07.11.2024, 4242 Zeichen
Wien (OTS) - Der diesjährige CEO-Talk von respACT am 7. November 2024
widmete sich
der Europäischen Lieferkettenrichtlinie in Österreich. Hochrangige
Entscheidungsträger*innen diskutierten, wie Unternehmen die damit
verbundenen Herausforderungen meistern können und sollen: von
rechtlicher Compliance bis zum umfassenden Umdenken hin zu einem
werteorientierten Wirtschaften.
Am 7. November lud respACT zum CEO-Talk rund um das Thema „Die
CSDDD in Österreich“ beim Österreichischen Genossenschaftsverband (
ÖGV) ein. Entscheidungsträger*innen aus Wirtschaft und Wissenschaft
kamen zusammen und diskutierten, wie nachhaltiges Wirtschaften
entlang der Wertschöpfungskette aussehen kann. Die Corporate
Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) der EU stellt
Unternehmen vor verschiedene Herausforderungen, da sie verstärkte
Sorgfaltspflichten entlang der gesamten Wertschöpfungskette fordert.
In Österreich betrifft dies insbesondere Unternehmen, die ihre
Wertschöpfung auf mehrere Ebenen verteilen und in globalen
Lieferketten agieren.
Peter Giffinger , CEO bei Saint-Gobain in Österreich und respACT-
Präsident, betonte vorab:
"Basierten bei Saint-Gobain Initiativen bezüglich
Lieferkettenthematik bis vor kurzem noch meist auf Freiwilligkeit,
gilt für die CSDDD ein verbindlicher Rechtsrahmen. Die großen,
internationalen Unternehmen werden mit den verbundenen bürokratischen
Anforderungen zurechtkommen, spannend in diesem Zusammenhang die
Frage, wie KMU die nationalen Regelungen umsetzen können.“
In der anschließenden Keynote von Stephanie Nitsch skizzierte die
Leiterin der Forschungsstelle für Umweltrecht an der Universität
Wien, die Wertschöpfungskette als Regelungsobjekt und hob hervor:
„Die CSDDD bezweckt die Wahrung der Menschenrechte sowie den Schutz
der Umwelt entlang globaler Wertschöpfungsketten. Sie wird flankiert
von weiteren Rechtsakten, die gleichermaßen nachhaltiges und
wertorientiertes Wirtschaften fördern sollen. Die Erfassung des
Zusammenspiels dieser Rechtsakte bildet eine zentrale Aufgabe für die
unternehmerische Praxis, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.“
Unter der Leitung von Gabriela Maria Straka (Vorstandsmitglied
und Landeskoordinatorin Oberösterreich, respACT) diskutierten
Stephanie Nitsch , Miriam Wilhelm (Professorin für Sustainable Supply
Chain Management, Wirtschaftsuniversität Wien), Andreas Ludwig (
Mitglied des Vorstands, Management Trust Holding AG), Thomas Buck (
Geschäftsführer & Managing Director Operations, Kelly Ges.m.b.H.) und
Marc Guido Höhne (Geschäftsführer innerhalb der DELTA Gruppe; ÖGNI-
Präsidiumsmitglied; AREAMA-Beirat) gemeinsam mit dem Publikum
angeregt über zentrale Fragen zur Umsetzung der CSDDD in Österreich.
Thomas Buck brachte den Tenor der Veranstaltung auf den Punkt:
„Wert schöpfen, aber ökologisch und sozial orientiert“.
„Die Unternehmen, die CSDDD nicht als Bedrohung sehen, sondern
als Investition in die Zukunft, werden anderen voraus sein“ ,
prognostizierte auch Miriam Wilhelm.
Marc Guido Höhne unterstrich: „Es entscheidet allein das Mindset
und die Werte jedes Einzelnen (Unternehmens). Die CS3D und alle ihre
Formalismen streben nach nachhaltigen Wertschöpfungsketten, sind aber
noch lange keine Garantie.“
Die Veranstaltung von respACT inspirierte zu einem
Perspektivenwechsel in der Wirtschaft - hin zu mehr Verantwortung und
Nachhaltigkeit in globalen Lieferketten. Daniela Knieling,
Geschäftsführerin respACT, betont: „Nachhaltiges Wirtschaften wird zu
einer zentralen Herausforderung für Unternehmen. Ein umfassendes
Umdenken ist notwendig, um echte, nachhaltige Veränderungen zu
bewirken.“
Über das Format
Der CEO-Talk ist Teil der respACT #ThinkTank-Aktivitäten mit dem
Ziel, Führungskräfte zum Austausch mit Expert*innen aus Wirtschaft,
Wissenschaft und Politik anzuregen. Die Veranstaltung am 07.11.2024
wurde über eine Kooperation mit dem BMAW gefördert und von der
Volksbank als Premium Partner gesponsert.
Über respACT
respACT - austrian business council for sustainable development
ist Österreichs führende Unternehmensplattform zu Corporate Social
Responsibility (CSR) und Nachhaltiger Entwicklung. Der Verein
unterstützt seine über 450 Mitgliedsunternehmen dabei, ökologische
und soziale Ziele ökonomisch und eigenverantwortlich zu erreichen.
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