23.05.2024,
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Wien (OTS) - Rund eine Million Tonnen Lebensmittel landen in
Österreich jedes Jahr im Müll. Würde man all diese Lebensmittel in
LKWs laden und aneinanderreihen, ergäbe dies einen durchgehenden Stau
von Wien bis nach Zürich. Weit mehr als die Hälfte der Fahrzeuge
wären dabei mit Essen beladen, das in den privaten Haushalten
weggeworfen worden ist. Hier passieren 58 Prozent der gesamten
Lebensmittelverschwendung in Österreich. Brot und Gebäck sind jene
Lebensmittelgruppe, von der am meisten entsorgt wird. Hannes Royer,
Gründer des Vereins Land schafft Leben, sagt dazu:
„Wir glauben oft, dass Lebensmittelverschwendung nur in der
Gastronomie passiert oder in den Supermärkten – also überall, nur
nicht bei uns selbst. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Fast
zwei Drittel des gesamten Lebensmittelmülls fallen in den privaten
Haushalten an. Das Gute daran: Jede und jeder von uns kann etwas
dagegen tun. Lebensmittel richtig lagern, Reste verwerten, den
Einkauf gut planen: Mit einfachen Mitteln können wir viel Essen vor
dem Müll retten. Und so der Umwelt und unserem Geldbörserl etwas
Gutes tun.“
Zwei Monatseinkäufe für den Müll
Immerhin landen mit den verschwendeten Lebensmitteln nicht nur
diese selbst im Müll, sondern auch viel Geld. Die während eines
Jahres in einem österreichischen Durchschnittshaushalt entsorgten
Lebensmittel haben einen Warenwert von etwa 800 Euro. Zum Vergleich:
392 Euro gibt ein Haushalt pro Monat für Lebensmittel und
alkoholfreie Getränke aus (exklusive Außer-Haus-Verzehr). Hannes
Royer: „In jedem Haushalt landen also zwei Monatseinkäufe einfach im
Müll.“
Wegwerfware Brot?
Fast 100.000 Tonnen Brot und Gebäck werden in Österreichs
Privathaushalten pro Jahr entsorgt. Das entspricht etwa 18 Kilogramm
an verschwendetem Brot pro Person. Geht man von einem
durchschnittlichen Gewicht pro Laib von 500 Gramm aus, sind das 36
Laibe. Zusätzlich werden in Bäckereien pro Jahr rund 52.000 Tonnen
Backwaren entsorgt. Gründe dafür sind unter anderem Überproduktion
und Produktionsfehler. Supermärkte verschwenden pro Jahr rund 13.000
Tonnen Brot und Gebäck – unter anderem, weil hier teilweise mehr
aufgebacken wird, als benötigt.
Das passiert auch noch kurz vor Sperrstunde, um den Kundenwunsch
nach einer großen Auswahl an frischem Brot und Gebäck zu erfüllen.
Alexandra Gruber, Geschäftsführerin der Tafel Österreich, sagt dazu:
„Veränderung beginnt im Kopf. Wer noch kurz vor Ladenschluss eine
große Auswahl an frischem Brot und Gebäck erwartet, trägt automatisch
zur Lebensmittelverschwendung bei – denn fünf Minuten nach
Sperrstunde sind diese bereits Wegwerfware. Lebensmittel sind
wertvoll. Ihre Herstellung und ihr Transport erfordern zahlreiche
Ressourcen. Dafür wollen wir Bewusstsein schaffen. Denn wir alle
können Lebensmittelretter:innen werden und damit auch Klima und
Umwelt schonen.“
Weitere Grafiken zur redaktionellen Verwendung [finden Sie hier]
(
https://shorturl.at/01RyJ).
Kurzinfo Die Tafel Österreich
[Die Tafel Österreich] (
https://tafel-oesterreich.at/),
hervorgegangen aus der Wiener Tafel, ist die größte und älteste
Tafelorganisation Österreichs. Sie versorgt seit 1999
armutsbetroffene Menschen in sozialen Einrichtungen kostenfrei mit
geretteten Lebensmitteln mit dem Ziel der Armutsbekämpfung. So
konnten 2023 über 1.000 Tonnen Lebensmittel vor der Entsorgung
bewahrt und an mehr als 35.000 Menschen in 100 Sozialeinrichtungen
weitergegeben werden. Über die letzten 25 Jahre waren es mehr als 9
Mio. Kilogramm Lebensmittel für jährlich bis zu 35.000
armutsbetroffene Personen.
Kurzinfo Land schafft Leben
„Den Menschen fehlt der Bezug zu Lebensmitteln, sie treffen ihre
Konsumentscheidungen hauptsächlich über den Preis.“ Es war diese
Erkenntnis, die den Bio-Bergbauern Hannes Royer und die Unternehmerin
Maria Fanninger 2014 dazu veranlasst hat, zusammen mit Mario Hütter
den gemeinnützigen Verein Land schafft Leben zu gründen und 2016
schließlich der Öffentlichkeit zu präsentieren. Transparent und
unabhängig klären sie seither zusammen mit ihrem Team über
österreichische Lebensmittel und deren Produktion auf und schaffen
Bewusstsein für die ökologischen und gesundheitlichen Auswirkungen
unseres Lebensmittelkonsums. Dazu beleuchtet der Verein die gesamte
Wertschöpfungskette von der Landwirtschaft über die
Verarbeitungsbetriebe bis in die Gastronomie und den Handel. Die
Ergebnisse der wissenschaftlich fundierten Recherchen werden in Form
von Bild, Text und Video aufbereitet und sind frei unter
[www.landschafftleben.at] (
http://www.landschafftleben.at)
zugänglich. Die beiden Gründer*innen Hannes Royer und Maria Fanninger
stehen mit ihrem Verein Land schafft Leben für Konsument*innen ebenso
wie Medienvertreter*innen als erste Ansprechpartner zu vielfältigen
Themen aus der Lebensmittelwelt zur Verfügung. Auch über zahlreiche
Social-Media-Kanäle, einen Newsletter und Vorträge bekommen
Konsument*innen realistische Bilder, die unsere
Lebensmittelproduktion weder skandalisieren, noch beschönigen. Ein
besonders wichtiges Sprachrohr ist der mehrfach prämierte Podcast
„Wer nichts weiß, muss alles essen“, mit dem der Verein 2023 den
Ö3-Podcast-Award gewinnen konnte. Land schafft Leben finanziert sich
über vier Säulen: Aktuell unterstützen über 60 Förderer den Verein,
darunter Verarbeiter, Erzeugergemeinschaften und Vertreter des
Lebensmittelhandels; zudem erhält Land schafft Leben seit dem Jahr
2021 eine öffentliche Förderung; weiters nimmt der Verein Gelder über
Vortragstätigkeiten ein und wird von privaten Spender*innen
unterstützt.
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Song #55: Im Bau (Sebastian "B-Kwem" Leben prod. by Symmetric)
Aktien auf dem Radar:FACC, Rosenbauer, Uniqa, Flughafen Wien, EuroTeleSites AG, Austriacard Holdings AG, Telekom Austria, Immofinanz, CA Immo, AT&S, OMV, Porr, EVN, Bawag, DO&CO, Erste Group, Lenzing, Palfinger, VAS AG, S Immo, RHI Magnesita, Pierer Mobility, Addiko Bank, Agrana, Amag, Mayr-Melnhof, Österreichische Post, VIG, Wienerberger, Continental, Rheinmetall.
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