03.10.2024, 4856 Zeichen
Wien / Innsbruck (OTS) - In einem richtungsweisenden Pilotprojekt
setzt die Stadt Innsbruck
gemeinsam mit der Innsbrucker Immobilien Gesellschaft (IIG) und dem
Verein EEG KW Light auf die Förderung regionaler und nachhaltiger
Energie. In Igls entsteht die erste Erneuerbare Energiegemeinschaft (
EEG) der Stadt, die auf Sonnenenergie setzt, um die Stromkosten für
die lokale Bevölkerung zu senken und langfristige ökologische
Vorteile zu sichern.
„Dieses Projekt ist ein wichtiger Schritt, um die Wohnkosten in
Innsbruck zu senken. Durch den Einsatz lokaler und erneuerbarer
Energien, wie der Sonnenenergie, entlasten wir nicht nur die
Stromkosten für unsere Bürgerinnen und Bürger, sondern tragen auch
aktiv zum Klimaschutz bei,“ erklärt Innsbrucks Bürgermeister Ing.
Mag. Johannes Anzengruber, BSc.. Der Verein „Erneuerbare-
Energiegemeinschaft Kilowatt Light“, gegründet im September 2024
unter der Leitung von Markus Zettinig, verfolgt das Ziel, die lokale
Energieerzeugung und -nutzung zu optimieren. Die Innsbrucker
Sportanlagen Errichtungs- und Verwertungs GmbH (ISPA), welche von der
IIG betreut wird, bringt dabei den Strom einer 500 kW Peak
Photovoltaikanlage auf dem Gelände der Reitsportanlage Igls in die
EEG ein. Bei erfolgreicher Entwicklung der EEG und entsprechendem
Mitgliederzuwachs soll eine zweite PV-Anlage der IIG die produzierte
Energie einspeisen. Die zwei Anlagen können bilanziell insgesamt rund
185 Haushalte mit sauberer Energie versorgen.
„Durch die EEG schaffen wir es, Sonnenstrom direkt vor Ort zu
produzieren und zu nutzen. Das bedeutet nicht nur günstigere
Strompreise für die Bevölkerung, sondern auch eine Entlastung der
lokalen Stromnetze,“ erläutert Ing. Dr. Franz Danler, Geschäftsführer
der Innsbrucker Immobilien Gesellschaft. „Als PV-Anlagenbetreiberin
profitieren wir durch höhere Einspeisevergütungen, während Haushalte
von deutlich günstigeren Strompreisen profitieren. Dieses Modell ist
ein Gewinn für alle Beteiligten.“
Mit der Pilotphase, die im Oktober 2024 beginnt, werden die
ersten Mitglieder der EEG von Strompreisen profitieren, die bis zu 44
% unter denen herkömmlicher Anbieter liegen. Die EEG KW Light plant,
das Projekt nach erfolgreichem Start auf weitere Mitglieder
auszudehnen. Sollte sich das Modell bewähren, könnte es bald in
weiteren Stadtteilen Innsbrucks sowie in ganz Tirol zur Anwendung
kommen.
„Dieses PPP-Modell zeigt, wie erfolgreich private, öffentliche
und unternehmerische Akteure zusammenarbeiten können, um die
Energieversorgung der Zukunft zu sichern,“ ergänzt Markus Zettinig.
„Wir schaffen damit eine nachhaltige und ökologisch vertretbare
Stromversorgung, die die Bevölkerung langfristig unabhängig von den
Schwankungen auf dem internationalen Energiemarkt macht.“
Das Projekt in Igls kann als Vorbild für zukünftige Erneuerbare
Energiegemeinschaften in der Region dienen. Es ist Teil der Strategie
der Stadt Innsbruck, Wohnkosten zu senken, die lokale Versorgung zu
stärken und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern.
Durch die Kooperation der Stadt mit privaten Akteuren und der IIG
wird nicht nur die regionale Wirtschaft gestärkt, sondern auch ein
Beitrag zur Energiewende geleistet.
Zwtl.: Beispielrechnung für günstige Strompreise und Vorteile der EEG
Das Projekt zeigt eindrücklich, wie die Erneuerbare
Energiegemeinschaft sowohl für Betreiber von Photovoltaikanlagen als
auch für Haushalte wirtschaftliche Vorteile bringt:
- EEG-Mitglieder profitieren von Abschlägen bei der Nutzung des
Stromnetzes, da der lokal erzeugte Strom nur minimal durch das
überregionale Netz transportiert wird. Dies führt zu einer geringeren
Belastung der Netze und ist Teil der Kostenersparnisse für die EEG-
Mitglieder.
- Für EEG-Mitglieder : Ein Haushalt zahlt bei einem herkömmlichen
Energieversorger inklusive Netzgebühr etwa 14,16 Cent pro kWh. Als
Mitglied der EEG KW Light kann derselbe Haushalt Sonnenstrom
abzüglich Netzrabattierung von 28 % für etwa 9,79 Cent netto pro kWh
beziehen. Dies führt zu einer Ersparnis von 44,64 % bei den
Stromkosten.
- Für PV-Anlagenbetreiber : Der Einspeisetarif für Strom aus
Photovoltaikanlagen ins öffentliche Netz wird laut § 41 Abs. 11
Ökostromgesetz 2012 festgesetzt und liegt für Großanlagen bei derzeit
rund 5,3 Cent pro kWh. In die EEG eingespeist, erhalten
Anlagenbetreiber rund 10,07 Cent pro kWh. Das bedeutet für PV-
Anlagenbetreiber einen Mehrerlös im Vergleich zur Einspeisung ins
öffentliche Netz.
- Insgesamt macht das Modell deutlich, dass durch lokal erzeugten
Solarstrom nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch die Kosten für
die Bevölkerung erheblich gesenkt werden können.
Mitglied des Vereins EEG KW Light können Personen und
Kleinunternehmen werden, die im Einzugsgebiet innerhalb des
Umspannwerks Igls liegen und das Netz der IKB benützen. Das sind die
Stadtteile Igls und Vill. Interessierte können sich unter
eeg.kw.light@gmail.com informieren.
Wiener Börse Party #751: ATX fällt, alle Titel heute im Minus, neuer starker Partner für kapitalmarkt-stimme.at
Aktien auf dem Radar:Polytec Group, voestalpine, Agrana, Austriacard Holdings AG, Addiko Bank, Warimpex, OMV, VIG, Semperit, RBI, Wienerberger, Cleen Energy, DO&CO, EVN, EuroTeleSites AG, Oberbank AG Stamm, Immofinanz, Mayr-Melnhof, Amag, CA Immo, Erste Group, Flughafen Wien, Österreichische Post, S Immo, Telekom Austria, Uniqa, Nike, Covestro, Siemens Energy, Rheinmetall, Airbus Group.
Wiener Börse
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