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WBI: Diese Historie gibt man nicht auf

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Für unsere B2B-Nummer gibt es auch in der „50 Jahre WBI“-Serie einen speziellen Zugang. Johannes Klaus, zuständig für Market & Product Development bzw. Index Services bei der Wiener Börse, erklärt, warum man in der ATX-Ära am exotischen WBI festhält. 

50 Jahre WBI: Der WBI ist nicht nur aufgrund seines Alters, sondern auch aufgrund seiner Methodik ein Exot in Eurer Indexfamilie. Was sind die Hauptunterscheidungsmerkmale zur ATX-Familie?

Johannes Klaus: Im Grunde sind alle unsere Indizes bis auf den WBI handelbare Indizes, welche als Basiswerte für Derivate aller Art dienen sollen. Als der WBI vor 50 Jahren gelauncht wurde, war die Hauptaufgabe eines Index vielmehr die Entwicklung des zugrundeliegenden Markes abzubilden und graphisch darzustellen. Im Falle des WBI waren damit alle Aktien des Amtlichen Handels gemeint. Liquidität und Streubesitz spielten keine Rolle. Je größer ein Unternehmen war, desto mehr Gewicht hatte es auch im Index. Als die ÖTOB Anfang der 90er Jahre aus der Taufe gehoben wurde, war schnell klar, dass es keine geeigneten Indizes gab, welche als Basiswerte für Derivate dienen konnten. Aus diesem Grund wurde damals der ATX als handelbarer Index geschaffen. Handelbar bedeutet: Auswahluniversum prime market (statt gesamter Amtlicher Handel) und Fokussierung bei der Indexmitgliederauswahl auf Liquidität und Streubesitzkapitalisierung (statt reine Marktkapitalisierung). Durch den damit verbundenen Wegfall etwaiger großer aber illiquider Unternehmen beim ATX wurde eine neue Benchmark für die Wiener Börse geschaffen. Den Unterschied zwischen ATX und WBI zeigt ein Blick auf die Indexzusammensetzungen: 20 Titel im ATX gegenüber 65 Werten im WBI und 21% Gewichtung für die Erste Bank als größtes Indexmitglied im ATX gegenüber 13% im WBI.

Die Top-Members nach Gewicht sind also anders sortiert als beim ATX. Berechnet Ihr den WBI nur noch aus liebgewordener Tradition oder hat er auch noch Bedeutung für professionelle Anwender?

 Der WBI wird vor allem wegen seiner bestehenden langjährigen Kurshistorie weiterberechnet. Dadurch erhalten professionelle Anleger, aber auch akademische Institutionen ein gutes Bild über die Entwicklung des österreichischen Kapitalmarktes während der letzten Jahrzehnte. Speziell langjährige historische Volatilitäten stehen im Zentrum des Interesses bei Anfragen zur WBI.Historie. 

Zur Performance: Von 100 auf ca. 1400 in 50 Jahren ist nicht schlecht. Der WBI ist ein Preis­index wie der ATX. Gibt es eine 50y-Performanceberechnung auch inkl. Dividenden?

 Eine Berechnung des WBI als Total Return Variante, also inklusive Dividenden ist aktuell nicht angedacht. Das heutige Level eines solchen Index wäre aber sicherlich sehr interessant und würde das Potenzial des österreichischen Aktienmarktes sehr gut illustrieren. 

Bleibt der WBI auf absehbare Zeit, wie er ist, oder gibt es Pläne, am Regelwerk etwas zu ändern?

 Wenn es eine Änderung gäbe, dann müsste diese in die Richtung gehen, den WBI zu einem handelbaren Index zu machen. Da es bereits den ATX als handelbaren Leit­index für die Wiener Börse gibt, wird der WBI wohl in seiner bisherigen Version weiterhin Bestand haben.

Text: Christian Drastil

 

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