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OeNB: Heimischer Bankensektor an Wendepunkt

24.06.2024, 2922 Zeichen

Die österreichische Wirtschaft befand sich 2023 in einer Rezession. Für das Jahr 2024 erwartet die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) eine Stabilisierung der Entwicklung, wenngleich die Wirtschaft nur schwach wachsen wird. Die Banken konnten 2023 dessen ungeachtet ein Rekordergebnis einfahren und damit ihre Kapitalausstattung weiter ausbauen. Dadurch sind die vom Bankensektor ausgehenden Finanzstabilitätsrisken weiter gesunken. Aufgrund erhöhter geopolitischer Risiken und zunehmender Kreditrisiken, vor allem im Bereich der Gewerbeimmobilien, sowie aufgrund der eingeleiteten Zinswende befindet sich der heimische Bankensektor nun allerdings an einem Wendepunkt. Neben den aus geopolitischen Risiken resultierenden Unsicherheiten führen mehrere Faktoren zu vermehrtem Druck auf die Profitabilität, so die OeNB. Die zunehmende Zahl an Insolvenzen Ende 2023 zog bereits einen Anstieg der Kreditausfälle nach sich, und dieser Trend setzt sich auch Anfang 2024 fort. Auch die Kostenseite rückt in den Fokus: Einleger:innen haben ihre Ersparnisse von Sicht- auf Termineinlagen verlagert, was zu höheren Refinanzierungskosten für die Banken führt. Weiters erfordern die Lohnabschlüsse sowie inflationsbedingt gestiegene Sachkosten in Zukunft eine beständige Kostendisziplin, nicht zuletzt auch deshalb, um Raum für notwendige Investitionen in neue Informationstechnologien zu schaffen.

Zusätzlich haben die höheren Zinssätze die Nachfrage nach Krediten reduziert, vor allem bei Wohnbaufinanzierungen. Die systemischen Risiken aus Krediten im Wohnimmobilienbereich wurden durch kreditnehmer:innenbezogene Maßnahmen effektiv adressiert. Seit deren Einführung haben sich die Vergabestandards signifikant verbessert. Auch zukünftig ist eine nachhaltige Kreditvergabe bei Immobilienkrediten ein wesentliches Element eines stabilen Finanzmarktes, heißt es seitens der OeNB. Die Tatsache, dass ein großer Teil der verfügbaren Ausnahmekontingente ungenutzt blieb, deutet zudem darauf hin, dass der Rückgang des Kreditvolumens primär von gestiegenen Zinsen, hohen Baukosten und allgemeiner Unsicherheit hinsichtlich der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen getrieben war, so die OeNB.

Um für zukünftige Herausforderungen gewappnet zu sein, empfiehlt die OeNB den Banken die Absicherung bzw., wo notwendig, die weitere Stärkung der Kapitalbasis durch Zurückhaltung bei Gewinnausschüttungen (Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufen), die Sicherstellung nachhaltiger Vergabestandards bei Immobilienkrediten sowie die Vorbereitung auf höhere Risikogewichte für Gewerbeimmobilienkredite, die adäquate Steuerung von Kredit- und Zinsrisiken, einschließlich höherer Rückstellungen und konservativer Sicherheitenbewertung, sowie die Sicherung einer nachhaltigen Profitabilität durch Kostendisziplin und durch Investitionen sowohl in neue Informationstechnologien als auch zum Schutz vor Cyberrisiken und vor den Auswirkungen des Klimawandels.



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