12.04.2024,
4822 Zeichen
Kundl (OTS) - Der Österreichische Generikaverband (OeGV)
veranstaltete am Freitag, den 12. April einen hochkarätigen
Roundtable bei Sandoz in Kundl, Tirol. Expertinnen und Experten aus
der Pharmaindustrie sowie Vertreterinnen und Vertreter aus den
Bereichen Politik, Wirtschaft und Gesundheit kamen zusammen und
diskutierten unter dem Leitmotiv „Made in Europe“ über die wichtige
Rolle von Generika für eine sichere Medikamenten-Grundversorgung,
aktuelle regulatorische Maßnahmen zur Vermeidung von Lieferengpässen
und Herausforderungen sowie mögliche Strategien, um die
Pharmaproduktion in Europa zu stärken. Günter Waxenecker,
Geschäftsfeldleiter der AGES-Medizinmarktaufsicht gab einen Überblick
über Strategien und Maßnahmen zum Management von Lieferengpässen auf
österreichischer und europäischer Ebene. Stephanie Jedner, Site Head
Kundl bei Sandoz, sprach über die Herausforderungen und Chancen des
Pharmastandortes Österreich und beleuchtete die lokale Produktion und
deren Bedeutung für die heimische Versorgungssicherheit. Wolfgang
Andiel, Präsident des Österreichischen Generikaverbandes und Lead
Public Affairs bei Sandoz thematisierte aktuelle Herausforderungen
der Generikaindustrie und mögliche Wege zur Stärkung der
Wettbewerbsfähigkeit und moderierte die Diskussion.
Im Anschluss lud Gastgeber Sandoz zu einer exklusiven
Produktionsbesichtigung in die Fermentation ein. Dieser Prozess ist
Ausgangsbasis der Penicillin-Produktion in Kundl. Sandoz hält als
globaler Marktführer das einzige verbleibende Penicillin-Werk in
Europa, das vom Wirkstoff bis zur fertigen Darreichungsform alle
Produktionsschritte abdeckt. Erst im März hat das Unternehmen eine
neue Anlage für die Formulierung und Abfüllung von Penicillinen in
Kundl eröffnet. Dieser Erweiterungsschritt stellt eine Investition
von 50 Millionen Euro dar und ermöglicht damit die Herstellung von
nun insgesamt rund 240 Millionen Packungen pro Jahr.
Zwtl.: Ein herausforderndes Umfeld
Die anhaltenden Herausforderungen im Zusammenhang mit
Medikamentenengpässen werden durch Faktoren wie den starken
Preisdruck auf die Generikaindustrie und die Abhängigkeit der
Wirkstoffproduktion von Asien verstärkt. Noch im Jahr 2000 kamen 59
Prozent der Wirkstoffe aus Europa. Heute sind es nur noch etwa ein
Drittel. Dennoch gibt es in Österreich noch eine starke
Generikaindustrie. So wird durch die Produktion der heimischen
Generika-Unternehmen ein gesamtwirtschaftlicher Umsatz von 3,79 Mrd.
Euro stimuliert. Insgesamt sichern die Generika-Unternehmen in
Österreich 16.642 Arbeitsplätze und lösen gesamtwirtschaftlich eine
Wertschöpfung in Höhe von 1,71 Mrd. EUR aus. Fast 107 Mio. verkaufte
Arzneimittel-Packungen in Österreich sind Generika. Europa ist der
zweitgrößte Arzneimittelmarkt der Welt und bietet 800.000
Arbeitsplätze.
Zwtl.: Wege zur Stärkung der Versorgungssicherheit &
Standortsicherung
Die Gewährleistung der Versorgungssicherheit mit Medikamenten,
insbesondere jener aus dem patentfreien Segment, die über 90% der
Basisversorgung ausmachen und deren Kosten bereits fast zur Hälfte
unter der Rezeptgebühr liegen, erfordert nachhaltige Investitionen in
Entwicklung und Produktion. Es ist essenziell, dass die Preispolitik
diese Nachhaltigkeit unterstützt und nicht weitere restriktive
Hindernisse zu schaffen.
„In Österreich unterstützt die Politik zwar die Erhaltung von
Produktionsstätten, jedoch bedrohen aktuelle Marktbedingungen und
starre Preisregelungen diese Bemühungen. Eine flexible und
wettbewerbsfähige Preispolitik, die den sich ändernden
Produktionskosten, insbesondere bei lebenswichtigen Arzneimitteln,
Rechnung trägt, ist für die langfristige Versorgungssicherheit
unerlässlich“, so Wolfgang Andiel, Präsident des OeGV. Ohne
Rahmenbedingungen, die angemessene Preise ermöglichen wird es nicht
gelingen, die Produktion weiter hier zu halten.
Regulatorische Maßnahmen wie Bevorratungsverpflichtungen müssen
unbedingt europäisch koordiniert werden, um das Risiko einer
Beeinträchtigung der Versorgung zu verringern. Ansonsten würden
Produkte in Länder mit derartigen Verpflichtungen umgelenkt werden
und für die Versorgung der Menschen nicht mehr unmittelbar verfügbar
sein.
Zwtl.: Über den Österreichischen Generikaverband
Wir sind der Österreichische Generikaverband, ein Zusammenschluss
von 11 Generika-Produzenten, die sich zur optimalen Versorgung der
österreichischen Patientinnen und Patienten mit hochwertigen,
preiswerten Arzneimitteln bekennen. Das Ziel unseres Verbands ist
einerseits, die Öffentlichkeit über die Vorteile von Generika zu
informieren und andererseits aktuelle gesundheitspolitische Debatten
mitzugestalten. Unsere Mitglieder sind G.L. Pharma GmbH, Genericon
Pharma Gesellschaft m.b.H, Bluefish Pharma, Aristo Pharma Österreich
GmbH, interpharm ProduktionsgmbH, ratiopharm Arzneimittel
VertriebsGmbH, Dermapharm GmbH, S.MED GmbH, Stada GmbH und Sandoz
GmbH.
BSN Podcasts
Christian Drastil: Wiener Börse Plausch
Wiener Börse Party #777: ATX schwächer, Palfinger und RWT glauben an sich und am Montag kommt The One and Only
Aktien auf dem Radar:Warimpex, RBI, Andritz, Immofinanz, CA Immo, Addiko Bank, Agrana, Frequentis, Pierer Mobility, AT&S, Cleen Energy, FACC, Lenzing, Linz Textil Holding, SW Umwelttechnik, EuroTeleSites AG, Oberbank AG Stamm, Zumtobel, Kapsch TrafficCom, Amag, Erste Group, EVN, Flughafen Wien, OMV, Österreichische Post, S Immo, Telekom Austria, Uniqa, VIG, Wienerberger.
DADAT Bank
Die DADAT Bank positioniert sich als moderne, zukunftsweisende Direktbank für Giro-Kunden, Sparer, Anleger und Trader. Alle Produkte und Dienstleistungen werden ausschließlich online angeboten. Die Bank mit Sitz in Salzburg beschäftigt rund 30 Mitarbeiter und ist als Marke der Bankhaus Schelhammer & Schattera AG Teil der GRAWE Bankengruppe.
>> Besuchen Sie 68 weitere Partner auf boerse-social.com/partner
Mehr aktuelle OTS-Meldungen HIER