Mund-Nasen-Schutz, Gesichtschild, Desinfektionsmittel - das sind jene Dinge, die zu unserer „neuen Normalität“ gehören. Dass man diese unabdingbare Ausstattung aus heimischer Produktion beziehen kann, dafür sorgen mitunter die Börsenotierten. Und noch für mehr.
Das Management der heimischen Börsenotierten beweist in diesen Tagen ganz besonders stark ihre Fähigkeit für agiles Arbeiten. Flexibel und proaktiv beteiligen sie sich an der Bewältigung der Coronavirus-Krise. Die einen unterstützen mit ihren Produkten oder nutzen ihre Kontake, andere wiederum stellen ganze Produktionslinien auf die Herstellung von notwendiger Schutzausrüstung. Und sogar an SARS-CoV-2-Therapien und -Impfstoffen wird gearbeitet. Die Bereitschaft und das Engagement einen Beitrag zu leisten, ist bemerkenswert und eröffnet insgesamt neue Perspektiven.
Maske, Schild, Desinfektion. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes oder eines Gesichtschildes sowie die Verwendung von Desinfektionsmittel gehören zu der viel zitierten „neuen Normalität“ unseres Alltags. Die Reaktion der Börsenotierten darauf war schnell. Sowohl der Bodywear-Konzern Wolford, der Faserhersteller Lenzing, der
Feuerwehr-Ausrüster Rosenbauer aber auch der Zucker-, Stärke und Frucht-Konzern Agrana haben in kürzester Zeit entsprechende Produkte präsentiert. Bei der Agrana-Tochter Austria Juice etwa wurde kurzfristig eine Abfüllstation eingerichtet, bei der Desinfektionsmittel in 25-Liter Kanister abgefüllt wird. Pro Woche können im niederösterreichischen Kröllendorf bis zu 40.000 Liter Desinfektionsmittel hergestellt werden.
Rosenbauer wiederum hat prompt die Komponenten seines Feuerwehrhelmes Heros-titan hergenommen, um daraus einen neu entwickelten Visier-Gesichtsschutz zu produzieren. Beim Skinwear-Produzenten Wolford werden schon seit Anfang März die Strickmaschinen in den Werken in Slowenien und Bregenz für die Herstellung von Gesichtsmasken genutzt. In diese Richtung ist man auch bei Lenzing eingeschlagen.
Gemeinsam mit dem Wäschekonzern Palmers wurde die Hygiene Austria LP GmbH gegründet. Die neue Gesellschaft produziert und verkauft Schutzmasken für den heimischen aber auch den europäischen Markt. Die Kapazitäten sollen dabei auf über 25 Millionen Masken pro Monat ausgerichtet werden.
Die passende Maschine für eine schnelle Produktion von Gesichtsmasken kann Andritz beisteuern. Erst kürzlich wurde die neu entwickelte Andritz D-Tech-Linie vorgestellt, die drei oder mehr Vliesstofflagen erzeugen und laminieren und täglich bis zu 750.000 Gesichtsmasken herstellen kann.
Impfstoff und Therapie. Auch auf medizinischer Ebene gibt es Beiträge von heimischen börsenotierten Unternehmen. Valneva hat kürzlich ein Forschungsprogramm zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen Sars COV-2, den Covid-19-Erreger, auf Basis der Ixiaro-Plattform initiiert. Und auch die börsenotierte Marinomed Biotech AG arbeitet an der Entwicklung einer Therapie für SARS-CoV-2 und hat dafür Mittel von der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) erhalten. Konkret soll eine Inhalationslösung als akute Behandlung von viralen Lungenentzündungen, die von Sars-CoV-2 oder anderen Atemwegsviren ausgelöst werden, klinisch getestet werden. Die Entwicklung hat das Ziel, die Dauer der Krankheit und somit die Dauer der Hospitalisierung zu verkürzen und die Anzahl der Patienten in intensivmedizinischer Versorgung zu reduzieren.
Bei der intensivmedizinischen Versorgung, speziell mit Sauerstoff, spielt wiederum der heimische Leiterplatten-Produzent AT&S eine wesentliche Rolle. AT&S ist laut Eigenangaben in den vergangenen Wochen ein wichtiger Teil der globalen Lieferkette für Beatmungsgeräte-Technologie geworden. Die Nachfrage nach Leiterplatten für Beatmungsgeräte ist laut AT&S „enorm“ gestiegen.
Produkte und Kontakte. Helfen kann man auch mit Ressourcen und Kontakten, wie OMV, Semperit und Palfinger unter Beweis stellen. Die OMV etwa unterstützt die durch die Corona-Krise notwendigen Hilfsflüge der Österreichischen Bundesregierung. Für öffentliche Gesundheitseinrichtungen und Hilfsorganisationen wurde Jet A1 Treibstoff im Wert von bis zu 500.000 Euro zur Verfügung gestellt. Einige dieser Hilfs-Flüge führten zu Semperit nach Malaysia. Von dort wurden in Summe 60 Millionen Handschuhe zur Versorgung des medizinischen Personals in Österreich abgeholt. Und Palfinger ließ aus China, dank der Kontakte zum chinesischen Aktionär Sany, insgesamt 420.000 Atemschutzmasken für die Mitarbeiter aber auch den österreichischen Krisenstab einfliegen. Danke an alle!
Text: Christine Petzwinkler
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