27.11.2024, 3059 Zeichen
Wien (OTS) - „Trotz höherer Auslastung und steigender Nächtigungszahlen sinken die Betriebsergebnisse. Die inflationsbedingten Kostensteigerungen sind so hoch, dass die Betriebe diese nicht 1:1 an Gäste weitergeben können. Der Vorwurf der Preistreiberei ist durch diese Analyse auch eindeutig widerlegt“, fasst Johann Spreitzhofer, Obmann des Fachverbandes Hotellerie der Wirtschaftskammer Österreich, die heutige Presseaussendung der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (OeHT), Prodinger und Kohl & Partner zusammen.
Besonders der Anstieg der Energiekosten sticht für den Branchenvertreter hervor. Die Energiekosten pro Zimmer sind im letzten Jahr um bis zu 56 % gestiegen - ein drastischer Anstieg, der nicht durch Effizienzmaßnahmen allein kompensiert werden kann. „Das bringt auch die am besten geführten Häuser an ihre wirtschaftlichen Grenzen“, so Spreitzhofer.
„Wichtig für eine kurzfristige Entlastung ist nun, dass die Energieabgaben eingefroren werden, insbesondere die auf das EU- Minimum gesenkten Elektrizitäts- und die Erdgasabgabe muss um mindestens ein Jahr verlängert werden. Sonst dreht sich die Kostenschraube nur weiter nach oben“, fordert Spreitzhofer.
Auch für 2024 zeichnet sich ein ähnliches Bild ab, wie es sich in den Bilanzen für das vergangene Jahr widerspiegelt. Ein Drittel von rund 600 befragten Gastronomie- und Hotelleriebetrieben gaben im Sommer 2024 an, dass die Ertragsentwicklung mit der Umsatzentwicklung nicht mithalten kann und dass der Ertrag im Vergleich zum Jahr 2023 sinken wird. Neben den zentralen Auslösern - gestiegenen Energie- und Personalkosten - wirken sich laut den befragten Betrieben auch die erhöhten Kosten für Lebensmittel und Getränke und steigende Verwaltungskosten negativ auf die wirtschaftliche Situation aus. Zudem bemerkt auch die überwiegende Mehrheit der Betriebe, dass auch die Gäste aufgrund der Teuerungen nach wie vor deutlich preissensibler und auch sparsamer sind.
Die Umfrage 2024 zeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Betriebe bereits Einsparungsmaßnahmen zum Kostenmanagement gesetzt hat. Reduktion von (Lebensmittel-) Abfällen, Maßnahmen zur Einsparung beim Wasser- und Energieverbrauch, Investitionen in erneuerbare Energien aber auch der Wechsel von Energieanbietern oder der Preisvergleich bei Lieferanten senken die Kosten und fördern das nachhaltige Wirtschaften im Tourismus.
Neben den Aktivitäten, die die Betriebe selbst zur Kostenoptimierung setzen können, braucht es aber unbedingt auch Maßnahmen seitens der Politik. „Denn wenn trotz steigender Nachfrage - höhere Auslastung und Nächtigungen - die Betriebsergebnisse sinken, dann ist es Zeit die Rahmenbedingungen zu ändern: Es müssen nun echte Entlastungsmaßnahmen gesetzt werden, die Abschreibungsdauer verkürzt und das Eigenkapital gestärkt werden. Nur so kann die Hotellerie, als zentraler Motor für den österreichischen Tourismus, als Garant für regionale Wertschöpfung und Beschäftigung - auch betriebswirtschaftlich - weiterhin nachhaltig agieren.“ appelliert Spreitzhofer abschließend. (PWK428/EL)
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