02.01.2025, 5981 Zeichen
Wien (OTS) - Das Jahr 2024 war für weite Teile Europas von
erheblichen
wirtschaftlichen Herausforderungen geprägt, die auf geopolitische
Konflikte, einen globalen Nachfragerückgang und strukturelle
Veränderungen zurückzuführen sind. Auch in Österreich waren die
Auswirkungen dieser Entwicklungen deutlich spürbar - für den
Wirtschaftsstandort und damit auch für den Arbeitsmarkt.
Was jedoch auffällt: „Der österreichische Arbeitsmarkt reagierte
im vergangenen Jahr robuster auf die wirtschaftlichen Schwierigkeiten
als in früheren konjunkturellen Krisen und stemmte sich gegen die
globale Wachstumsschwäche. Zum Teil ist dies auf demografiebedingte
Effekte zurückzuführen, zum Teil auf die aktive Arbeitsmarktpolitik.
Um von Arbeitslosigkeit betroffene Menschen zu unterstützen, haben
wir etwa gemeinsam mit dem AMS einen klaren Fokus auf Aus- und
Weiterbildungsmaßnahmen gelegt. Dieser spiegelt sich auch in den
Zahlen wider. So konnten 2024 über 270.000 Personen im Rahmen der
aktiven Arbeitsmarktpolitik höherqualifiziert werden. Durch das
zweitgrößte Pro-Kopf-Budget für aktive Arbeitsmarktpolitik waren 2024
die Rahmenbedingungen für rasche und effektive Aus- und
Weiterbildungen arbeitsloser Personen gegeben. Diese führen häufig
zurück in den Arbeitsmarkt, meist mit besseren Aussichten als davor“,
so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote für das Gesamtjahr 2024
beträgt 7 Prozent und liegt weiterhin deutlich unter dem
Durchschnittswert der letzten 10 Jahre (8 Prozent). Im Jahr 2024
waren durchschnittlich 373.376 Personen beim AMS arbeitslos oder in
Schulung gemeldet - ein Anstieg von 32.057 Personen bzw. 9,4 Prozent
gegenüber dem Vorjahr 2023. Im ersten Quartal 2024 stieg die
Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich um durchschnittlich 33.121
Personen, im vierten Quartal des Jahres konnte mit einem Anstieg von
30.390 Personen die geringste Steigerung der beim AMS gemeldeten
Personen beobachtet werden.
Zwtl.: Anstieg der Arbeitslosigkeit bremst sich zum Jahresende 2024
ein
Aktuell, per Ende Dezember 2024, sind 426.012 Personen beim AMS
arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Davon sind 352.873 Personen
arbeitslos, 73.139 Personen befinden sich in Schulungen des AMS.
Damit beträgt der Anstieg im Vergleich zu Ende Dezember 2023 27.007
Personen - also deutlich weniger als im Jahresschnitt (+32.057). Die
Arbeitslosenquote beträgt zum Jahresende 8,3 Prozent. „Der Anstieg
der Arbeitslosigkeit bremst sich ein. Außerdem kann man anhand der
aktuellen Daten erkennen, dass sich die Arbeitslosenquote auf einem
geringeren Niveau befindet als Ende 2019, als die Arbeitslosenquote
8,5 Prozent betrug - vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie und dem
Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine“, so Kocher (Ende Dezember
2023: 399.005 ALSC, 7,8 ALQ; 2022: 374.871 ALSC, 7,4 ALQ; 2021:
402.378 ALSC, 8,1 ALQ; 2020: 520.919 ALSC, 11,2 ALQ; 2019: 407.872
ALSC, 8,5 ALQ).
Zwtl.: Beschäftigungsrekord zum Jahresende
Hervorzuheben ist, dass die Zahl der unselbstständig
beschäftigten Personen seit Jahresbeginn um mehr als 11.000 Personen
gestiegen ist. „Mit rund 3.912.000 unselbstständig Beschäftigten
verzeichnet der österreichische Arbeitsmarkt zum Jahreswechsel einen
Beschäftigungsrekord - noch nie waren Ende Dezember so viele Personen
in Österreich unselbstständig beschäftigt. Angesichts der
demografischen Entwicklung, die eigentlich in die entgegengesetzte
Richtung weist, ist dieser Trend erwähnenswert, wenngleich unser
Hauptaugenmerk derzeit natürlich auf der Reduktion der
Arbeitslosigkeit liegt“, so der Arbeitsminister.
Zwtl.: Aktive Arbeitsmarktpolitik zielgruppenspezifisch ausgerichtet
Ende 2024 sind 174.488 Frauen und 251.524 Männer arbeitslos oder
in Schulung. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit bei
Frauen mit +15.095 etwas stärker gestiegen als bei den Männern, bei
denen es zu einem Anstieg von +11.912 gekommen ist. Insgesamt sind
Ende Dezember 112.528 Personen ab 50 Jahren beim AMS arbeitslos oder
in Schulung gemeldet. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 67.658
Personen. „Gerade bei älteren Personen sieht man, dass die
Arbeitslosigkeit mit +5,9 Prozent weniger stark gestiegen ist, als
das mit +6,8 Prozent über alle Alterskohorten hinweg der Fall ist.
Das zeigt, dass gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten
viele Unternehmen versuchen, erfahrene und gut ausgebildete
Arbeitskräfte so gut es geht zu halten. Im Rahmen der aktiven
Arbeitsmarktpolitik werden vor allem jene Zielgruppen unterstützt,
bei denen die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt erfahrungsgemäß
mehr Zeit in Anspruch nimmt. Darüber hinaus liegt der Anteil an
Fördermitteln für arbeitssuchende Frauen um 4 Prozentpunkte über
deren Anteil an der Gesamtarbeitslosigkeit. Sie werden mit speziellen
Angeboten wie beispielsweise „FiT - Frauen in Handwerk und Technik“
besonders unterstützt“, so Kocher.
Zwtl.: Zahl der offenen Stellen auf hohem Niveau gesunken
Die Zahl der beim AMS gemeldeten offenen Stellen ist aufgrund der
konjunkturellen Lage leicht gesunken, bleibt jedoch mit 80.740 Ende
2024 weiterhin auf einem hohen Niveau (Durchschnitt 2014-2024 jeweils
zum Jahresende: 63.396). „Der anhaltend hohe Bedarf an qualifizierten
Arbeitskräften, der mittelfristig demografiebedingt stark steigen
wird, bleibt eine der zentralen Herausforderungen für den
österreichischen Standort. Deshalb haben wir auch 2024 gezielt
Maßnahmen ergriffen, um die Fachkräfteausbildung zu stärken. Dazu
zählen die Förderung der beruflichen Bildung, die Abschaffung von
Gebühren für Meister- und Befähigungsprüfungen sowie die regelmäßige
Neugestaltung der Lehrinhalte von zahlreichen Lehrberufen im Rahmen
von Lehrberufspaketen. Darüber hinaus wurde mit der Einführung der
Höheren Beruflichen Bildung ein wichtiger struktureller Meilenstein
erreicht, der die heimische Berufsausbildung langfristig stärken und
attraktiver gestalten wird. Auch beim Arbeitsmarktzugang für
qualifizierte Fachkräfte aus Drittstaaten konnten 2024 weitere
Verbesserungen erzielt werden“, so Kocher abschließend.
kapitalmarkt-stimme.at daily voice 4/365: Vermögenssteuern - eine Einordnung von Finanzminister Gunter Mayr
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