26.02.2025, 5318 Zeichen
Wien (OTS) - Energie ist ein wirtschaftlicher und gesellschaftlicher
Schlüsselbereich, der maßgeblich über die Zukunft unseres Landes
entscheidet. Darüber waren sich die rund 140 Teilnehmer:innen des
Oesterreichs Energie Trendforums Anfang dieser Woche einig. Die
Richtung, in die sich die E-Wirtschaft in den kommenden Jahren
entwickeln soll, steht fest - nun braucht die Branche
Rahmenbedingungen, die langfristige Planbarkeit schaffen.
„Wer immer künftig die Energiepolitik in seinem Ressort hat, muss
ein Treiber für die E-Wirtschaft sein. Im Mittelpunkt steht, alle
Akteurinnen und Akteure an einen Tisch zu bringen, um Investitionen
in eine sichere, saubere und leistbare Energieversorgung weiter
voranzutreiben. Die laufende Transformation ist ein Kraftakt, der
sich nur gemeinsam stemmen lässt. Es braucht jemanden, der den Umbau
voranbringt, pragmatische Lösungen findet, Flächen zur Verfügung
stellt, Verfahren beschleunigt und ein Treiber für die Erneuerung des
Systems ist“, appelliert Barbara Schmidt, Generalsekretärin von
Oesterreichs Energie, zum Auftakt des ersten Trendforums 2025. Das
grundsätzliche Bekenntnis zur Rechtssicherheit für Investitionen und
die Einstellung, dass der Ausbau der Erneuerbaren weitergehen muss,
seien unbestritten.
Investitionen statt Standortbeitrag
Kritisch sieht Generalsekretärin Schmidt einen möglichen
Standortbeitrag: „Jeder Cent, der nicht schon heute in Form von
Steuern und Abgaben ins Budget fließt, dient dem Ausbau des
Energiesystems.“ Wenn Energie zusätzlich besteuert werde, habe das
einen nicht zu unterschätzenden standortpolitischen Impact. In diese
Kerbe schlägt auch Politikberater Thomas Hofer. Die neue
Bundesregierung könne zudem rasch in die Gänge kommen: „Es liegen
einige Gesetzesinitiativen auf dem Tisch. Es spricht also nichts
dagegen, dass die neue Regierung aufs Tempo drückt. Entscheidend ist,
nicht zu sehr in ideologische Debatten abzugleiten.“
Angesichts des hohen Mitteleinsatzes plädiert Michael Strugl,
Präsident von Oesterreichs Energie, für stabile Rahmenbedingungen und
Tempo: „Wir brauchen Planungssicherheit für unsere Investitionen und
Bauvorhaben. Entscheidend ist, dass alle Prozesse beschleunigt
werden. Je mehr Energie wir selbst erzeugen, desto weniger sind wir
abhängig - allein 13 Milliarden Euro wurden 2023 für fossile
Energieimporte bezahlt. Gerade in einer Konjunkturflaute sind
Investitionen im Energiebereich ein wirtschaftlicher Impuls. Darauf
müssen wir uns konzentrieren.“
E-Wirtschaft ist ein Konjunkturmotor
Der positive wirtschaftliche Impact steht auch für Expert:innen
außer Zweifel. Jeder Euro, den die E-Wirtschaft in den Ausbau von
Infrastruktur und Netze investiert, ist auch ein Standortprogramm.
Wichtig ist, in großen Zusammenhängen zu denken, bestätigt Angela
Köppl, Ökonomin am Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo):
„Transformation und Standortpolitik müssen gemeinsam gedacht werden.
Eine Stop-and-go-Politik ist aus standortpolitischen Überlegungen und
aus einer langfristigen Wettbewerbssicht nicht zielführend.“
Kurzfristig ergeben sich oft Erfolge, aber das Risiko eines
langfristig viel höheren Schadens sei enorm.
Ministerium arbeitet weiter
Im Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) wird trotz politischer
Turbulenzen auf Hochtouren weiter an energiewirtschaftlichen Vorhaben
gearbeitet. Im Zusammenhang mit den teils sehr großzügigen
Förderungen gibt es auch im Ministerium einen kritischen Blick: „Es
ist selbstverständlich, dass die öffentliche Förderlandschaft
regelmäßig hinterfragt werden muss. Die Energiewende soll so
effizient wie möglich und mit minimalem Mitteleinsatz umgesetzt
werden“, sagt Jürgen Schneider, Leiter der Sektion Klima und Energie
im BMK. Unablässig gehe es im Ministerium weiterhin um eine
Verbesserung der Rahmenbedingungen: „Wir arbeiten an einer Novelle
des Gaswirtschaftsgesetzes. Auch hier wird es Investitionen brauchen.
De-Risking durch die öffentliche Hand ist essenziell, aber letztlich
bleibt es kapitalintensiv. Klare rechtliche Rahmenbedingungen,
Stabilität und Vertrauen des Marktes sind entscheidend.“
Ein neuerlicher Appell kommt von Seiten der Wirtschaftskammer:
„Die hohen Energiepreise bleiben eine Belastung für die Betriebe. Es
braucht Gegenmaßnahmen und eine Steigerung der Fördereffizienz.
Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation ist die
Dringlichkeit von wettbewerbsfähigen Energiepreisen besonders hoch.
Gleichzeitig sind wettbewerbsfähige Strompreise die Voraussetzung für
die Elektrifizierung von Prozessen in Unternehmen und damit für die
Dekarbonisierung“, sagt Jürgen Streitner, Leiter der Abteilung für
Umwelt- und Energiepolitik in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Wichtige Gesetze liegen vor und sind beschlussreif
Besonders bitter ist, dass die E-Wirtschaft durch die langwierige
Regierungsbildung und deren Folgen auf die Legistik von
Rahmenbedingungen fast ein Jahr verloren hat. Martina Prechtl-
Grundnig, Geschäftsführerin Erneuerbare Energie Österreich, bringt es
im Rahmen des Trendforums von Oesterreichs Energie auf den Punkt:
„Das Elektrizitätswirtschaftsgesetz und das Erneuerbaren-Ausbau-
Beschleunigungsgesetz liegen weitgehend fertig am Tisch. Vor der Wahl
sind diese wichtigen Gesetze leider stecken geblieben. Mit einem
Sofortprogramm muss eine neue Bundesregierung diese zügig auf den Weg
bringen. Wir brauchen sie dringend.“
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