12.01.2025, 7865 Zeichen
Innsbruck (OTS) - Schockiert und tief enttäuscht zeigt sich das MCI
über das
verheimlichte Gutachten der als zulässig erachteten Betrauung der
Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) mit der Errichtung des MCI Campus
sowie das MCI laufend in ein negatives Licht rückende Unwahrheiten.
Laut einem Bericht des „Kurier“ (10.01.2025) soll ein vom Land Tirol
bei einem auf Vergaberechtsfragen spezialisierten Wiener Anwaltsbüro
zum Schluss kommen, dass eine Errichtung des MCI Neubaus durch die
BIG problemlos möglich sei.
Hieraus ergeben sich eine Reihe wichtiger Fragen , die im
höchsten Interesse der steuerzahlenden Bevölkerung, Träger,
Studierenden, Forschenden, Lehrenden, Mitarbeitenden, Alumni,
Arbeitgeber und Stakeholder sowie der Zukunft des gemeinsamen
Standorts einer dringenden Aufklärung bedürfen:
- Wie kann es sein, dass ein aufwändiges vergaberechtliches Gutachten
beauftragt und dessen Ergebnis nicht nur verheimlicht, sondern in der
Folge offenbar als irrelevant angesehen wird und unbeachtet bleibt?
- Warum bleibt das mit dieser Thematik befasste vergaberechtliche
Erstgutachten eines seit Jahren für das Land Tirol tätigen Tiroler
Anwaltsbüros ebenfalls unter Verschluss?
- Warum werden die betreffenden Gutachten nicht endlich wenigstens
dem von den Fehlentscheidungen massiv betroffenen Nutzer zur
Verfügung gestellt und wird dieser von derart wichtigen Informationen
und einschlägigen Planungsprozessen seit Jahren ausgeschlossen?
- Warum werden auch die mit dem besagten Tiroler Anwaltsbüro
abgeschlossenen Verträge sowie die von diesem erstellten
Vertragswerke und Begleitdokumente nicht endlich öffentlich
zugänglich gemacht, die dem auf Eis gelegten MCI Campusprojekt
zugrunde liegen (Totalunternehmervertrag, Verträge mit
Subunternehmern etc.)?
- Warum wird der Nutzer entgegen den zahllosen Ankündigungen und
Versprechungen der letzten Jahre nicht endlich eingebunden, sondern
die Verheimlichungs- und Verschleierungspolitik der letzten Jahre
nahtlos fortgesetzt und das MCI und seine Studierenden, Forschenden,
Alumni & Stakeholdern durch negative Zuschreibungen desavouiert (z.B.
Numerus Clausus Flüchtlinge...)?
- Warum wurde wiederholt die Behauptung medial in den Raum gestellt,
beim MCI Neubau handle es sich um einen vor allem Eitelkeiten
dienenden „Prunkbau“ anstatt eines bestehenden Universitäts- und
Hochschulbauten im In- und Ausland vergleichbaren und dringend
benötigten Zweckbaus?
- Warum wird eine Nutzfläche von 16.000 m2 für den Campus des MCI als
überzogen und verzichtbar dargestellt, wo das MCI etwa im Verhältnis
zu den 216.000 m2 Nutzfläche der Universität Innsbruck ein Fünftel (!
) der prüfungsaktiven Studierenden und ein Viertel (!) der jährlichen
Absolventenzahlen aufweist und die Universität Innsbruck mit dem
Agnes-Heller-Haus und dem geplanten Haus der Physik nun überdies
bauliche Erweiterungen erfährt, die das MCI übrigens als wichtig
erachtet und ausdrücklich begrüßt? (*Quelle: Statistisches
Taschenbuch - Hochschulen & Forschung 2024)
- Warum wurden und werden wiederholt - nie belegte -
Errichtungskosten von 300 Mio. Euro und mehr in den Raum gestellt, wo
doch mehrere Gutachten renommierter Ziviltechnikbüros und zum Schluss
sogar ein betragsmäßig drastisch reduziertes Offert des
Totalunternehmers von weniger als zwei Dritteln dieses Betrags
sprechen?
- Warum wurden die drei vergaberechtlichen Gutachten nie
veröffentlicht, deretwegen die Absage des 2016 gekürte und 2018
abgesagten Siegerprojekts I (Loudon, Habeler & Kirchweger) als
unabdingbar argumentiert wurde, obwohl dieses Projekt in jeder
Beziehung überzeugend war (Funktionalität, Wirtschaftlichkeit,
Architektur, Städtebau...)?
- Wer übernimmt die Verantwortung für die Nichteinhaltung der im Zuge
der im Jahre 2020 erfolgten Neuausschreibung des MCI Campusprojekts
fix zugesagten „Zeit- und Kostengarantie“, die als Argument für das -
ungeachtet zahlloser Warnungen gewählte - Vergabeverfahren eines
„wettbewerblichen Dialogs“ herangezogen wurde?
- Wer übernimmt die Verantwortung für die - entgegen klarer
Beschlüsse der Tiroler Landesregierung und des Tiroler Landtags sowie
der MCI Organe - vorgenommene, langfristige Weitervermietung der für
dringende Bedarfe des MCI angekauften Erdgeschossflächen des
Partylokals „SixtyTwenty“ am MCI Standort Universitätsstraße, die für
das MCI massive Belastungen und Einschränkungen nach sich zieht und
letztlich auch den Steuerzahler Unsummen kostet?
- Warum wurden die Expertise und Bedarfe des Nutzers im Rahmen der
vom Land Tirol ausgerufenen „Nachdenkpause“ von der Prüfung und
Evaluierung eventueller Standortalternativen gänzlich außen vor
gelassen und der Nutzer nicht einmal in die Präsentation und
Diskussion der Ergebnisse einbezogen? Sind die Interessen privater
Immobilienbesitzer wirklich wichtiger als die Erfordernisse eines
zukunftsfähigen Hochschulbetriebs?
Zur Herkunft der MCI Studierenden
- Warum wird regelmäßig die unzutreffende Behauptung in den Raum
gestellt, das MCI würde primär ausländische Studierende ausbilden, wo
bereits ein simpler Blick in die aktuelle Hochschulstatistik das
klare Gegenteil beweist, im Übrigen gerade auch Studierende und
Mitarbeitende aus dem Ausland einen unverzichtbaren intellektuellen,
inhaltlichen und wirtschaftlichen Mehrwert für den heimischen
Standort bedeuten und es eine gleichermaßen kapitale wie peinliche
Fehlentscheidung zulasten der Studienqualität, der Studierenden und
des gemeinsamen Standorts wäre, inländische Studierende
ausschließlich unter ihresgleichen studieren zu lassen?
- Wo, wenn nicht an einer Hochschule, sollte man sich sonst mit
internationalen Themen befassen, auf internationale Herausforderungen
vorbereiten, interkulturelle Aspekte erlernen und in einem
internationalen Umfeld bewegen lernen, ein Aspekt, der übrigens auch
vor dem Hintergrund der gesetzlichen und gesellschaftspolitischen
Anforderungen zu berücksichtigen ist?
Hochschule | Gesamt | davon Österreich | Österreich in %
Universität Innsbruck | 26 971 | 13 196 | 48,9%
Medizinische Universität Innsbruck | 3 652 | 1 942 | 53,2%
MCI Innsbruck | 3 385 | 1 859 | 54,9%
FH Kufstein | 1 636 | 876 | 53,5%
Quelle: Unidata, Abrufdatum 03.01.2025
- Wie ersichtlich,
- liegt das MCI mit seinen Zahlen absolut vergleichbar zu anderen
Hochschulen in Tirol,
- verlangt jedoch zudem anspruchsvolle Bewerbungs- und
Aufnahmeverfahren, die dafür Sorge tragen, dass besonders
qualifizierte, ernsthaft am Studium interessierte und überzeugende
Studien- und Berufsziele darlegende Studierende einen Studienplatz
erhalten,
- hebt durchgängig Studienbeiträge ein (von EU-
Drittstaatenangehörigen sogar in großer Höhe),
- bindet Studierende während des Studiums und darüber hinaus eng
an zukünftige Arbeitgeber (Lehrende, Projekte, Diplomarbeiten,
Praktika, Career Center...),
- kann auf eine Abschlussquote von >80% aller
Studienbeginner:innen verweisen (in der Regel sogar in der
Sollstudienzeit),
- bildet für dringend nachgefragte Berufsfelder aus (
„Mangelberufe“): Engineering, Life Sciences, IT/Software Engineering,
Wirtschaft, Recht, Gesundheit & Soziales etc.
- und können MCI Studierende auf durchschnittlich 2,6
Stellenangebote zum Zeitpunkt des Studienabschlusses zugreifen (
Quelle: MCI Alumni Survey 2023).
Wichtige Schlussbemerkung
Ob das über Jahrzehnte verfolgte und mehrfach fix beschlossene
MCI Neubauprojekt am Innsbrucker Fennerareal realisiert wird oder
nicht, ist ungeachtet der dringenden, vielfach belegten Bedarfe und
überzeugenden Argumente letztlich eine politische Entscheidung , die
vom MCI zu akzeptieren ist, wie immer diese am Ende ausfallen mag.
Eine Entscheidung von solcher Tragweite für den Standort und alle
Stakeholder des MCI hat jedoch vor dem Hintergrund nachvollziehbarer
Fakten und rationaler Abwägungen getroffen zu werden, für welche
transparente Informationen unerlässlich sind.
Diesem Ziel soll mit der vorliegenden Aussendung Rechnung
getragen werden.
Prof. Dr. Andreas Altmann, Rektor
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