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04.12.2014, 3872 Zeichen

Ölpreis und Inflationsausblick fallen weiter

"Der Ölpreis hat, nachdem sich die OPEC nicht auf eine Verringerung der Fördermenge einigen konnte, am Montag ein Fünfjahrestief erreicht. Die Sorte Brent lag zwischenzeitlich sogar unter 68 USD/Barrel und hat nach einer gewissen Erholung im Berichtszeitraum über 8% an Wert verloren. 

Wie erwartet hat die Europäische Zentralbank in ihrer heutigen Sitzung den Einlagesatz, den Hauptrefinanzierungssatz sowie den Spitzenrefinanzierungssatz unverändert gelassen. Zudem hat sie ihre neuen Inflations- und Wachstumsprojektionen vorgestellt. Beide wurden kräftig nach unten revidiert. Für das nächste Jahr wird nun mit einer Inflationsrate von 0,7% (Mittelwert des Prognoseintervalls) gerechnet (zuvor: 1,1%). Die Projektion für das Wachstum beträgt nun im Mittel 1,0% (zuvor: 1,6%). Die Inflationsprognose für das Jahr 2016 lautet nun 1,3% (zuvor: 1,4%), die für das Wachstum beträgt im Mittel 1,5% (zuvor: 1,9%). Notenbankchef Draghi erklärte in der Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung unter anderem, dass die Europäische Zentralbank im kommenden Quartal bereit sei, ihren derzeitigen Stimulus einer Neubewertung zu unterziehen, wenn sich das als notwendig erweisen würde. Besonders aufmerksam verfolge die Europäische Zentralbank den derzeitigen Ölpreisverfall und seine Auswirkung auf die Inflationsentwicklung. 

In den USA verbesserte sich der vom Institute for Supply Management veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für das Produzierende Gewerbe unwesentlich von 54,7 Punkten auf 54,8 Punkte. Der Index für den Dienstleistungssektor stieg dagegen überraschend stark auf 59,3 Punkte an. Werte über 50 Punkte signalisieren ein Wachstum, Werte darunter eine Kontraktion. Der am Mittwochabend veröffentlichte Konjunkturbericht der zwölf regionalen Notenbanken der USA, das Beige Book, fiel positiv aus. Dem Bericht zufolge ist die Wirtschaft in allen Notenbankdistrikten gewachsen. Der private Konsum hat fast überall zugelegt. Weiterhin gut entwickelt hat sich auch der Arbeitsmarkt. 

Einer Vorabschätzung von Eurostat zufolge lag die Inflationsrate in der Eurozone im November bei 0,3%. Im Vormonat war die Inflationsrate bei 0,4% gelegen. Nach wie vor liegt die Teuerung damit deutlich unter dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank. Mit einem Wert von 11,5 % blieb die Arbeitslosenrate in der Eurozone im Oktober im Vergleich zum September unverändert. Die niedrigste Arbeitslosenrate verzeichnete Deutschland mit 4,9%, gefolgt von Österreich mit 5,1%. Die vom österreichischen Arbeitsmarktservice nach nationaler Definition errechnete Arbeitslosenquote für November beträgt auf vorläufiger Basis allerdings 8,7%. Mit einem Anstieg um 0,6 Prozentpunkte zeigte die Arbeitslosenrate damit eine sehr unerfreuliche Tendenz. 

Die Renditen an den europäischen und US-amerikanischen Anleihenmärkten änderten sich im Berichtszeitraum fast gar nicht. Die meisten Aktienmärkte haben sich ebenfalls seitwärts bewegt, ließen nach der Zinssitzung allerdings etwas nach. Der ATX veränderte sich im Wochenvergleich kaum, obwohl sich das Indexschwergewicht OMV besonders schwach entwickelt hat. Der Aktienkurs fiel auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Neben dem fallenden Ölpreis ist das auf das Scheitern des Pipelineprojekts South Stream zurückzuführen, das zu Wochenbeginn publik wurde. Der schwache Ölpreis hat auch zu einem weiteren starken Verfall des russischen Rubel geführt. 

In der nächsten Woche stehen mit Ausnahme des US-Arbeitsmarktberichts nur wenige Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an. Sofern die US-Arbeitsmarktdaten keine großen Überraschungen bringen, sollte sich die Kurs an den Anleihen- und Aktienmärkten weiterhin seitwärts bewegen. Beim Ölpreis und beim Rubel könnte sich die in Ansätzen bereits erkennbare Konsolidierung fortsetzen."

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    Wie erwartet hat die Europäische Zentralbank in ihrer heutigen Sitzung den Einlagesatz, den Hauptrefinanzierungssatz sowie den Spitzenrefinanzierungssatz unverändert gelassen. Zudem hat sie ihre neuen Inflations- und Wachstumsprojektionen vorgestellt. Beide wurden kräftig nach unten revidiert. Für das nächste Jahr wird nun mit einer Inflationsrate von 0,7% (Mittelwert des Prognoseintervalls) gerechnet (zuvor: 1,1%). Die Projektion für das Wachstum beträgt nun im Mittel 1,0% (zuvor: 1,6%). Die Inflationsprognose für das Jahr 2016 lautet nun 1,3% (zuvor: 1,4%), die für das Wachstum beträgt im Mittel 1,5% (zuvor: 1,9%). Notenbankchef Draghi erklärte in der Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung unter anderem, dass die Europäische Zentralbank im kommenden Quartal bereit sei, ihren derzeitigen Stimulus einer Neubewertung zu unterziehen, wenn sich das als notwendig erweisen würde. Besonders aufmerksam verfolge die Europäische Zentralbank den derzeitigen Ölpreisverfall und seine Auswirkung auf die Inflationsentwicklung. 

    In den USA verbesserte sich der vom Institute for Supply Management veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für das Produzierende Gewerbe unwesentlich von 54,7 Punkten auf 54,8 Punkte. Der Index für den Dienstleistungssektor stieg dagegen überraschend stark auf 59,3 Punkte an. Werte über 50 Punkte signalisieren ein Wachstum, Werte darunter eine Kontraktion. Der am Mittwochabend veröffentlichte Konjunkturbericht der zwölf regionalen Notenbanken der USA, das Beige Book, fiel positiv aus. Dem Bericht zufolge ist die Wirtschaft in allen Notenbankdistrikten gewachsen. Der private Konsum hat fast überall zugelegt. Weiterhin gut entwickelt hat sich auch der Arbeitsmarkt. 

    Einer Vorabschätzung von Eurostat zufolge lag die Inflationsrate in der Eurozone im November bei 0,3%. Im Vormonat war die Inflationsrate bei 0,4% gelegen. Nach wie vor liegt die Teuerung damit deutlich unter dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank. Mit einem Wert von 11,5 % blieb die Arbeitslosenrate in der Eurozone im Oktober im Vergleich zum September unverändert. Die niedrigste Arbeitslosenrate verzeichnete Deutschland mit 4,9%, gefolgt von Österreich mit 5,1%. Die vom österreichischen Arbeitsmarktservice nach nationaler Definition errechnete Arbeitslosenquote für November beträgt auf vorläufiger Basis allerdings 8,7%. Mit einem Anstieg um 0,6 Prozentpunkte zeigte die Arbeitslosenrate damit eine sehr unerfreuliche Tendenz. 

    Die Renditen an den europäischen und US-amerikanischen Anleihenmärkten änderten sich im Berichtszeitraum fast gar nicht. Die meisten Aktienmärkte haben sich ebenfalls seitwärts bewegt, ließen nach der Zinssitzung allerdings etwas nach. Der ATX veränderte sich im Wochenvergleich kaum, obwohl sich das Indexschwergewicht OMV besonders schwach entwickelt hat. Der Aktienkurs fiel auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren. Neben dem fallenden Ölpreis ist das auf das Scheitern des Pipelineprojekts South Stream zurückzuführen, das zu Wochenbeginn publik wurde. Der schwache Ölpreis hat auch zu einem weiteren starken Verfall des russischen Rubel geführt. 

    In der nächsten Woche stehen mit Ausnahme des US-Arbeitsmarktberichts nur wenige Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an. Sofern die US-Arbeitsmarktdaten keine großen Überraschungen bringen, sollte sich die Kurs an den Anleihen- und Aktienmärkten weiterhin seitwärts bewegen. Beim Ölpreis und beim Rubel könnte sich die in Ansätzen bereits erkennbare Konsolidierung fortsetzen."

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