18.03.2025, 4498 Zeichen
Wien (OTS) - In den letzten Monaten hat die Kanzlei Schiefer im
Auftrag der
Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (
ÖGNI) an einem Gutachten zur Bewertung der Wertigkeit von
Nachhaltigkeitszertifikaten und deren Verwendung in der
österreichischen Immobilienwirtschaft gearbeitet. Das Ergebnis liegt
nun vor.
Neben einer detaillierten Gegenüberstellung von klimaaktiv und
ÖGNI/DGNB beschäftigt sich das Gutachten überblicksmäßig auch mit
BREEAM und LEED. Breiter Raum ist der Aussage- und Beweiskraft der
einzelnen Systeme und deren Verwendung im Förderwesen und bei der
Beurteilung von „grünen“ Fonds gewidmet. Folgende Erkenntnisse sind
dabei hervorzuheben:
- Die klimaaktiv-Deklaration hat keine Beweiskraft, da sie aus
rechtlicher Sicht eine plausibilitätsgeprüfte Selbstauskunft
darstellt, für die ausschließlich die/der Besteller:in haftet. Die
Verwendung einer klimaaktiv-Urkunde als Grundlage für die Gewährung
von Förderungen, für die Aufnahme von Projekten in „grüne“ Fonds oder
für die Gewährung von Erleichterungen aus diversen Konjunkturpaketen
sieht das Gutachten vor allem für große Bauprojekte als kritisch an.
- Das LEED-Zertifikat aus den USA ist kein Zertifikat im engeren
Sinn, da weder die Zertifizierungsstelle noch die Auditor:innen für
die Ergebnisse haften. Hier übernehmen, selbst bei grober
Fahrlässigkeit, die Besteller:innen die alleinige Verantwortung.
Daher stellt eine LEED-Plakette kein Gutachten im rechtlichen Sinn
dar. Wirtschaftsprüfer:innen oder Banken, die ihre
Risikoentscheidungen auf die Ergebnisse eines LEED-Audits basieren,
können sich damit nicht auf eine Dritt-Verifikation berufen.
- Das DGNB Zertifikat der ÖGNI ist ein Gutachten für das die
Auditor:innen, Konformitätsprüfer:innen und letztendlich die ÖGNI
haften. Alle Angaben im Rahmen einer Zertifizierung werden durch
unabhängige Dritte geprüft. Die Kriterien eines DGNB-Zertifikats
entsprechen den gesetzlichen Vorschriften der Europäischen Union und
sind mit den Forderungen der EU-Taxonomie-Verordnung akkordiert.
Die ÖGNI Auditor:innen werden aufgrund dieser Erkenntnisse
zukünftig den klimaaktiv Bronze Standard auf Kundenwunsch mitprüfen.
Damit soll sichergestellt sein, dass sich Zertifikatswerber:innen
nicht mit verschiedenen Begutachtungssystemen auseinandersetzen
müssen. Nach Bestätigung durch die ÖGNI gilt der klimaaktiv Bronze
Standard ebenso als gutachterlich bestätigt.
Das Gutachten steht zum Download auf der ÖGNI Website unter
Medien-Publikationen zur Verfügung.
Über die ÖGNI
Die ÖGNI, Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige
Immobilienwirtschaft, ist eine NGO (Nichtregierungsorganisation) zur
Etablierung der Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche. Im
Mittelpunkt der Arbeit der ÖGNI steht die Zertifizierung von
nachhaltigen Gebäuden und Quartieren nach dem europäischen
Qualitätszertifikat DGNB. Ziel der ÖGNI ist es, den Mehrwert von
Gebäudezertifizierungen aufzuzeigen, um umwelt- und
ressourcenschonende Gebäude mit hoher wirtschaftlicher und sozialer
Effizienz zu schaffen. Die ÖGNI wurde 2009 gegründet und ist
Kooperationspartner der DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges
Bauen), deren Zertifizierungssystem übernommen, an Österreich
adaptiert wurde und seither stetig weiterentwickelt wird. Die ÖGNI
ist als einziges österreichisches Council ein „established member“
des WorldGBC (World Green Building Councils) und bestrebt, das
europäische Qualitätszertifikat der DGNB auf internationaler Ebene zu
stärken. www.ogni.at
Über Schiefer Rechtsanwälte
Schiefer Rechtsanwälte ist die Top-Vergaberechtskanzlei in
Österreich mit Hauptsitz in Wien und weiteren Standorten in Salzburg,
Graz, Klagenfurt, St. Pölten und Linz. Das 50-köpfige Expert:innen-
Team rund um die Partner:innen Martin Schiefer und Maria Troger hat
es sich zur Aufgabe gemacht, Vergaberecht neu zu denken: strategisch,
innovativ und regional. Zu den Mandant:innen der Kanzlei zählen
prominente Auftraggeber sowie Entscheidungsträger:innen aus Politik,
Verwaltung und Privatwirtschaft. Schiefer Rechtsanwälte berät und
begleitet bei Ausschreibungen mit hohem Reputationsrisiko in den
Bereichen Digitalisierung & Innovation, Informations- &
Kommunikationstechnologie, Gesundheit & Soziales, Bau- &
Infrastrukturprojekte, Mobilität, Energieversorgung sowie Compliance.
Martin Schiefer findet sich seit Jahren im Spitzenfeld sämtlicher
relevanter Ratings und wurde erneut zum „Leading Individual“ in der
österreichischen Vergaberechtsszene gewählt.
Mehr Informationen auf: https://www.schiefer.at
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