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Das (Un)denkbare tritt ein

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Mit unfassbarer Geschwindigkeit hat sich in den vergangenen Wochen ein heftiger Sturm auf die Menschheit zubewegt. Die Verbreitung des SARS-CoV-2 Virus und die daraus resultierende COVID-19 Pandemie haben den Lebensbereich nahezu aller Menschen mit einer Wucht erfasst, die in der Neuzeit ihresgleichen sucht. Hätte man vor einigen Wochen in Westeuropa oder Nordamerika gefragt, ob jemand massive Ausgangsbeschränkungen, den Stillstand etlicher Wirtschaftszweige und die Ohnmacht westlicher Staaten bei der Versorgung ihrer kranken Bevölkerung für möglich hält, kaum einer hätte zugestimmt. Zu sehr hatte sich jeder an die davor geltenden Umstände, an Bequemlichkeiten, an die Rund-um-Versorgung mit exotischen Produkten und Luxusgütern, an die Erreichbarkeit selbst fernster Punkte auf der Landkarte innerhalb von maximal 1 bis 2 Tagen gewöhnt.

Das vermeintlich Undenkbare ist nun eingetreten, mit einer Geschwindigkeit die einem immer noch surreal und unfassbar vorkommt. Wäre dies alles abzusehen gewesen? Im Nachhinein ist es leicht im Internet oder in Publikationen Quellen zu finden, die gemahnt hatten aber die keiner lesen oder erhören wollte. Doch es sind nicht nur Verschwörungstheoretiker gewesen, die vor einem Outbreak wie dem derzeitigen gewarnt haben. Interessierten sei das Video eines Vortrags von Bill Gates im Rahmen der „TED Talks“ ans Herz gelegt. Kein geringerer als einer der erfolgreichsten Unternehmer und Visionäre wies 2015 darauf hin, dass eine größere Gefahr als die von Krieg in der weltweiten Verbreitung eines Virus läge. Sieht man sich dieses Video nun an, ist es beängstigend, wie konkret das von ihm damals geschilderte, hypothetische Szenario eingetreten ist. Dies zeigt, dass wir oft nicht hinhören wollen, wenn es um unbequeme Wahrheiten oder Risiken geht. Wenn die gegenwärtige Krise etwas Gutes haben sollte, dann dass vielleicht künftig mahnenden, sachlich fundierten Worten gegen den allgemeinen Trend in der Öffentlichkeit mehr Raum gegeben werden wird. Es lohnt, auch einmal einer anderen Meinung als der eigenen aufmerksam zuzuhören.

Die Maßnahmen der Bundesregierung zur COVID-19 Pandemie zu beschreiben, würde den Umfang dieser Kolumne sprengen. Deswegen beschränke ich mich auf kurze Beobachtungen aus dem Finanzierungs- und Kapitalmarktumfeld. So trat kürzlich ein mir gut bekanntes, österreichisches Biotech-Unternehmen, APEIRON Biologics, ins Rampenlicht, das mit einem vor etlichen Jahren entwickelten Produkt (APN01) in einigen Monaten ein wirksames Mittel gegen das SARS-CoV-2 Virus bereitstellen könnte. Dass derartige Projekte jedoch eine hohe Finanzierung benötigen, ist evident. CEO Peter Llewellyn-Davies und seinem Team ist es zu wünschen, dass die benötigten Mittel möglichst schnell und unbürokratisch aufgestellt werden können, um die klinischen Studien und die Zulassung eines Medikaments schnell auf die Reise zu bringen. Die zweite Beobachtung betrifft die Kapitalmärkte: Während auf der Eigenkapitalseite wenig Neues im derzeitigen Umfeld zu erwarten sein wird, so zeigt sich am Anleihemarkt – unterstützt durch die Zentralbanken und mit höheren Risikoaufschlägen – dass auch in den Krisenzeiten die Märkte funktionieren. Zwischen 30.3. und 3.4.2020 kamen etliche großvolumige Bondemissionen großer europäischer Emittenten erfolgreich in den Markt, darunter auch die OMV AG mit insgesamt 1,75 Mrd. Euro in drei Tranchen. Der Umstand funktionierender Märkte wird meiner Meinung einer der wichtigsten Faktoren sein, um den sukzessiven Neustart des Wirtschaftslebens in den kommenden Monaten mithilfe des Vertrauens von Investoren zu unterstützen.

Bleiben Sie bitte gesund und halten Sie Abstand!

Mag. Christoph Moser, Rechtsanwalt/Partner, Weber & Co, E-Mail Adresse c.moser@weber.co.at

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(März 2020)





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