26.09.2014, 2787 Zeichen
Raiffeisen Research:
"Trotz überstandenem schottischen Unabhängigkeitsreferendum und obwohl die US Notenbank ihre forward guidance hinsichtlich unverändert niedriger Zinsen zuletzt im Anschluss an die Zinsentscheidung beibehalten hat, erweist sich die Aktienperformance der letzten Tage als bescheiden. Denn trotz Gewöhnungseffektes führen geopolitischen Unsicherheiten und Konjunktursorgen im Euroraum und China immer wieder zu Gewinnmitnahmen.
Dennoch erscheinen Aktien gegenüber Anleihen im derzeitigen Investmentum- feld als attraktivere Anlageform. Kurzfristig unterstützen die neuerliche geldpolitische Lockerung in der Eurozone und die weitere konjunkturelle Verbesserung in den USA. Zudem weisen die Positionierungen von institutionellen Investoren weiterhin hohe Cashquoten der Portfoliomanager auf und auch die Bewertungen von Aktien sind nach wie vor günstiger im Vergleich zu historischen Zyklushöchstständen. Hier erscheinen allerdings japanische und europäische Aktien attraktiver als amerikanische.
Anleihen sind dagegen auf breiter Front hoch bewertet. Im August sank die Rendite für 10jährige deutsche Staatsanleihen kurzfristig auf unter 1 %, was darauf hindeutet, dass ein stark negatives Szenario (Deflation in Europa, längere politische Unsicherheit) im Markt eingepreist sein dürfte. Außerdem sucht sehr viel Liquidität sichere Häfen. Beide Faktoren haben auch riskantere Anleiheformen auf überbewertete Niveaus getrieben.
Insgesamt behalten wir daher unser Übergewicht bei Aktien bei, bleiben aber mit der Gewichtung von +3 PP vorsichtig. Der Fortbestand der geopolitischen Krisenherde könnte in den kommenden Monaten immer wieder zu erhöhter Volatilität führen und auch Spekulationen hinsichtlich der ersten Zinserhöhung in den USA und UK könnten sich als vorübergehende Belastungsfaktoren erweisen."
"Die Nummer zwei der Eurozone steckt in einer veritablen Wirtschaftskrise. Die Ursachen dafür liegen aber bereits weit zurück in der Währungsgeschichte. Vor der Zeit des Euro galt die D-Mark als die "teuerste" Währung in Europa. Der französische Franc verlor, neben anderen Währungen auch, stetig an Wert. Das sorgte lange dafür, dass die französischen Firmen trotz steigende Kosten im Ausland relativ billig anbieten konnten, weil der Franc eben immer weniger wert wurde. Seit 1999 mit der Einführung des Euro ist dieses Phänomen aber vorbei. Frankreich kann den turn around aber nur schaffen, wenn seine Wirtschaft wettbewerbsfähiger wird bzw. die Wirtschaft ihre "Reformverweigerungshaltung" aufgibt." (Oberbank)
Frühstück, Frankreich, Croissant, Baguette, food, http://www.shutterstock.com/dl2_lim.mhtml
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