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ATX-Trends: Erste Group, SBO, FACC, OMV, Rosenbauer, Strabag ...

26.03.2020, 9291 Zeichen

Die europäischen Börsen haben am Mittwoch an ihren Kurssprung vom Vortag angeknüpft und sich weiter erholt. Ein in den USA vor der Verabschiedung stehendes, zwei Billionen US-Dollar schweres Konjunkturpaket gegen die Coronavirus-Krise öffnete weltweit Tür und Tor für weitere Erholungsgewinne nach den jüngsten heftigen Verlusten. Der EuroStoxx 50 stieg um weitere 3,1%, der französische CAC 40 konnte 4,5% vorrücken, der deutsche Dax konnte das Minus, in das er während des Tages geraten war, gegen Ende aufholen und ein Plus von 1,8% erzielen und der britische FTSE 100 verbesserte sich um 4,5%.

Trotz der zwei sehr positiven Tage bleiben die Anleger dennoch vorsichtig und der Handel verläuft nach wie vor sehr nervös und mit hohem Volumen. Gestern konnten wieder alle Branchen zulegen, zuvorderst die in der jüngsten Verkaufswelle besonders stark getroffenen. Der Öl und Gassektor war Spitzenreiter mit einem Plus von 6,5%, der Reise- und Freizeitsektor folgte mit einem Anstieg von 5,7% knapp danach. Spitzenreiter im EuroStoxx war der französische Luftfahrtzulieferer Safran mit einem Plus von 18,9%, auch Amadeus IT war stark gefragt und konnte um 12,8% zulegen. Nicht ganz mithalten konnte der Telekomsektor, hier gab es auch die größten Verlierer des Tages unter den europäischen Bluechip-Werten, Telefonica etwa verlor 1,4%, Orange musste sogar 1,9% abgeben. In Deutschland legte der Versorger Eon solide Geschäftszahlen vor und äußerte sich positiv zur Dividende, das liess den Titel um 6,5% anziehen. Der Triebwerkhersteller MTU Aero Engines konnte die Erholung fortsetzen und eroberte mit einem Zuwachs von 14,3% den Spitzenplatz im Dax. Adidas profitierte von den positiven Zahlen, die der US-Konkurrent Nike vorgelegt hatte und verbesserte sich um 8,0%, auch der Mitbewerber Puma profitierte davon und konnte sogar um 13,4% vorrücken. Sixt bekräftigte die jüngsten Prognosen, der Autovermieter will mit Einsparungen und einer verkleinerten Flotte der momentan schwierigen Situation begegnen, das wurde von den Investoren positiv aufgenommen und die Aktie schnellte um 25,7% nach oben. Der Online-Tierfutterhändler zooplus, der in jüngster Zeit stark zugelegt hatte, enttäuschte mit dem vorgelegten Ergebnis und auch mit dem Ausblick, das liess den Titel um 17,4% nach Süden rutschen.

Nicht mithalten mit der positiven Entwicklung der großen europäischen Börsen konnte der heimische Markt, der ATX musste leicht um 0,8% nachgeben. Hier hinterliess der schwache ifo-Geschäftsklimaindex, der die Rezessionsangst in den Chefetagen widerspiegelte, doch größere Spuren bei den Investoren. Auch von heimischen Unternehmen kamen vorsichtige Kommentare, die Erste Group hat angekündigt, den Dividendenvorschlag noch einmal zu überprüfen, das liess das Finanzinstitut um 4,4% abrutschen. Den Mitbewerber Bawag erwischte es noch deutlich schlimmer, hier kam es zu einer Abgabe von 8,7%, lediglich die Raiffeisen erreichte eine kleine Steigerung von 0,4%. Schoeller-Bleckmann musste der jüngsten starken Erholungsbewegung gestern etwas Tribut zollen, viele wollten das Erreichte sichern und der Ölfeldausrüster schloss 6,3% schwächer, die OMV hingegen konnte sich um 1,1% verbessern. Der Flugzeugteilehersteller FACC wird unterdessen zum 6. April seine österreichische Belegschaft vorsorglich für drei Monate zur Kurzarbeit anmelden, zudem will das Unternehmen 60 Millionen Euro gesicherte Kreditlinien aus dem 2-Milliarden-Euro-Paket der Österreichischen Kontrollbank für Exportunternehmen beantragen, gestern ging der Titel 2,3% befestigt aus dem Handel. Größter Gewinner gestern war der Feuerwehrausrüster Rosenbauer, der gleich um 10,8% zulegen konnte. Auch Strabag war sehr gesucht, der Baukonzern konnte sich um 9,0% verbessern, ebenfalls zu den Gewinnern zählte AMAG mit einem Plus von 7,7%, sowie Polytec, der Autozulieferer konnte um 7,3% vorrücken.

Die US-Börsen haben am Mittwoch an ihre beispiellose Rally vom Vortag angeknüpft, die erwartete politische Einigung auf ein gigantisches Konjunkturpaket gegen die Corona-Krise stützte den Optimismus der Anleger über weite Strecken. Allerdings wurden die Gewinne kurz vor Börsenschluss wieder eingebüßt, nachdem der US-Senator Bernie Sanders drohte, sich gegen den Pakt zu stellen, falls nicht weitere Regelungen unter anderem zu Gunsten der Arbeiter mit eingeschlossen würden. Der Dow Jones schloss mit einem Plus von 2,4%, der S&P 500 konnte 1,2% stärker enden und der Nasdaq 100 drehte ins Minus und gab 1,1% ab. Apple muss laut Zeitungsmeldungen die Einführung des 5G-Smartphones um mehrere Monate verschieben und endete nach dieser Nachricht mit einem Rückgang von 0,5%. Besonders erholt zeigte sich die Reise- und Freizeitbranche, da vor allem Luftlinien in dem geplanten Paket umfangreiche Unterstützung bekommen sollen. Boeing war der Spitzenreiter im Dow Jones mit einem Anstieg von 24,3%. Nike lieferte überraschend starke Quartalszahlen und hat im ersten Quartal, trotz der da bereits bestehenden Belastung durch das Virus, einen deutlich höheren Umsatz erzielt, auch Analysten kommentierten dieses Ergebnis sehr positiv und der Sportartikelhändler konnte sich um 9,2% verbessern.

Leicht nach unten ging es für die Ölpreise, Brent schloss 0,9% schwächer, WTI musste 0,3% abgeben. Gold endete nach einem eher volatilen Handel leicht schwächer bei einer Notierung von knapp unter 1.620 US-Dollar. Der Euro konnte vor allem in der zweiten Tageshälfte, als Skepsis an der Beschliessung des Unterstützungspaketes in den USA aufkam, gegen den US-Dollar zulegen, das Währungspaar notierte im späten Handel bei einem Kurs von knapp unter 1,089.

Vorbörslich sind die Märkte in Europa heute Donnerstag zur Eröffnung schwächer indiziert. Auch die Börsen in Asien verbuchten Kursverluste. Unternehmensseitig gibt es Geschäftszahlen von CA-IMMO sowie Neuigkeiten zu ERSTE GROUP (siehe unten). Makroseitig stehen in Europa heute die Einzelhandelsumsätze in Großbritannien, in den USA die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe sowie das GDP (=BIP) im Fokus der Märkte.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

CA Immo 

Das heimische Immobilienunternehmen CA Immo veröffentlichte gestern nachbörslich seine Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2019. Während die Mieterlöse um 14,7% auf €220,7 Mio. gesteigert werden konnten, erhöhte sich das Nettonietergebnis um 11,2% auf €194,7 Mio. Hierbei profitierte das Unternehmen u. a. von der erfolgreichen Development- und Akquisitionstätigkeit der Vorjahre. Auch im Jahr 2019 wurde der Immobilienbestand um zwei hochwertige Projektfertigstellungen ergänzt. Der dadurch kontinuierlich wachsende, effizient bewirtschaftete Portfoliobestand (Vermietungsquote: 96%; gesamtes Immobilienvermögen: €5,2 Mrd. (+16% YoY) bildet das stabile Rückgrat der Unternehmensperformance und liefert nachhaltige, kalkulierbare Mieterträge. Das EBITDA lag mit €171,7 Mio. um 18,4% über dem Niveau des Vorjahres. Dieser Zuwachs basiert im Wesentlichen auf einem deutlich gesteigerten Vermietungsergebnis sowie reduzierten indirekten Aufwendungen. Das Neubewertungsergebnis stellte sich mit €462,8 Mio. außerordentlich positiv dar und lag signifikant über dem Vorjahreswert (2018: €276,5 Mio.). Das Ergebnis reflektiert die profitable Entwicklungstätigkeit (drei Projektfertigstellungen im Jahr 2019 sowie fünf geplante Projektfertigstellungen in 2020) sowie ein äußerst gutes Marktumfeld in den Kernmärkten von CA Immo, insbesondere in Deutschland. Dies resultierte in einem deutlichen Anstieg des EBIT auf €633,7 Mio. (+43,3% Yoy) und des Periodenergebnisses auf €393,3 Mio. (+28,8%, höchster Wert in der Unternehmensgeschichte). Das nachhaltige Ergebnis (FFO I) legte um 12,5% auf €133,3 Mio. zu. Der EPRA NAV lag zum Stichtag bei €38,37/Aktie (2018: €33,30/Aktie), ein Zuwachs von 15,2%. Die LTV ratio konnte um weitere 3,1 Prozentpunkte auf 31,9% gesenkt werden, bei durchschnittlichen Finanzierungskosten von 1,8%. Für das Geschäftsjahr 2019 schlägt der Vorstand eine Dividende von €1,00 je dividendenberechtigter Aktie vor (+11% YoY). Für 2020 erwartet das Unternehmen angesichts der COVID-19-Pandemie vorerst herausfordernde Rahmenbedingungen in den CA Immo-Kernmärkten. Die vollen Auswirkungen auf einzelne Sektoren und Regionen können noch nicht abschließend bewertet werden. Mit rund 90% Büroanteil am nahezu voll ausgelasteten Bestandsportfolio (Vermietungsquote: 96,1%), sehr guter Standort- und Gebäudequalität sowie einer branchendiversifizierten und hochwertigen Mieterstruktur verfügt CA Immo über hohe Resilienz.
 
GJ 19: Nettomietergebnis: €194,7 Mio. (Vj. 175,2), EBITDA: €171,7 Mio. (189,8e), EBIT: €633,7 Mio. (415,7e), Periodenergebnis: €393,3 (335e)
 
 
Erste Group

Das heimische Bankinstitut Erste Group gab gestern bekannt, dass der Dividendenvorschlag für 2019 von €1,5/Aktie im Lichte der durch die globale Ausbreitung des Coronavirus steigenden wirtschaftlichen Unsicherheit überprüft wird. Durch die Verschiebung des endgültigen Dividendenbeschlusses auf einen späteren Zeitpunkt wird der Vorstand in die Lage versetzt, eine faktenbasierte Entscheidung, vor allem hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus-Ausbruchs, zu treffen und somit die langfristigen Interessen der Aktionäre sowie der Kunden, die die Erste Group in Österreich und Zentral und Osteuropa mit Bankdienstleistungen versorgt, zu wahren.
 


(26.03.2020)

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CA Immo ist der Spezialist für Büroimmobilien in zentraleuropäischen Hauptstädten. Das Unternehmen deckt die gesamte Wertschöpfungskette im gewerblichen Immobilienbereich ab: Vermietung und Management sowie Projektentwicklung mit hoher in-house-Baukompetenz. Das 1987 gegründete Unternehmen notiert im ATX der Wiener Börse.

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    Martin Frey & Philipp Graf
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    2023
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    Helen Levitt
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    Hysteric No. 6, 1994 (ヒステリック 森山大道)
    1994
    Hysteric Glamour / Nobuhiko Kitamura


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    Die europäischen Börsen haben am Mittwoch an ihren Kurssprung vom Vortag angeknüpft und sich weiter erholt. Ein in den USA vor der Verabschiedung stehendes, zwei Billionen US-Dollar schweres Konjunkturpaket gegen die Coronavirus-Krise öffnete weltweit Tür und Tor für weitere Erholungsgewinne nach den jüngsten heftigen Verlusten. Der EuroStoxx 50 stieg um weitere 3,1%, der französische CAC 40 konnte 4,5% vorrücken, der deutsche Dax konnte das Minus, in das er während des Tages geraten war, gegen Ende aufholen und ein Plus von 1,8% erzielen und der britische FTSE 100 verbesserte sich um 4,5%.

    Trotz der zwei sehr positiven Tage bleiben die Anleger dennoch vorsichtig und der Handel verläuft nach wie vor sehr nervös und mit hohem Volumen. Gestern konnten wieder alle Branchen zulegen, zuvorderst die in der jüngsten Verkaufswelle besonders stark getroffenen. Der Öl und Gassektor war Spitzenreiter mit einem Plus von 6,5%, der Reise- und Freizeitsektor folgte mit einem Anstieg von 5,7% knapp danach. Spitzenreiter im EuroStoxx war der französische Luftfahrtzulieferer Safran mit einem Plus von 18,9%, auch Amadeus IT war stark gefragt und konnte um 12,8% zulegen. Nicht ganz mithalten konnte der Telekomsektor, hier gab es auch die größten Verlierer des Tages unter den europäischen Bluechip-Werten, Telefonica etwa verlor 1,4%, Orange musste sogar 1,9% abgeben. In Deutschland legte der Versorger Eon solide Geschäftszahlen vor und äußerte sich positiv zur Dividende, das liess den Titel um 6,5% anziehen. Der Triebwerkhersteller MTU Aero Engines konnte die Erholung fortsetzen und eroberte mit einem Zuwachs von 14,3% den Spitzenplatz im Dax. Adidas profitierte von den positiven Zahlen, die der US-Konkurrent Nike vorgelegt hatte und verbesserte sich um 8,0%, auch der Mitbewerber Puma profitierte davon und konnte sogar um 13,4% vorrücken. Sixt bekräftigte die jüngsten Prognosen, der Autovermieter will mit Einsparungen und einer verkleinerten Flotte der momentan schwierigen Situation begegnen, das wurde von den Investoren positiv aufgenommen und die Aktie schnellte um 25,7% nach oben. Der Online-Tierfutterhändler zooplus, der in jüngster Zeit stark zugelegt hatte, enttäuschte mit dem vorgelegten Ergebnis und auch mit dem Ausblick, das liess den Titel um 17,4% nach Süden rutschen.

    Nicht mithalten mit der positiven Entwicklung der großen europäischen Börsen konnte der heimische Markt, der ATX musste leicht um 0,8% nachgeben. Hier hinterliess der schwache ifo-Geschäftsklimaindex, der die Rezessionsangst in den Chefetagen widerspiegelte, doch größere Spuren bei den Investoren. Auch von heimischen Unternehmen kamen vorsichtige Kommentare, die Erste Group hat angekündigt, den Dividendenvorschlag noch einmal zu überprüfen, das liess das Finanzinstitut um 4,4% abrutschen. Den Mitbewerber Bawag erwischte es noch deutlich schlimmer, hier kam es zu einer Abgabe von 8,7%, lediglich die Raiffeisen erreichte eine kleine Steigerung von 0,4%. Schoeller-Bleckmann musste der jüngsten starken Erholungsbewegung gestern etwas Tribut zollen, viele wollten das Erreichte sichern und der Ölfeldausrüster schloss 6,3% schwächer, die OMV hingegen konnte sich um 1,1% verbessern. Der Flugzeugteilehersteller FACC wird unterdessen zum 6. April seine österreichische Belegschaft vorsorglich für drei Monate zur Kurzarbeit anmelden, zudem will das Unternehmen 60 Millionen Euro gesicherte Kreditlinien aus dem 2-Milliarden-Euro-Paket der Österreichischen Kontrollbank für Exportunternehmen beantragen, gestern ging der Titel 2,3% befestigt aus dem Handel. Größter Gewinner gestern war der Feuerwehrausrüster Rosenbauer, der gleich um 10,8% zulegen konnte. Auch Strabag war sehr gesucht, der Baukonzern konnte sich um 9,0% verbessern, ebenfalls zu den Gewinnern zählte AMAG mit einem Plus von 7,7%, sowie Polytec, der Autozulieferer konnte um 7,3% vorrücken.

    Die US-Börsen haben am Mittwoch an ihre beispiellose Rally vom Vortag angeknüpft, die erwartete politische Einigung auf ein gigantisches Konjunkturpaket gegen die Corona-Krise stützte den Optimismus der Anleger über weite Strecken. Allerdings wurden die Gewinne kurz vor Börsenschluss wieder eingebüßt, nachdem der US-Senator Bernie Sanders drohte, sich gegen den Pakt zu stellen, falls nicht weitere Regelungen unter anderem zu Gunsten der Arbeiter mit eingeschlossen würden. Der Dow Jones schloss mit einem Plus von 2,4%, der S&P 500 konnte 1,2% stärker enden und der Nasdaq 100 drehte ins Minus und gab 1,1% ab. Apple muss laut Zeitungsmeldungen die Einführung des 5G-Smartphones um mehrere Monate verschieben und endete nach dieser Nachricht mit einem Rückgang von 0,5%. Besonders erholt zeigte sich die Reise- und Freizeitbranche, da vor allem Luftlinien in dem geplanten Paket umfangreiche Unterstützung bekommen sollen. Boeing war der Spitzenreiter im Dow Jones mit einem Anstieg von 24,3%. Nike lieferte überraschend starke Quartalszahlen und hat im ersten Quartal, trotz der da bereits bestehenden Belastung durch das Virus, einen deutlich höheren Umsatz erzielt, auch Analysten kommentierten dieses Ergebnis sehr positiv und der Sportartikelhändler konnte sich um 9,2% verbessern.

    Leicht nach unten ging es für die Ölpreise, Brent schloss 0,9% schwächer, WTI musste 0,3% abgeben. Gold endete nach einem eher volatilen Handel leicht schwächer bei einer Notierung von knapp unter 1.620 US-Dollar. Der Euro konnte vor allem in der zweiten Tageshälfte, als Skepsis an der Beschliessung des Unterstützungspaketes in den USA aufkam, gegen den US-Dollar zulegen, das Währungspaar notierte im späten Handel bei einem Kurs von knapp unter 1,089.

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    GJ 19: Nettomietergebnis: €194,7 Mio. (Vj. 175,2), EBITDA: €171,7 Mio. (189,8e), EBIT: €633,7 Mio. (415,7e), Periodenergebnis: €393,3 (335e)
     
     
    Erste Group

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