09.07.2024,
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Wien (OTS) - Derzeit absolvieren rund 2600 junge Menschen eine Lehre
im Wiener Handel. „Der Handel ist ein wichtiger Lehrlingsausbildner
und bietet mit seinen insgesamt 16 Branchen ein gutes Berufsfeld mit
hohen Karrierechancen“, so Handelsobfrau Margarete Gumprecht, Obfrau
der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien. Neben den
klassischen Einzelhandelslehren sind insbesondere Ausbildungen mit
Bezug zur Digitalisierung, sowohl bei den Lehrlingen als auch bei den
Betrieben, gefragt.
Mit den dreijährigen Lehrausbildungen im E-Commerce-Kaufmann/frau und
Einzelhandelskaufmann/frau mit Schwerpunkt ‚Digitaler Verkauf‘ haben
junge Auszubildende viele Entwicklungsmöglichkeiten. Ihre Kenntnisse
und Fähigkeiten machen die jungen Profis zu gefragten Fachkräften.
Gumprecht unterstreicht: „Der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften,
die in allen Belangen des Online-Handels weiterhelfen können und mit
technischen Innovationen gekonnt umgehen, ist sehr hoch und wird
weiter steigen. Digitale Fähigkeiten sind besonders wertvoll in einer
Welt, in der digitale Kanäle immer wichtiger werden und der Handel
zunehmend von Technologie durchdrungen ist.“
Interesse an E-Commerce-Lehre ist groß
Seit Beginn der Einführung der E-Commerce-Lehre als Regellehrberuf
im Mai 2020 hat sich der Lehrberuf gut etabliert, die Nachfrage ist
groß: Das erklärte Ziel der Wirtschaftskammer Wien waren 30 bis 40
Lehranfänger pro Jahr. Aktuell machen 97 Auszubildende in 22
Ausbildungsbetrieben eine E-Commerce-Lehre in Wien – Tendenz
steigend. Neben Handelsunternehmen bieten das vor allem Firmen aus
den Branchen Information/Consulting, Tourismus sowie Transport und
Verkehr an.
„Der Lehrberuf bildet die Online-Fachkräfte der Zukunft aus.
Absolventen der E-Commerce-Lehre sind gefragt am Arbeitsmarkt“, so
Gumprecht. Die E-Commerce-Lehre hat das Potential, die steigende
Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften mit digitalem Know-how zu
befriedigen: E-Commerce-Kaufleute erhalten eine kaufmännische
Ausbildung, dazu eigenen sie sich Wissen in den Bereichen IT,
Logistik, Marketing sowie Werbung und Öffentlichkeitsarbeit an. Die
Fachkräfte sind im Anschluss zum Beispiel als Webshop-Manager bzw.
–Administrator, E-Business-Manager, E-Commerce-Assistent oder als
Webshop-Content-Manager einsetzbar.
Einzelhandelslehre mit Fachschwerpunkt ‚Digitaler Verkauf‘ wird
gut angenommen
Seit Juni 2017 gibt es die Möglichkeit, die Einzelhandelslehre im
jeweiligen Fachschwerpunkt mit Zusatzausbildung ‚Digitaler Verkauf‘
zu erlernen. Seitdem wird das Angebot gut angenommen: Im ersten Jahr
haben 26 junge Auszubildende die Zusatzausbildung gewählt, 2023 waren
es schon drei Mal so viele (88 Lehrlinge). Aktuell gibt es 98
Lehrlinge in Wien, österreichweit sind es 443.
„Das ist erfreulich, aber noch nicht genug. Wir möchten die
Lehrlinge weiter ermutigen, die Zusatzausbildung ‚Digitaler Verkauf‘
zu wählen, denn digitale Fähigkeiten werden immer wichtiger“, so
Gumprecht. Jede Einzelhandelslehre, unabhängig von der Branche, kann
mit dem zusätzlichen Schwerpunkt ‚Digitaler Verkauf‘ kombiniert
werden (ohne Lehrzeitverlängerung). Die Ausbildung umfasst etwa
Verkaufstätigkeiten mit Hilfe mobiler oder stationärer digitaler
Endgeräte, z.B. Tablets, aber auch um die Beratung von Kundinnen und
Kunden im Online-Shop.
WIFI Wien: Nachfrage nach Erwachsenenbildung im digitalen Handel
steigt
Auch in der Erwachsenenbildung im digitalen Handel gibt es eine
steigende Nachfrage. Das WIFI Wien bietet dafür den Diplomlehrgang
„E-Commerce-Management der Werbe Akademie“ und die „Ausbildung
zum/zur E-Commerce Experten/Expertin“ an. Viele Studierende des
Diplomlehrgangs haben bereits vor Studienbeginn direkt oder indirekt
mit E-Commerce zu tun und nutzen die Ausbildung, um ihr Wissen zu
vertiefen. Die Ausbildung zum E-Commerce Experten besuchen vorrangig
im Einzelhandel Tätige oder Selbstständige, um einen Online-Shop
aufzubauen und zu betreiben. Derzeit gibt es in beiden Kursen 62
Teilnehmer.
Gumprecht: „Müssen in unsere Fachkräfte investieren“
„Die Digitalisierung erhöht die Anforderungen an die Mitarbeiter“,
sagt Gumprecht. Hier ist der Handel weiter gefordert, seine
Mitarbeiter bestmöglich auf die damit einhergehenden beruflichen
Anforderungen vorzubereiten. „Die fortschreitende Digitalisierung
verändert rasch sämtliche Lebensbereiche, auch den Arbeitsmarkt.
Damit verändern sich auch die Anforderungen der Unternehmen an die
Beschäftigten. Klar ist, dass wir daher vor allem in die
Qualifikationen unserer Fachkräfte investieren müssen, damit diese
mit der Digitalisierung auf Du sind.“ Die Digitalisierung im Handel
wird weiter zur Entstehung neuer Berufe führen, ist die Obfrau
überzeugt.
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