14.10.2024, 6505 Zeichen
Wien (OTS) - Die Stimmung in den österreichischen Unternehmen ist
besser als
erwartet. Wie eine aktuelle Deloitte Studie zeigt, trotzen die
Unternehmen dem wirtschaftlichen Abschwung, der den Standort seit
nunmehr zwei Jahren prägt. Mit den gerade geschlagenen
Nationalratswahlen werden nun die Weichen für die Zukunft des
Wirtschaftsstandortes Österreich gestellt. Die Unternehmen haben
klare Vorstellungen, welche wirtschaftspolitischen Maßnahmen rasch
gesetzt werden müssen, um auf die schwierigen Rahmenbedingungen zu
reagieren und das Land aus der Rezession zu führen. Der Auftrag an
die neue zu bildende Bundesregierung ist damit formuliert.
Pünktlich zum Wahlherbst hat Deloitte im Rahmen des jährlichen
Unternehmensbarometers einen Blick auf die Stimmung in den
österreichischen Unternehmen geworfen und die zentralen Forderungen
an die neue Bundesregierung identifiziert. Die aktuelle Umfrage unter
550 heimischen Führungskräften macht deutlich: Die heimischen
Unternehmen können zwar Krise, dennoch gibt es zahlreiche drängende
Punkte, die die Politik schleunigst angehen sollte.
„Erstmals in der Geschichte der zweiten Republik wird die
heimische Wirtschaft zwei Jahre in Folge schrumpfen. Doch
überraschenderweise zeigen sich die Unternehmen trotz dieser
einschneidenden Entwicklung nach wie vor resilient“, so Harald Breit,
CEO von Deloitte Österreich. „So nimmt ein Großteil der Befragten
eine positive Stimmung innerhalb der eigenen Organisation wahr. Und
auch die aktuelle Geschäftslage wird von mehr als der Hälfte als
positiv beurteilt, ein Drittel sieht sogar eine bessere
Geschäftsentwicklung als ursprünglich erwartet.“
Zwtl.: Investitionswille leidet angesichts der Rezession
Doch obwohl die eigenen Geschäfte im Großen und Ganzen laufen,
zeigt sich ein großer Teil der Unternehmen hinsichtlich einer
gesamtwirtschaftlichen Erholung nur wenig optimistisch. Vor allem die
steigenden Personalkosten (42 %) und die Entwicklung der
Einkaufspreise (40 %) ist für viele eine Belastung. Mehr als ein
Viertel (27 %) reduziert deshalb aktuell die Investitionen. Rund die
Hälfte (53 %) wird gleich viel investieren wie in den bereits
vergangenen Monaten.
„Das sind keine guten Vorzeichen. Wirtschaftlicher Aufschwung ist
nur durch spürbaren Investitionswillen möglich. Fehlt dieser, bleibt
nur der wenig zufriedenstellende Status quo erhalten“, erklärt Harald
Breit. „Genau hier muss die Politik ansetzen und ein Umfeld schaffen,
das Investitionswillen und Risikobereitschaft begünstigt. Vor allem
die Aussicht auf monatelange Koalitionsverhandlungen und damit
wirtschaftspolitischen Stillstand bereiten den Wirtschaftstreibenden
allerdings Sorgenfalten.“
Zwtl.: Arbeitskräftemangel ist das drängendste Problem
Hinsichtlich Personalstand verfolgt die Mehrheit der Unternehmen
(60 %) trotz Krise und hoher Kosten eine klare Devise: Die
Belegschaft, wenn möglich, halten statt abbauen. 21 % der Befragten
wollen in den kommenden sechs Monaten sogar neue Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter einstellen. „Die Ergebnisse der Studie machen einmal mehr
deutlich, dass sich österreichischen Unternehmen der wertvollen
Ressource Personal bewusst sind. Ob ihr Plan vom Halten des
Mitarbeiterstands auch aufgeht, wird vor allem von der
Wirtschaftsentwicklung im kommenden Jahr abhängen. Es steht also viel
auf dem Spiel“, betont Harald Breit.
Ohnehin zählt der Arbeitskräftemangel nach wie vor zu einer
zentralen Herausforderung. „41 % der Unternehmen betrifft derzeit der
Mangel an Arbeitskräften. Und dass, obwohl die Arbeitslosenzahlen
mittlerweile wieder steigen. Offensichtlich wird nicht das notwendige
Arbeitskräftepotenzial freigesetzt, das die Unternehmen benötigen“,
so Harald Breit. Sorgen bereiten zudem auch das Thema
Cyberkriminalität (64 %), die geopolitische Lage in Europa (52 %) und
der Welt (55 %), die Finanzmärkte (41 %) sowie die Inflation (41%).
Zwtl.: Unternehmen definieren Wunschliste an Politik
Um den zahleichenen Herausforderungen zu begegnen und den
Wirtschaftsstandort Österreich nach Jahren des Stillstands wieder
nach vorne zu bringen, geben die Unternehmen der neuen
Bundesregierung einen klaren Handlungsauftrag mit auf den Weg.
Gefordert wird eine Reihe von Maßnahmen, die sofort angegangen werden
sollten: Neben der Senkung der Einkommenssteuer (79 %) und der
Lohnnebenkosten (71 %), stehen vor allem eine Reform des
Arbeitsmarktes mit einer Erleichterung der Zuverdienstmöglichkeiten
in der Pension (75 %) sowie eine weitere Reform des
Gesundheitssystems (72%) und der Bürokratieabbau (71 %) im
Vordergrund.
„Die Unternehmen haben ihre dringendsten Maßnahmen auf den Punkt
gebracht. Jetzt ist die Politik am Zug - gefragt ist zielgerichtetes
und sachorientiertes Handeln. Dafür braucht es vor allem eine zügige
Regierungsbildung und dann eine handlungsfähige, zukunftsorientierte
Bundesregierung“, fordert Harald Breit abschließend.
Zum Download:
Deloitte Unternehmensbarometer 2024
Foto Harald Breit Credits Deloitte/feelimage
Deloitte Österreich ist der führende Anbieter von Professional
Services. Mit rund 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an 15
Standorten werden Unternehmen und Institutionen in den Bereichen
Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Consulting, Financial Advisory
und Risk Advisory betreut. Kundinnen und Kunden profitieren von der
umfassenden Expertise sowie tiefgehenden Branchen-Insights. Deloitte
Legal und Deloitte Digital vervollständigen das umfangreiche
Serviceangebot. Deloitte versteht sich als smarter Impulsgeber für
den Wirtschaftsstandort Österreich. Der Deloitte Future Fund setzt
Initiativen im gesellschaftlichen und sozialen Bereich. Als
Arbeitgeber verfolgt Deloitte den Anspruch, "Best place to work" zu
sein. Mehr unter www.deloitte.at .
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited („DTTL“),
dessen globales Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und deren
verbundene Unternehmen innerhalb der „Deloitte Organisation“. DTTL (
„Deloitte Global“), jedes ihrer Mitgliedsunternehmen und die mit
ihnen verbundenen Unternehmen sind rechtlich selbstständige,
unabhängige Unternehmen, die sich gegenüber Dritten nicht gegenseitig
verpflichten oder binden können. DTTL, jedes DTTL
Mitgliedsunternehmen und die mit ihnen verbundenen Unternehmen haften
nur für ihre eigenen Handlungen und Unterlassungen. DTTL erbringt
keine Dienstleistungen für Kundinnen und Kunden. Weitere
Informationen finden Sie unter www.deloitte.com/about.
Deloitte Legal bezieht sich auf die ständige Kooperation mit Jank
Weiler Operenyi, der österreichischen Rechtsanwaltskanzlei im
internationalen Deloitte Legal Netzwerk.
Börsenradio Live-Blick, Mo. 14.10.24: DAX peilt zum KW42-Start neuen Rekord an, Rheinmetall gesucht, in Wien VIG und Gold auf High
Aktien auf dem Radar:Porr, Addiko Bank, Agrana, Austriacard Holdings AG, Flughafen Wien, Rosenbauer, VIG, Erste Group, OMV, RBI, SBO, Palfinger, Hutter & Schrantz Stahlbau, VAS AG, Wolford, Warimpex, BKS Bank Stamm, CA Immo, Amag, EVN, Österreichische Post, S Immo, Telekom Austria, Uniqa, Verbund, Wienerberger, Rheinmetall, Münchener Rück, Zalando, Hannover Rück, Deutsche Bank.
Andritz
Andritz ist ein österreichischer Konzern für Maschinen- und Anlagenbau mit Hauptsitz in Graz. Benannt ist das Unternehmen nach dem Grazer Stadtbezirk Andritz. Das Unternehmen notiert an der Wiener Börse und unterhält weltweit mehr als 250 Produktionsstätten sowie Service- und Vertriebsgesellschaften.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER