns in Sekundenschnelle mit Information versorgen, uns trotz räumlicher Distanz mit unseren Liebsten verbinden und vielen Menschen das Arbeiten von jedem beliebigen Ort aus ermöglichen. Gerade in diesem Jahr sind uns die Vorteile digitaler Technologie besonders bewusst geworden.

Gleichzeitig spüren wir derzeit besonders gut, dass uns die Nutzung von Computer, Smartphone und Co. ganz schön stressen kann. Wer wurde in den vergangenen Monaten nicht von WhatsApp- und Telegram-Nachrichten überflutet, hat Gehirn und Augen mit Dauer-Videochats überlastet oder sich über nicht funktionierende Programme im Homeoffice geärgert? Wie wir mit diesen potenziellen Stressfaktoren umgehen lernen können, beschreibt René Riedl in seinem Buch „Digitaler Stress – Wie er uns kaputt macht und was wir dagegen tun können“.

Warum digitaler Stress entsteht. Grundsätzlich soll Technologie nützlich sein – das gilt auch für die Digitalisierung, die mittlerweile jeden Lebens- und Arbeitsbereich durchdringt. Doch wie kommt es, dass etwas grundsätzlich Nützliches zu Stress führt? Anhand wissenschaftlicher Studien untermauert Riedl in seinem Buch einen „großen Irrtum“: Je mehr wir digitale Technologien nützen, desto nützlicher sind sie für uns – eben nicht. Ab einer gewissen Nutzungsintensität, die sich von Mensch zu Mensch unterscheidet, empfinden wir digitale Technologien nicht mehr als nützlich, sondern als stressig. Was wir alle vermutlich schon des Öfteren wahrgenommen haben, belegt Riedl wissenschaftlich: Irgendwann wird‘s uns zu viel.

Digitale Stressfaktoren. Nach einem kurzen Ausflug in die Stressforschung, in der Riedl anschaulich erklärt, wie Stress entsteht und warum manche Menschen resilienter sind als andere, beschreibt er in mehreren Kapiteln den Beitrag einzelner Faktoren an der Entstehung von digitalem Stress. Und auch diese kommen uns nur allzu bekannt vor: Sei es die „Informations- und Kommunikations-Misere“, die unsere durch E-Mails und Social Media total vernetzte Welt mit sich bringt (Filmtipp der Redaktion: „The Social Dilemma“ auf Netflix), die Frustration durch fehlende Usability von Technologien sowie mangelnde Anwendungskenntnisse der User oder aber die Angst vor ständiger Überwachung und drohendem Jobverlust durch Künstliche Intelligenz.

Digitalen Stress vermeiden.  Im letzten Kapitel skizziert Riedl Möglichkeiten, um digitalen Stress zu vermeiden. „Wir sind auf face-to-face ‚programmiert’“, schreibt er. Dennoch sei es nicht zielführend, jegliche digitale Technologie abzulehnen. Vielmehr sei es wichtig, sie in einem Maß anzuwenden, das für unsere Anforderungen zielführend und gleichzeitig für unsere Psyche verträglich ist. Wie das gelingen kann und warum uns ausgerechnet intelligente Technologien dabei helfen könnten, erfahrt ihr im Buch.

Website: www.karriere.at

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(November 2020)





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