03.09.2017
Zugemailt von / gefunden bei: Raiffeisen Research (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)
Die kommende Woche steht ganz im Zeichen der mit Spannung erwarteten Zinssitzung der Europäischen Zentralbank. Es steht zwar keine Änderung der aktuellen Maßnahmen an, allerdings soll laut Protokoll der Sitzung vom Juli im Herbst dieses Jahres der Fahrplan für die zukünftige geldpolitische Ausrichtung bekannt gegeben werden. Vor allem die Vorgehensweise bei den Anleihekäufen nach Ende 2017 steht zur Entscheidung an. Angesichts der Zurückhaltung der EZB-Ratsmitglieder und allen voran des Direktoriums mit öffentlichen Kommentaren ist jedoch auf der September Sitzung eine Beschlussfassung wenig wahrscheinlich. Diese wird wohl auf der Sitzung Ende Oktober erfolgen. Allerdings dürften die Ratsmitglieder hinter verschlossenen Türen zumindest diverse Optionen diskutieren. Auf der Pressekonferenz im Anschluss zur Sitzung könnte EZB-Präsident Draghi die favorisierte Stoßrichtung bekannt machen und somit die Markterwartung bezüglich wesentlicher Parameter lenken. Wir erwarten, dass Draghi einmal mehr versuchen wird, eine absehbare Reduktion der geldpolitischen Akkommodation möglichst „taubenhaft“ zu verkaufen.
Die Ausgangslage stellt sich folgendermaßen dar: Die EZB hat kein Problem mit einem etwas höheren zugrundeliegenden Zinsniveau am Kapitalmarkt (Rendite von deutschen Staatsanleihen), will aber gleichzeitig Risikoprämien weiterhin auf einem tiefen Niveau verankert wissen. Zudem soll keine weitere merkliche Euroaufwertung erfolgen. Der Markt rechnet allgemein mit einer Verlängerung der Anleihekäufe bis weit ins Jahr 2018, jedoch zu einem reduzierten Volumen. Strittig ist, bis wann die Anleihekäufe eingestellt werden und ob sich die Notenbank diesbezüglich vorab festlegen wird. Der Markt wird also auf Andeutungen bezüglich dieser Punkte sensibel reagieren. Wir sind der Meinung, dass das wirtschaftliche Umfeld reif für ein graduelles Auslaufen der Anleihekäufe im Jahr 2018 ist. Dies sollte die Rendite für deutsche Staatsanleihen bereits bis Jahresende 2017 klettern lassen und die Renditekurve versteilern. In der Spezial Publikation „Auslaufen der EZB Anleihekäufe – Wirkung auf Benchmarkzinsen“ ist eine umfassende Ausarbeitung zu den Optionen der EZB, der von uns favori- sierten Vorgehensweise und der von uns erwarteten Reaktion der Euribor-Sätze und der Rendite von deutschen Staatsanleihen zu finden.
Die Daten in den kommenden Tagen werden wohl angesichts der EZB-Sitzung zu einer Randnotiz verkümmern. Mit dem Sentix-Index steht die erste Konjunkturumfrage für den Monat September am Programm. Wir erwarten einen kleinen Rückgang. Die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungsbereich sind die letzten interessanten Umfragen für August. Auf Basis der bekannten Schnellschät- zung für die Eurozone bzw. für Deutschland und Frankreich zeichnet sich bei den noch nicht veröffentlichten Erhebungen für Spanien und Italien ein deutliches Minus ab. Mit den Ergebnissen zur Industrieproduktion einzelner Länder stehen auch interessante realwirtschaftliche Indikatoren für den Monat Juli an. Wir rech- nen in Deutschland, Frankreich und Spanien mit einem Rückgang des Outputs im Vergleich zum Vormonat.
In Deutschland deuten die bereits vorliegenden Daten des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA) auf einen merklichen Rückgang der Produktion von Kraftwagen hin. Aufgrund des hohen Anteils der Automobilindustrie am deut- schen Verarbeitenden Gewerbe dürfte dies auf die gesamte Industrieproduktion durchschlagen.
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Aktien auf dem Radar:VIG, Zumtobel, UBM, Pierer Mobility, EuroTeleSites AG, RHI Magnesita, ATX, ATX TR, ATX NTR, Erste Group, RBI, Frequentis, Mayr-Melnhof, Polytec Group, AT&S, CA Immo, Lenzing, Porr, Hutter & Schrantz Stahlbau, Hutter & Schrantz, VAS AG, Wienerberger, BKS Bank Stamm, Oberbank AG Stamm, Kapsch TrafficCom, Amag, EVN, Flughafen Wien, CPI Europe AG, Österreichische Post, Strabag.
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03.09.2017, 3914 Zeichen
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Die Ausgangslage stellt sich folgendermaßen dar: Die EZB hat kein Problem mit einem etwas höheren zugrundeliegenden Zinsniveau am Kapitalmarkt (Rendite von deutschen Staatsanleihen), will aber gleichzeitig Risikoprämien weiterhin auf einem tiefen Niveau verankert wissen. Zudem soll keine weitere merkliche Euroaufwertung erfolgen. Der Markt rechnet allgemein mit einer Verlängerung der Anleihekäufe bis weit ins Jahr 2018, jedoch zu einem reduzierten Volumen. Strittig ist, bis wann die Anleihekäufe eingestellt werden und ob sich die Notenbank diesbezüglich vorab festlegen wird. Der Markt wird also auf Andeutungen bezüglich dieser Punkte sensibel reagieren. Wir sind der Meinung, dass das wirtschaftliche Umfeld reif für ein graduelles Auslaufen der Anleihekäufe im Jahr 2018 ist. Dies sollte die Rendite für deutsche Staatsanleihen bereits bis Jahresende 2017 klettern lassen und die Renditekurve versteilern. In der Spezial Publikation „Auslaufen der EZB Anleihekäufe – Wirkung auf Benchmarkzinsen“ ist eine umfassende Ausarbeitung zu den Optionen der EZB, der von uns favori- sierten Vorgehensweise und der von uns erwarteten Reaktion der Euribor-Sätze und der Rendite von deutschen Staatsanleihen zu finden.
Die Daten in den kommenden Tagen werden wohl angesichts der EZB-Sitzung zu einer Randnotiz verkümmern. Mit dem Sentix-Index steht die erste Konjunkturumfrage für den Monat September am Programm. Wir erwarten einen kleinen Rückgang. Die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungsbereich sind die letzten interessanten Umfragen für August. Auf Basis der bekannten Schnellschät- zung für die Eurozone bzw. für Deutschland und Frankreich zeichnet sich bei den noch nicht veröffentlichten Erhebungen für Spanien und Italien ein deutliches Minus ab. Mit den Ergebnissen zur Industrieproduktion einzelner Länder stehen auch interessante realwirtschaftliche Indikatoren für den Monat Juli an. Wir rech- nen in Deutschland, Frankreich und Spanien mit einem Rückgang des Outputs im Vergleich zum Vormonat.
In Deutschland deuten die bereits vorliegenden Daten des Verbands der deutschen Automobilindustrie (VDA) auf einen merklichen Rückgang der Produktion von Kraftwagen hin. Aufgrund des hohen Anteils der Automobilindustrie am deut- schen Verarbeitenden Gewerbe dürfte dies auf die gesamte Industrieproduktion durchschlagen.
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