Laurenz Schwieger hat uns im Rahmen eines Praktikums, das er als Praxisorientierung und Businesstraining von seiner Schule aus, der Vienna Business School, absolviert, zwei Tage lang unterstützt. Privat beschäftigt er sich schon seit einiger Zeit mit Kryptowährungen. Seine Favoriten: Bitcoins und das Tauschen mit Skins aus Videospielen. Ich habe die Chance genutzt und ihn gleich zu diesen Themen befragt.
Es freut mich sehr, dass du uns für die nächsten Tage beim Börse Social Magazine verstärkst, wie bist du eigentlich auf uns gekommen?
Laurenz Schwieger: Ich habe an unserer Schule euer Magazin gesehen und das hat mich sehr angesprochen. Ich interessiere mich persönlich für Geldanlage und möchte mehr darüber erfahren.
Du hast uns erzählt, dass du dich selbst mit Onlinehandel beschäftigst. Wie funktioniert das?
Wenn man Videogames spielt, kommt man früher oder später zu den sogenannten Skins. Ein Skin ist das Design vom Inventar, das man bei Videogames nutzen kann. Und die können auch getauscht werden. Das Können vom Inventar selbst wird dadurch jedoch nicht verändert.
Das ist jetzt nicht jenes Handeln, das meine Börse-Kollegen meinen würden, aber es klingt sehr interessant. Also: Wenn es das Können nicht verändert, warum legt man sich dann solche Skins zu?
Die meisten Leute sehen es als Investition. Fast immer kann man einen Skin auch besser wieder weitertauschen. Neue Skins müssen erst bekannt werden, da dauert es länger bis sie wertvoller werden. Dazu kommt, dass der Wert sinkt, wenn der Skin nicht gut bei der Community
ankommt. Manche Leute beschaffen sich aber auch Skins nur um andere Spieler zu beeindrucken. Das ist ähnlich wie bei Markenkleidung, die ja oft auch nicht „besser“ ist als Nicht-Markenprodukte, aber wesentlich teurer.
In welchen Spielen kann man die verschiedenen Skins verwenden?
Das bekannteste Spiel dafür ist CS Go, weitere beliebte Spiele dafür sind zum Beispiel Dota2 oder Team Fortress2.
Wie viel kosten solche Skins zirka, also in welchem Größenbereich wird hier getauscht?
Das kann ganz unterschiedlich sein. Manchmal ist das gleiche Inventar, nur weil es eine andere Farbe hat, viel wertvoller. Andere Faktoren, die den Wert verändern, sind Float und Pattern, quasi die Gebrauchspuren und die verschiedenen Farben und Muster auf dem Inventar.
Was macht eigentlich einen guten Spieler aus?
Mit einer schnellen Auffassungsgabe, Flexibilität und Logik kann man schon recht erfolgreich sein.
Welche Themen interessieren dich in Sachen Geldanlage?
Ich verfolge den Aktienmarkt und versuche herauszufinden, warum die Kurse gerade rauf oder runter gehen. Auch Kryptowährungen wie Bitcoins sind ziemlich spannend – da gibt es sogar eigene Apps, die über das ganze Marktgeschehen informieren.
Welche Apps sind das zum Beispiel und wie funktioniert der Vorgang beim Handel mit Bitcoins?
Am bekanntesten sind die Apps YouHolder oder Coinbase. Wenn man alt genug ist, kann man die Bitcoins handeln wie Aktien – man kauft und verkauft. Davor dotiert man ein Konto über eine Kreditkarte, man kann das Geld später auch auf die Kreditkarte zurückdotieren lassen. Freilich zahlt man für jede Transaktion Spesen.
Ist deiner Erfahrung nach das Investieren in Kryptowährungen eher ein Burschen-Thema oder gibt es auch viele Mädels, die das machen?
In meinem Freundeskreis beschäftigen sich eigentlich nur Jungen damit. Wir reden oft darüber und tippen, ob es in nächster Zeit rauf oder runter gehen wird.
Woher kommt das Interesse an solchen Märkten?
Eigentlich aus dem Gaming-Bereich. Bei den Spielen geht es ja wie gesagt mittlerweile auch nicht nur um das Spiel selbst, sondern oft auch um die erweiterten Möglichkeiten zum Tausch von Inventar. Das kann schon sehr interessant sein.
Hast du schon eine Idee, ob du das auch mal beruflich später machen willst?
Einen Job im Bankenumfeld kann ich mir für mich schon gut vorstellen, insbesondere die Digitalisierung ist in dem Bereich sehr spannend. Am besten gleich diesen Sommer, da suche ich noch einen Praktikumsplatz. Ich glaube das Interesse an Aktien und Geldanlage wird weiter zunehmen. So wie die derzeigige Lage ist, glaube ich, dass es in absehbarer Zeit keine Zinsen mehr für das Sparen geben wird.
Danke sehr für das Interview.
https://boerse-social.com/page/newsflow/laurenz_schwieger_lautet_die_opening_bell_fur_freitag
Text: Leya Hempel
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