16.01.2025, 6131 Zeichen
Wien (OTS) - Trotz der derzeit angespannten Situation in Industrie
und Wirtschaft
und der turbulenten politischen Entwicklungen: Fachkräfte bleiben
einer der wichtigsten “Rohstoffe” Österreichs für die
zukunftsweisende Weiterentwicklung des Standorts. Unternehmen bilden
dafür Lehrlinge direkt im Betrieb zu hochqualifizierten Fachkräften
aus und bieten diesen damit die Grundlage für einen langfristig
attraktiven und sicheren Karriereweg. Die vom market-Institut
durchgeführte Studie beleuchtet die Wahrnehmung der Betriebe zu ihren
Lehrstellen-Bewerberinnen und -bewerber, die Rolle der Grundbildung
in der Schule und der Berufsorientierung, sowie den Stellenwert der
Lehre in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten. Die Auswahl der
Befragten spiegelt die Struktur österreichischer Lehrbetriebe anhand
der Lehrlingsanzahl in den einzelnen Sparten wider.
Zwtl.: Die wichtigsten Studienergebnisse
David Pfarrhofer, Institutsvorstand von market und Studienautor,
zu den zentralen Ergebnissen: “Die Ergebnisse der Studie
unterstreichen deutlich die Bedeutung einer fundierten Lehrausbildung
für die österreichische Wirtschaft und zeigen zugleich den dringenden
Bedarf an Verbesserungen im Ausbildungsprozess auf.” Denn obwohl es
längere Zeit gelungen war die Auswirkungen der derzeitigen Rezension
auf die Fachkräfteaktivitäten gering zu halten, sieht nunmehr rund
ein Viertel der Befragten die Lehrausbildung durch die
Wirtschaftskrise geschwächt. Gleichzeitig bleibt für die Unternehmen
der hohe Stellenwert der betrieblichen Ausbildung bestehen: 92 % der
befragten Unternehmen wünschen sich für die Lehrausbildung einen
höheren Stellenwert auf der politischen Agenda. Unter diesen
Rahmenbedingungen falle es besonders ins Gewicht, wenn die
Bewerberinnen und Bewerber nicht jene Eigenschaften mitbrächten, die
man nach der 8. Schulstufe von ihnen erwarten könnte. So beobachteten
Betriebe vermehrt Defizite im Bereich der Grundkompetenzen,
Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt und ihren Umgangsformen. 79 % der
Betriebe sehen einen Bedarf an intensiverer Vorbereitung auf das
Arbeitsleben und die beruflichen Anforderungen. Besonders größere
Unternehmen betonen hier den Wunsch nach Verbesserung. Die Betriebe
stellen dazu grosso modo die Angebote zur Verfügung: 94 % der
Betriebe bieten Schnuppermöglichkeiten an, die auch von Dreiviertel
ihrer zukünftigen Lehrlinge genutzt würden.
Zwtl.: Schnuppern und Berufsorientierung zentral, Verbesserung der
Grundkompetenzen notwendig
Robert Machtlinger, Präsident von z.l.ö., unterstreicht die in
der Studie genannte Bedeutung der Bildungsorientierung und erklärt:
“Gerade in Zeiten mit enormen Herausforderungen für den
Wirtschaftsstandort Österreich zeigt sich, dass
Transformationsprozesse mit guten Fachkräften besser und schneller
bewältigt werden können. Die Lehre ist und bleibt hier die wichtigste
Säule der Fachkräfteausbildung. Die Berufsorientierung an unseren
Schulen spielt hierbei eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung
junger Menschen auf die Herausforderungen des Arbeitsmarktes. Sie
vermittelt ihnen die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten, um
fundierte Entscheidungen für ihre berufliche Zukunft zu treffen.
Daher ist es entscheidend, dass die Lehre bereits frühzeitig und
kontinuierlich Berufsberatungsangebote in den Schulen integriert.”
Machtlinger ergänzt: “Während die Lehrausbildung in Österreich ein
wichtiger Bestandteil der Wirtschaft ist, verdeutlichen die
Ergebnisse, dass es Optimierungsbedarf im gesamten Bildungsweg gibt.”
Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung, betont die
große Bedeutung der betrieblichen Ausbildung für junge Menschen und
die Industrieunternehmen: “Die Industrie ist in den letzten Jahren
zum zweitgrößten Lehrlingsausbilder aufgestiegen. Die größten
Herausforderungen bleiben leider nach wie vor die Vorkompetenzen
angehender Lehrlinge: Daher wünschen wir uns von der künftigen
Bundesregierung eine Qualitätsoffensive in der Grundbildung, z.B.
durch die Einführung einer Bildungspflicht sowie eine professionelle
Bildungs- und Berufsorientierung”, so der IV-Präsident. Nicht zuletzt
sieht er aber auch Luft nach oben, wenn es darum gehe, das Image der
Lehre in der Bevölkerung zu heben: “Dafür braucht es einen
gesellschaftlichen Schulterschluss aus Wirtschaft, Politik und
Gesellschaft.”
“Die zukünftigen Fachkräfte mit ihren Kompetenzen und ihrer
Innovationskraft sind der entscheidende Faktor für das Beschreiten
neuer Wege von Österreichs Industrie und Wirtschaft”, schließt Monika
Sandberger, Geschäftsführerin von z.l.ö., die Studienpräsentation.
Über zukunft.lehre.österreich.:
zukunft.lehre.österreich. ist eine unabhängige, gemeinnützige und
branchenübergreifende Initiative mit dem Ziel, die Vorteile und
Chancen einer Lehre hervorzuheben und das Ansehen der dualen
Ausbildung in der Gesellschaft zu verbessern. Die Initiative wird von
Unternehmen getragen, die Lehrlinge ausbilden oder ausbilden wollen.
Derzeit ist z.l.ö. mit über 250 Mitgliedsbetrieben, die über 100.000
Mitarbeiter:innen beschäftigen und rund 20.000 Lehrlinge ausbilden,
die größte Lehrlingsinitiative Österreichs. Mit dabei sind unter
anderem FACC, PALFINGER, Energie AG, Raiffeisen, Siemens, Uniqa,
Asfinag, Wiener Stadtwerke, Silhouette, Salzburg AG, Intersport,
Verbund, A1 Telekom, Post AG oder die ÖBB. https://zukunft-lehre.at
Über die Industriellenvereinigung (IV):
Die Industriellenvereinigung (IV) ist die freiwillige und
unabhängige Interessenvertretung der österreichischen Industrie und
der mit ihr verbundenen Sektoren. Als anerkannter Partner der Politik
arbeitet sie an der positiven Weiterentwicklung Österreichs. Die IV
vertritt die Anliegen ihrer aktuell mehr als 5.000 Mitglieder aus
produzierendem Bereich, Kreditwirtschaft, Infrastruktur und
industrienaher Dienstleistung in den Bundesländern, auf Bundesebene
und in Europa. Bildung und Ausbildung fördern aber nicht nur die
Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch den sozialen Zusammenhalt und eine
positive gesellschaftliche Entwicklung. Die Reform des heimischen
Bildungswesens ist der Industrie daher genauso ein Anliegen wie
innovative Lösungen für eine erfolgreiche Zukunft. https://www.iv.at
// https://beste-bildung.at/
Wiener Börse Party #821: ATX unverändert, wir stellen heute die beliebtesten drei Seminare der Wiener Börse Akademie vor
Aktien auf dem Radar:Lenzing, Austriacard Holdings AG, Kapsch TrafficCom, Pierer Mobility, AT&S, Agrana, Erste Group, ATX, ATX Prime, ATX TR, Bawag, voestalpine, Frequentis, Andritz, EVN, Semperit, Polytec Group, Gurktaler AG Stamm, Stadlauer Malzfabrik AG, Wienerberger, Warimpex, UBM, Oberbank AG Stamm, Palfinger, Flughafen Wien, Amag, OMV, Österreichische Post, Telekom Austria, Uniqa, VIG.
VIG
Die Vienna Insurance Group (VIG) ist mit rund 50 Konzerngesellschaften und mehr als 25.000 Mitarbeitern in 30 Ländern aktiv. Bereits seit 1994 notiert die VIG an der Wiener Börse und zählt heute zu den Top-Unternehmen im Segment “prime market“ und weist eine attraktive Dividendenpolitik auf.
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