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Ernst Vejdovszky im Gespräch mit Sabine Gstöttner: „Sozial und ökologisch nachhaltige Immobilien sind einfach mehr wert”

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Soziale Nachhaltigkeit ist in der Immobilienbranche angekommen. Sie rückt die Menschen und die Frage „Für wen bauen wir?“ in den Mittelpunkt und ist damit ein wichtiges Qualitätsmerkmal unserer Baukultur. Lange lag der Fokus auf der Ökologie und der Ökonomie. Soziale Aspekte wurden zwar berücksichtigt (etwa Gesundheit und Benutzbarkeit), aus stadtplanerischer Sicht allerdings nicht explizit sichtbar gemacht.  Mit der Einführung der „Sozialen Nachhaltigkeit“ als Vierte und gleichberechtigte Qualitätssäule im Jahr 2009 für im Rahmen von Bauträgerwettbewerben eingereichte Beiträge (zu Architektur, Ökologie und Ökonomie) bekommt die Soziale Nachhaltigkeit größeres Gewicht. Mit den Standards zur Messung der Sozialen Nachhaltigkeit durch die ÖGNI im Jahr 2018 wurde das Thema noch greifbarer und stärker verankert in der Gesellschaft. Mittlerweile ist bei vielen Bauträgerwettbewerben die Soziale Nachhaltigkeit im Wettbewerbsteam fix vertreten und entwickelt von Beginn an das Projekt gleichwertig mit. Uns interessierte am Beispiel S Immo:

Sabine Gstöttner, Stadtplanerin: Was bedeutet Soziale Nachhaltigkeit für die S Immo?

Ernst Vejdovszky: Im Zusammenhang mit Projektentwicklungen geht es in der Frage der Sozialen Nachhaltigkeit vor allem darum, von Beginn an das Wohlbefinden und die Gesundheit aller Nutzer und Nutzerinnen der Immobilie sowie die Auswirkungen eines Neubaus auf die Umwelt im Auge zu haben. Das beginnt mit einer wertschätzenden Zusammenarbeit mit allen Projektbeteiligten, geht über die Auswahl der Materialien bis hin zur Implementierung unterschiedlicher Annehmlichkeiten wie beispielsweise gemeinschaftliche Grünflächen, Fahrradabstellplätze, Duschen, Cafés oder Restaurants. Gleichzeitig geht es darum, den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes so gering wie nur möglich zu halten. Natürlich versucht man, diese Dinge nach und nach auch bei Bestandsimmobilien umzusetzen, hier tut man sich allerdings oft wesentlich schwerer, z. B. aus Denkmalschutzgründen.  Darüber hinaus steht die S Immo für eine offene Unternehmenskultur, in der die Zusammenarbeit sowie die Zufriedenheit und Gesundheit aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen gefördert wird. Dazu zählt, ein motivierendes Arbeitsumfeld zu schaffen, aber auch die Möglichkeit zur persönlichen Entfaltung sowie die Vereinbarkeit von Familie und Karriere zu bieten. Gleichzeitig sind Vielfalt, Chancengleichheit und Integration grundlegende Prinzipien der Unternehmensphilosophie der S Immo. Gegenseitiges Vertrauen ist ebenso wichtig wie jeder und jedem Einzelnen mit Würde und Respekt zu begegnen und unterschiedliche Sprachen und Kulturen innerhalb des Unternehmens als wertvolle Ressource zu sehen. Jedes Unternehmen ist ein Teil der Gesellschaft und als solcher verpflichtet, seinen Beitrag zu einem wertschätzenden Miteinander zu leisten. Nur so kann ich am Ende auch wirtschaftlich nachhaltig erfolgreich sein. 

Haben Sie Beispiele parat? Wie setzen Sie diese Aspekte in Ihren Projekten um? 

Bei all unseren Projekten werden Green-Building-Zertifikate für Nachhaltigkeit angestrebt , wie zum Beispiel "Breeam" oder "Leed" und zunehmend auch Zertifizierungen, die das Wohlbefinden der MieterInnen ins Zentrum stellen wie beispielsweise "Well". Thermische Optimierungen werden mitbedacht und je nach gegebener Marktsituation im Rahmen der Möglichkeiten umgesetzt. Gleichzeitig geht es um die Steigerung der Energieeffizienz – zum Beispiel durch Renovierungen oder Modernisierungen in bestehenden Gebäuden – und darum, den Schwerpunkt auf erneuerbare Energie zu setzen, zum Beispiel durch die Installation von Photovoltaik-Anlagen. In unserem Bürogebäude The Mark in Bukarest wird beispielsweise durch den Einbau von Außenjalousien, die sich am Sonnenstand orientieren, auf energieeffiziente Maßnahmen gesetzt. Das automatische Beschattungssystem verhindert, dass sich die Räume stark aufheizen und führt dazu, dass die MieterInnen die Klimaanlagen weniger nutzen und somit weniger Energie verbrauchen müssen. Auch bei unserer Büroimmobilie Einsteinova Business Center wurden ähnliche Maßnahmen ergriffen. Das Gebäude verfügt über ein automatisches, externes Beschattungssystem, ein smartes Beleuchtungssystem sowie eine offene Grünfläche im dritten Geschoss.

Und was bringt die Soziale Nachhaltigkeit dem Bauträger? Welchen ökonomischen Nutzen haben Sie als Projektentwickler in der Umsetzung von Aspekten der Sozialen Nachhaltigkeit in ihren Projekten? 

Die Einbindung von Stakeholdern – z. B. einer Nachbarschaft – in ein Projekt kann dazu beitragen, dass Konflikte gar nicht erst entstehen bzw. man sie im Vorfeld bereits entschärfen kann. Das ist typischerweise ökologisch sowie ökonomisch sinnvoll.  Darüber hinaus ist der Wert einer Immobilie, die aktuellen Nachhaltigkeitsstandards entspricht sowie diverse Annehmlichkeiten für ihre Nutzer und Nutzerinnen bereithält, weit höher als er es ohne diese Gegebenheiten wäre.

Die Umsetzung wird nicht immer einfach sein: Vor welche Herausforderungen stellt Sie die Soziale Nachhaltigkeit und wie meistern Sie diese?

Ich denke ausschlaggebend ist, dass ich sowohl den Umweltgedanken als auch das Wohlbefinden und die Gesundheit aller immer als wesentliche Prinzipien erachte. Wenn ich das tue und diese Einstellung auch lebe, trage ich sie ins Unternehmen und schaffe so eine entsprechende Kultur, die von Sozialer Nachhaltigkeit geprägt ist und in der ich etwaige Herausforderungen aller Art meistern kann.

Gibt es ein Projekt, in dem die Soziale Nachhaltigkeit besonders gut berücksichtigt werden konnte, das Sie uns gerne nennen würden?

Ein aktuelles Beispiel ist der Ankauf von zwei Immobilien im Campus 6 in Bukarest. Die beiden A-Class Gebäude, Campus 6.2 und Campus 6.3 bestechen nicht nur durch ihre ausgezeichnete Lage, sondern vor allem auch durch die hohe Gebäudequalität. Gemeinschaftliche Grünflächen als Coworking Space, ein Treffpunkt im Freien für kleine Unternehmen, ein Running Track auf dem Dach, Fahrradabstellplätze, Duschen, Ladestationen für E-Autos sowie Restaurants und Cafeterien mit Terrasse machen den Campus 6 zu mehr als nur einem Bürogebäude: Hier findet man Arbeitsplätze, an denen Menschen gerne Zeit verbringen. Das Wohl der Unternehmen und ihrer MitarbeiterInnen und Gäste steht klar im Fokus. Der Campus 6 bietet eine Reihe nachhaltiger Lösungen, die den ökologischen Fußabdruck des Bürogebäudes deutlich reduzieren. Campus 6.2 und 6.3 wurden bereits mit "Leed Gold" und dem ersten "Well Silver" für Core & Shell in Rumänien vorzertifiziert.

Einleitung und Fragen: Sabine Gstöttner, Bilder: Josef Chladek.

 

Unser Talk mit Österreichs Immo-Legende

Liebe EsslingerInnen! Das Interview, das wir für das stadtteilmagazin Nr. 03 mit Buwog-Chef Daniel Riedl führten, hat erfreulicherweise viel - und vor allem gutes - Feedback ausgelöst. Da das Thema Soziale Nachhaltigkeit immer wichtiger wird und noch dazu eine Herzensangelegenheit von Sabine ist, habe ich mich auch für diese Ausgabe auf die Suche nach einem spannenden Gesprächspartner gemacht. Mit Ernst Vejdovszky, dem langjährigen Vorstand der börsenotierten S Immo, die im Wiener ATX zu den besten Aktien der Indexgeschichte  zählt, konnten wir erneut ein Kaliber für den stadtteilmagazin-Talk gewinnen. Ich habe als Zuhörer wieder viel gelernt.  Und: Meine Aufgabe, das stadtteilmagazin über die Grätzel-Grenzen hinaus bekannt zu machen, macht mir Spaß. Dies auch, weil das Produkt mit seinen liebevollen Berichten zur lokalen kleinteiligen Wirtschaft bei den großen Playern im Land gut ankommt, was meinen "Essling-Job" in diesem Zusammenhang viel einfacher gestaltet. Viel Lesespaß mit diesen Seiten wünscht Christian Drastil

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Aus dem Börse Social Magazine #52
(April 2021)





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