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DO & CO am Weg in Richtung Zero-Waste und Net-Zero

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Abfälle zu reduzieren bzw. zu recyceln ist eines von vielen Nachhaltigkeits-Zielen des Catering-Unternehmens DO & CO. Co-CEO Gottfried Neumeister gibt uns Einblick in die ESG-Initiativen sowie mittel- bis langfristigen Ziele.

Bei DO & CO hat man zuletzt, trotz Corona-Pandemie, ein ansehnliches Wachstum gesehen. Ich möchte aber nicht vordergründig über die Geschäftsentwicklung sprechen, sondern darüber, wie bei DO & CO ESG-Themen gelebt werden. Gerade der Lebensmittel-Bereich ist im Hinblick auf Klimawandel gefordert.

Gottfried Neumeister: Eine nachhaltige Unternehmensführung ist für die Wettbewerbsfähigkeit enorm relevant. Ökonomische Ziele lassen sich heute nicht ohne ökologische Ziele erreichen. Als internationaler Gastronomie-Player ist es Teil unserer Verantwortung, einen Beitrag zur globalen ESG-Agenda zu leisten. Wie wir wissen, ist das Ernährungssystem einer der größten Verursacher von Treibhausgasemissionen. Wir haben daher in den vergangenen Jahren eine Reihe an Initiativen umgesetzt und arbeiten laufend daran, gemeinsam mit unseren Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten ressourcen- und umweltschonend zu wirtschaften. Dafür haben wir bei DO & CO ein eigenes Green Team installiert, das den konkreten Fahrplan und die Ziele im Unternehmen definiert und koordiniert. Im Aufsichtsrat haben wir ein ESG-Komitee bestellt. Und um den ESG-Gedanken in sämtlichen Units zu festigen, wurden 20 Prozent der Vergütung des jeweiligen Landes-Managements an ESG-Ziele gekoppelt.

Lassen Sie uns auf die einzelnen Aspekte eingehen, etwa den Umgang mit Lebensmitteln. Welche Maßnahmen werden hier gesetzt?

Bei DO & CO wird täglich frisch und ohne Einsatz von Konservierungsstoffen sowie Geschmacksverstärker gekocht. Wir verwerten die Lebensmittel beinahe vollständig und konnten so unsere Küchenabfälle auf einen Wert von unter 5 Prozent reduzieren. Bei den angefallenen organischen Lebensmittelabfällen und Speiseölen setzen wir auf Kreislaufwirtschaft - diese werden zu Biogas respektive Biodiesel verwertet. An manchen Standorten können wir das Biogas sogar selbst einsetzen. Beim Speiseöl verhält es sich so, dass von unserem Partner Münzer aus 1 kg Altspeiseöl 1 kg Biodiesel gewonnen werden kann, was einer CO2-Einsparung von 3 kg entspricht. Der Beitrag von DO & CO führte 2021 zu einer Einsparung von mehr als 59.000 kg CO2. Des weiteren verfolgen wir einen „Farm-to-Table“-Ansatz. Etwa 83 Prozent unserer Zutaten stammen aus der jeweiligen Region und somit haben wir die Lieferwege auf ein Minimum reduziert. Durch die frisch zubereiteten Mahlzeiten im Airline-Catering und den Verzicht auf gefrorene Menüs entfällt auch die notwendige Kühlkette und der daraus entstehende Energie-Bedarf. Und was das Airline-Catering betrifft, so sind wir mit den Buchungssystemen unserer Airline-Kunden direkt verbunden, wissen über die Auslastung der jeweiligen Flüge Bescheid und können so bedarfsgerecht die notwendige Anzahl an Speisen bereitstellen. Auch hinsichtlich Wasserverbrauch haben wir Maßnahmen gesetzt, indem wir zunehmend neuartige und verbrauchsarme Abwasch-Anlagen einsetzen. Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass wir, auch wenn wir eine Überproduktion so gut wie möglich vermeiden möchten,  derzeit an einer Lösung für zu viel produzierte Speisen arbeiten, sowie auch an einer rein pflanzlichen Produktlinie.

Kommen wir zu den umweltbezogenen Aktivitäten.

In der Gruppe haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr die Emissionen um knapp 40 Prozent gegenüber der Vor-Corona-Zeit gesenkt. Diese Einsparung auf einen absoluten Wert von  ca. 8.900 Tonnen haben wir erzielt, obwohl drei neue Standorte in den USA eröffnet wurden. Erreicht haben wir das, neben den bereits erwähnten Maßnahmen, indem wir u.a. die LKW-Flotte oder die Beleuchtung umstellen. Alle LKW in unserer globalen Fahrzeugflotte, welche nicht die Euro-VI-Abgasnorm erfüllen, werden ausgetauscht. Bei den Lichtquellen setzen wir auf LED sowie auf Bewegungs-Sensoren, etwa in Lagerräumen. In Österreich sind wir auf CO2-freien Strom umgestiegen, mittelfristig wollen wir das an allen Standorten so handhaben. Zudem produzieren wir an einigen Standorten selbst Strom über PV-Anlagen. Bis 2030 sollen die Treibhausgas-Emissionen auf Null sein. Wichtig ist uns, unseren ökologischen Fußabdruck entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verbessern, das heißt, dass wir auch unsere Lieferantenstandards anpassen. Bis 2025 möchten wir erreichen, dass unsere 20 größten Lieferanten in jedem Land zertifiziert sind und wir vollständige Transparenz haben.

Thema im Catering-Geschäft ist natürlich das Verpackungsmaterial.

Hier setzen wir seit einigen Jahren bereits auf die Wiederverwendung bzw. biologische Abbaubarkeit. Insgesamt konnte die Verwendung von Einwegplastik um 92  Prozent reduziert werden. Wir können natürlich den Airline-Kunden nicht vorschreiben, welches Geschirr sie verwenden sollen, allerdings gibt es mit einigen Fluglinien diesbezüglich bereits eine gute Zusammenarbeit. Bei Turkish Airlines etwa haben wir für unsere Dienstleistungen auf allen Flügen von Aluminiumfolien auf Verpackungen auf Melaminbasis umgestellt. Dies gilt für alle sieben Produktionsstandorte in der Türkei. Dadurch verwenden wir jetzt 31 Prozent weniger Aluminiumfolie für unsere Produkte. Das gleiche Konzept konnten wir auch in Polen mit LOT Polish Airlines umsetzen. Wir arbeiten daran, auf längerfristige Sicht gar keinen Abfall zu produzieren. In Großbritannien gelingt uns das bereits. Mittelfristig soll das Abfallaufkommen einerseits durch Vermeidung und Reduzierung aber auch Recycling und Wiederverwendung mehr als 50 Prozent reduziert werden.

Bei einem Unternehmen mit mehreren tausend Mitarbeitern kann man davon ausgehen, dass gerade auch der soziale Impact eine große Rolle spielt.

Unser Geschäft basiert auf dem Umgang mit Menschen. Jede einzelne Mitarbeiterin und jeder einzelne Mitarbeiter trägt mit seiner Motivation zum Erfolg bei. Ich kann nur immer wieder betonen, dass unsere Performance nur mit dem unglaublichen Engagement unseres Teams möglich ist. Wir sind ein global tätiges Unternehmen  und beschäftigen  Mitarbeiter aus 76 Nationen. Für uns ist es selbstverständlich, dass es zu 100 Prozent eine Gehaltsgleichheit zwischen Männern und Frauen gibt. Wir fördern interne Entwicklungschancen und die Weiterbildung von Mitarbeitern, den Wiedereinstieg nach der Karenz uvm. Wir setzen viel daran, ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen und ein guter Arbeitgeber zu sein.

Und zum Schluss: Sie haben im Q1 das umsatzstärkste Quartal der Unternehmensgeschichte erzielt. Was kann man vom Gesamtjahr erwarten?

Wir verzeichnen eine starke Nachfrage in allen Bereichen. Aktuell nehmen wir an großen und äußerst namhaften Ausschreibungen teil. Auch im Airline-Catering gewinnen wir dazu. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben wir einen Umsatz von mehr als 700 Mio. Euro erreicht und sind im laufenden Geschäftsjahr auf gutem Wege, uns weiter zu steigern. ϑ

Text: Christine Petzwinkler

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Aus dem Börse Social Magazine #67-69
(Juli-September 2022)





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