02.01.2025, 4548 Zeichen
Wien (OTS) - Sechs von zehn polnischen Unternehmen müssen 2024 länger
auf ihr Geld
warten und sind von Zahlungsverzug betroffen. Dies entspricht einem
Anstieg von 11 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig hat
das Wirtschaftswachstum in Polen dank der Erholung des Privaten
Konsums wieder Fahrt aufgenommen. Zurückgegangen ist die Dauer von
Zahlungsverzögerungen - sie liegt im Schnitt bei 46 Tagen. Das hat
der Kreditversicherer Coface im Rahmen einer Studie zum
Zahlungsverhalten in Polen ermittelt. Obwohl einige Branchen wie die
Transport- oder die Textilwirtschaft weiterhin mit Herausforderungen
kämpfen, ist der Ausblick auf 2025 vielversprechend.
60 Prozent der befragten Unternehmen in Polen geben an, in den
letzten sechs Monaten Zahlungsverzögerungen erlebt zu haben - ein
deutlicher Anstieg im Vergleich zu 49 Prozent im Jahr 2023. „Bei der
Befragung 2019, also vor Ausbruch der Corona-Pandemie, berichteten
noch über 90 Prozent von Zahlungsverzögerungen. Die Zahlungsmoral hat
sich 2024 zwar gegenüber dem Vorjahr verschlechtert, ist jedoch noch
deutlich besser als vor Corona" , sagt Grzegorz Sielewicz Regional
Chief Economist Central & Eastern Europe bei Coface. Der Blick auf
andere europäische Volkswirtschaften relativiert das Ergebnis: In
Deutschland berichteten zuletzt 78 Prozent und in Frankreich gar 85
Prozent der Befragten von Zahlungsverzug.
Transport - und Textilwirtschaft leiden
Die durchschnittliche Dauer von Zahlungsverzögerungen haben sich
zu Gunsten der betroffenen Unternehmen entwickelt: Sie ist im
Vergleich zu 2023 um zweieinhalb Tage gesunken und liegt 2024 bei 46
Tagen. Zwischen den verschiedenen Branchen gibt es erhebliche
Unterschiede. So verzeichnet die Transportbranche mit 62 Tagen die
längsten Verzögerungen, ein Anstieg von fast 18 Tagen gegenüber dem
Vorjahr. Ebenso erlebt die Textil- und Bekleidungsindustrie mit 58
Tagen (+4 Tage) erhebliche Verzögerungen. „Diese langen
Zahlungsverzögerungen beeinträchtigen die finanzielle Stabilität.
Besonders Unternehmen, die stark auf ausländische Märkte angewiesen
sind, wie etwa polnische Transportfirmen mit Ziel Westeuropa, sind
betroffen“ , erklärt Grzegorz Sielewicz.
Kurze Zahlungsfristen dominieren weiterhin die Geschäftspraktiken
in Polen: 40 Prozent der befragten Unternehmen setzen auf ein
Zahlungsziel von weniger als 30 Tagen. Die durchschnittliche
Zahlungsfrist über alle Branchen liegt bei 46 Tagen - ein Plus von
vier Tagen gegenüber dem Vorjahr. Auch hierbei stechen die Transport-
und die Textilindustrie heraus, denn beide Branchen bieten mit 62
Tagen bzw. 58 Tagen die großzügigsten Zahlungsziele an. Am frühesten
bittet der Energiesektor zur Kasse, die durchschnittliche
Zahlungsfrist beträgt 28 Tage.
Positiver Ausblick auf das Jahr 2025
Der wirtschaftliche Ausblick auf das kommende Jahr ist
vielversprechend. Für 2025 prognostiziert Coface ein
Wirtschaftswachstum von 3,5 Prozent gegenüber 2024. Dieser Aufschwung
wird hauptsächlich durch Privaten Konsum und Investitionen in
Sachanlagen getragen. Die polnischen Unternehmen blicken optimistisch
auf ihre kurzfristigen wirtschaftlichen Perspektiven: Während 41
Prozent der Befragten für 2025 keine Veränderung erwarten, gehen fast
44 Prozent von einer Verbesserung aus. Die günstige Konjunktur dürfte
auch zu einer Verbesserung der Rentabilität beitragen. Etwas jedes
dritte Unternehmen (36 Prozent) rechnet damit, seine Rentabilität im
kommenden Jahr steigern zu können. „Die Arbeitskosten nehmen nach wie
vor einen erheblichen Anteil an den Betriebskosten ein. Die
niedrigere Inflation mildert den Druck auf steigende Gehälter“ , sagt
Grzegorz Sielewicz.
Über die Umfrage
Die Befragung zur neunten Auflage der Coface-Studie zu
Zahlungserfahrungen von Unternehmen in Polen wurde im Oktober 2024
durchgeführt. Insgesamt nahmen 336 Unternehmen aus zwölf Branchen an
der Befragung teil.
COFACE: FOR TRADE
Coface zählt seit mehr als 75 Jahren zu den weltweit führenden
Unternehmen im Kredit- und Risikomanagement und unterstützt Firmen
dabei, sich in einem unsicheren und dynamischen Umfeld
zurechtzufinden und zu wachsen. Unabhängig von Größe, Standort oder
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für Tag setzen wir unser einzigartiges Know-how und
Spitzentechnologie ein, um den Handel zu unterstützen - sowohl im
Inland als auch auf Exportmärkten. Im Jahr 2023 beschäftigte Coface
rund 4.900 Mitarbeitende und erzielte einen Umsatz von 1,87
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