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Bitcoin im Bäcktest # Bitcoin regulieren

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Ok, März war jetzt nicht der beste Monat für Bitcoin. Ein Minus von 30% ist zwar kein Grund, nicht mehr zu hodlen, aber wirklich beruhigend ist es auch nicht. Einziger Trost: Vor genau einem Jahr stand ein Bitcoin bei ungefähr 1000 US$, heute bei ca. 7500 US$. Immer noch ganz ordentlich und nur eine Zwischenstation bis zum Mond :) 

Kein Monat vergeht übrigens ohne die Forderung nach Regulierung von Kryptowährungen durch PolitikerInnen und NotenbankerInnen. Dass unser lokaler Notenbankchef nicht unbedingt ein glückliches Händchen hatte, als er der Hypo Alpe Adria Bank ein „not distressed“ Urteil ausstellte, ist 10 Jahre später klar, wir werden sehen, wie sich seine Aussagen zu Kryptowährungen in 10 Jahren anhören. Die Wahrscheinlichkeit spricht eher gegen Nowotny. Jüngster besorgter Politiker ist jetzt Finanzminister Löger. Löger möchte mit einem Fintech-Beirat den Kryptomarkt und Fintech Startups stärker regulieren und dem Markt „geregelt beim Wachstum helfen“.

Bisher sind weder Mitglieder noch weitere Maßnahmen bekannt. Prinzipiell ist der Vorstoß aber zu begrüßen, zumindest ICOs brauchen dringend eine Regulierung und viele Kryptobörsen hätten sehr gerne eine Art Lizenz für ihre Handelsplätze, um so das Vertrauen durch die Anleger zu erhöhen und sich von den unregulierten Börsen außerhalb Europas abzuheben. Im besten Fall erhalten wir also ein echtes ExpertInnengremium, das sinnvolle Vorschriften für Handelsplätze und ICOs erarbeitet und damit Österreich einen Standortvorteil im Wettbewerb um Krypto-Startups zu verschaffen. Im schlechtesten Fall wird die Branche so stark reguliert, dass ICOs in Zukunft im (europäischen) Ausland stattfinden und der Handel in Übersee, während die üblichen Verdächtigen aus der Wiener Startup-Szene ein paar gut dotierte Förderungen abgreifen. Als gelernter Österreicher hoffe ich Ersteres, würde aber eher auf Zweiteres wetten.

Ich habe hier schon öfter geschrieben, dass Regierungen und Behörden Bitcoin nicht mehr verhindern sondern lediglich einschränken können. Aber nehmen wir mal an, es gibt PolitikerInnen, die guten Willens sind und das Potenzial in Kryptowährungen sehen. Wie könnte man dann die Entwicklung gesetzlich unterstützen?

Europäische Handelsplätze brauchen Lizenzen. Unregulierter Handel mit Bitcoin hat durchaus seinen Charme. Aber spätestens seit dem Untergang von Mt. Gox hätte ich auch lieber Rechtssicherheit, wenn ich einem Handelsplatz meine Bitcoins anvertraue. Dass so etwas nicht gratis ist, ist klar. Echte Lizenzen brauchen Audits, die Geld kosten und damit Gebühren für die Kunden. Für alle anderen gäbe es dann noch immer asiatische Handelsplätze ohne Regulatorien und ohne Sicherheit.

Prospektpflicht für ICOs. Auch für ICOs muss eine Art Prospektpflicht her. In den vergangenen Monaten haben auch österreichische „Start-Ups“ ICOs durchgeführt, ohne überhaupt eine Rechtsform zu haben und ohne transparentes Auszahlungsmodell. Man kann es nur als total irre bezeichnen, dass man es trotzdem schaffte über eine Million Euro einzusammeln. ICOs zu regulieren ist eine schwierige Sache und erfordert viel Fingerspitzengefühl, denn zieht man die Schrauben zu fest an, wandert das StartUp einfach in ein anderes Land ab und „virtualisiert“ sich.

Ermöglichung von ETFs an der Wiener Börse. Gerade für den Börsestandort Wien wäre ein Bitcoin ETF ein großes Plus und würde ebenfalls mehr Vertrauen in den Kryptomarkt bringen.

Bitte keine Förderungen. Gerade im High-Tech und StartUp Bereich ist die Politik immer sehr schnell mit Förderzusagen, Förderfonds und Förderprogrammen. Im Normalfall helfen Förderungen aber vor allem Fördergebern und Förderberatern aber selten den Unternehmen. Unternehmen in jungen, schnell wachsenden Branchen sollten auch die Möglichkeit haben, schnell wieder unterzugehen, ohne mit Steuergeldern künstlich am Leben erhalten zu werden. Alle anderen schaffen es ohnedies ohne..

zum Autor

Gerald Bäck ist Software-Entwickler und Geschäftsführer der Firma Coinomentum. Er beschäftigt sich mit dem
algorithmischen Handel von Kryptowährungen.

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Aus dem Börse Social Magazine #15
(März 2018)





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