25.11.2024, 3803 Zeichen
Wien (OTS) - âDie österreichische Werbekonjunktur hat sich im
Vergleich zum
Vorquartal erneut leicht abgeschwächt. Der Werbeklimaindex liegt mit
4 Punkten zwar noch knapp im positiven Bereich, ist aber im Vergleich
zum Sommer um 2 Punkte gesunken. Die Stimmung in der österreichischen
Werbewirtschaft ist schlecht. Dies zeigt sich vor allem in der
Einschätzung der aktuellen Geschäftslage. Dieser Indikator liegt mit
minus 34 Punkten deutlich im negativen Bereichâ, analysiert Michael
Mrazek , Obmann des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation in
der Wirtschaftskammer Ãsterreich (WKÃ), die Ergebnisse des aktuellen
WIFO-Werbeklimaindex, (Erhebung vom Oktober 2024).
Mangelnde Nachfrage bleibt Haupthindernis
Die Auftragslage stagniert im Vergleich zum Vorquartal auf
unterdurchschnittlichem Niveau. Rund 45 % der befragten Unternehmen
geben an, über unzureichende Auftragsbestände zu verfügen. Beinahe
die Hälfte der Unternehmen nennt eine unzureichende Nachfrage als
Haupthemmnis ihrer Geschäftstätigkeit. Auch die Erwartungen in die
Zukunft sind sehr verhalten. Der Indikatorwert für die Geschäftslage
in den kommenden 6 Monaten liegt mit minus 14 Punkten deutlich im
negativen Bereich. Der Saldo der Nachfrageerwartungen für das letzte
Quartal 2024 und das erste Quartal 2025 ist mit einem Wert von + 1
Punkt gerade noch positiv und spiegelt das schwierige
Konjunkturumfeld für die Werbe- und Kommunikationsbranche wider.
Der Arbeitskräftemangel wird derzeit von 7 % der Unternehmen als
wichtigstes Hindernis für ihre Geschäftstätigkeit genannt. Der
Beschäftigungssaldo hat sich im Vergleich zum Vorquartal leicht
verbessert, liegt aber mit minus 7 Punkten immer noch deutlich unter
der Nulllinie. Die Beschäftigungserwartungen sind mit einem
Saldenwert von plus 5 Punkten dennoch vorsichtig optimistisch und
signalisieren, dass die befragten Unternehmen per Saldo davon
ausgehen, ihren Beschäftigtenstand in den kommenden Monaten leicht
ausbauen zu können. Die Nachfrage nach Arbeitskräften zeigt sich
trotz der anhaltenden Konjunkturschwäche robust.
Konjunkturdynamik im Dienstleistungssektor generell gedämpft
âDie Ergebnisse des WIFO-Konjunkturtests signalisierten im
Oktober 2024 weiterhin eine schwache Konjunkturdynamik im
Dienstleistungssektor. Der Ausblick auf die kommenden Monate blieb
nahezu unverändert. Die Auftragsbücher sind im Dienstleistungsbereich
nur mäÃig gefüllt und die Unternehmen erwarten auch keine groÃe
Dynamik für die kommenden Monateâ, analysiert Agnes Kügler ,
Konjunkturexpertin des WIFO.
Im europäischen Vergleich liegt die österreichische
Werbekonjunktur im Mittelfeld. Generell ist EU-weit eine eher
schwächere Wirtschaftsdynamik spürbar. Wachstumstendenzen zeigen sich
derzeit nur in Griechenland, Kroatien, Lettland, Litauen und
Tschechien. Die Gesamtwirtschaft in Deutschland stagniert 2024 und
wird laut WIFO-Konjunkturprognose auch 2025 nur um knapp 1 % wachsen.
Dies hat auch Auswirkungen auf den Werbemarkt. So verschlechtern sich
die Konjunkturaussichten der Werbewirtschaft für Deutschland - wie
auch für Schweden - im 3. Quartal, auch in der Slowakei deutet die
wirtschaftliche Lage auf einen Abschwung hin. Schlusslicht der
Werbekonjunktur in der EU bleibt Finnland.
Fachverbandsobmann Michael Mrazek abschlieÃend: âAngesichts der
steigenden Herausforderungen für die österreichischen Werbewirtschaft
braucht es Unterstützung durch stärkende MaÃnahmen, wie die
Zweckbindung der Digitalsteuer, Förderung der Aus- und Weiterbildung
sowie keine Ausweitung von Werbebeschränkungen - insbesondere im
Bereich Green Advertising. Wir werden diese Forderungen zur Stärkung
der heimischen Werbe- und Kommunikationsbranche in die laufenden
Verhandlungen um die Bildung einer neuen Bundesregierung einbringen.â
(PWK425/ES)
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