02.01.2025, 3140 Zeichen
Wien (OTS) - Die österreichischen Banken sind einem rauen Wind
ausgesetzt, der ihr
Geschäft in den nächsten Jahren maßgeblich verändern wird. Die
aktuelle KPMG Studie „Perspektiven des Privatkund:innengeschäfts“
gibt einen umfangreichen Überblick über die aktuelle Lage und
skizziert mögliche Zukunftsbilder. Im Fokus: Young Professionals,
eine Gruppe, die von vielen Banken derzeit nur wenig wahrgenommen,
aber die Profitabilität in Zukunft erheblich beeinflussen wird.
Das Privatkund:innengeschäft sieht sich in Österreich trotz der
gestiegenen Erträge durch die Zinswende massiven Herausforderungen
gegenüber. Zu Digitalisierung, neuen Wettbewerbern, erschwerenden
Regularien und angespannter Eigenkapitalsituation kommt der Kampf um
Talente und gut ausgebildetes Personal hinzu.
Hohe Bereitschaft für Bankenwechsel
„Sich unter den aktuellen Vorzeichen auf den guten Ergebnissen der
vergangenen Jahre, die von hohen Zinssätzen und geringen Risikokosten
geprägt waren, auszuruhen, stellt für Banken keine Option dar. Es
geht vielmehr darum, auf die kommenden Jahre vorbereitet zu sein“, so
Florian Reindl , Studienautor und Partner bei KPMG. Das
unterstreichen auch die Studienergebnisse, die eine durchaus hohe
Bereitschaft für einen Bankenwechsel aufzeigen: 27 Prozent der
Privatkund:innen geben an, eine hohe bis sehr hohe Bereitschaft zu
haben, ihre Hauptbankbeziehung zu wechseln. Demgegenüber stehen nur
16 Prozent, die eine sehr geringe Bereitschaft zu einem Wechsel
haben.
Technologie- und Datenkompetenz als Enabler
Um sich im Privatkund:innengeschäft zu differenzieren und
positionieren, braucht es den Blick nach vorne und den Willen,
Kompetenzen zu schärfen, beispielsweise im Bereich Technologie: Der
richtige Einsatz von Künstlicher Intelligenz, Robotic Process
Automation und Analytics-Methoden kann ein Enabler sein.
Erwartungen erkennen und erfüllen
Auch die Weiterentwicklung der Beratungs- und Servicekompetenz ist
ein Schlüsselfaktor, denn die teilweise veralteten Modelle geraten in
der aktuellen ökonomischen und demografischen Gesamtgemengelage an
ihre natürlichen Grenzen. „Die gesellschaftliche Verantwortung, in
herausfordernden Zeiten Kund:innen in ihrer finanziellen Gesundheit
zu unterstützen, nehmen derzeit noch zu wenige Banken wahr - das
spüren die Kund:innen“, so Florian Reindl. Die Zahlen sprechen für
sich: 66 Prozent der Privatkund:innen fühlen sich nicht umfassend zum
Thema finanzielle Gesundheit beraten, während nur 52 Prozent der
Banken den Aufbau produktübergreifender Pläne zum Erhalt der
finanziellen Gesundheit integriert haben.
Über die Studie
Im Zuge der Studie wurden österreichische Banken zum Status und den
Entwicklungen des Privatkund:innengeschäfts sowie Privatkund:innen
umfassend zu ihrem Nutzungsverhalten und ihren Erwartungen zum
Bankgeschäft befragt. Von Bankenseite nahmen 65 Vorstandsmitglieder
und Privatkund:innenleiter:innen - von Aktien- und Großbanken über
Regional- bis hin zu Universalbanken - teil. Im Fokus der Befragung
von über 400 Privatkund:innen standen vor allem Young Professionals.
Weitere Informationen sowie Pressefotos und die Studie zum
Download finden Sie hier: KPMG Newsroom
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