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"IPO-Pipeline hat sich aufgebaut, Unternehmen warten aber auf richtigen Zeitpunkt"

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15.12.2022, 2838 Zeichen

Im 4. Quartal gingen weltweit 334 Unternehmen an die Börse, das sind 50 Prozent weniger als im 4. Quartal des Rekordjahres 2021. Das Emissionsvolumen sank um 73 Prozent auf 31,9 Milliarden US-Dollar, wie aus dem IPO-Barometer von EY hervorgeht.  Das vierte Quartal 2022 war somit sowohl nach Anzahl als auch nach Erlösen das schwächste vierte Quartal seit mehr als zehn Jahren. Im Gesamtjahr sank die Zahl der IPOs weltweit um 45 Prozent auf 1.333, das Emissionsvolumen schrumpfte um 61 Prozent auf 180 Milliarden US-Dollar. Insgesamt 278 Unternehmen mussten bereits angekündigte Börsengänge verschieben oder absagen – deutlich mehr als im 10-Jahres-Durchschnitt, der bei 202 liegt. Der südkoreanische Batteriehersteller LG Energy Solution, bei dem im Januar 10,7 Mrd. US-Dollar erlöst wurden, ist der weltweit größte Börsengang im Jahr 2022. Dahinter folgt die Erstnotiz der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG mit einem Emissionsvolumen von 9,4 Mrd. Euro bzw. 9,1 Mrd. US-Dollar. Der drittgrößte Börsengang des Jahres war die Erstnotiz des Mobilfunkanbieters China Mobile, der – ebenfalls im Januar – 8,2 Mrd. US-Dollar einbrachte.

„Nach dem Rekordjahr 2021 war das Jahr 2022 durch geopolitische Spannungen, eine hohe Inflation und starke Zinserhöhungen und eine entsprechend massive Volatilität gekennzeichnet“, resümiert Stefan Uher, Partner und Leiter des Assurance-Bereichs bei EY Österreich. „Viele IPO-Kandidaten haben ihren Börsengang vorerst zurückgestellt – auch weil sich potenzielle Investor:innen angesichts schwächerer Aktienmärkte, sinkender Bewertungen und einer vielfach schwachen Post-IPO-Performance deutlich zurückhaltender zeigten als im Vorjahr.“

Gerade Finanzinvestor:innen haben ihre Exit-Aktivitäten erheblich reduziert. Im Jahr 2022 ist die Zahl der Börsengänge von Unternehmen aus den Portfolios von Private Equity Fonds auf 65 gesunken – ein 20-Jahres-Tief. Im Vorjahr waren noch 286 derartige Transaktionen gezählt worden.

„In diesem Jahr hat sich die IPO-Pipeline weiter aufgebaut“, sagt Uher. „Viele Unternehmen warten auf den richtigen Zeitpunkt, um mit guter Vorbereitung den Börsengang zu meistern. Angesichts der knapper werdenden Marktliquidität sind die Anleger:innen jedoch selektiver und bevorzugen Unternehmen mit nachhaltigen Geschäftsmodellen, die in Bezug auf Profitabilität gute Zahlen vorweisen können und gleichzeitig ihre ESG-Agenda klar formulieren.“

Uher ist vorsichtig optimistisch für das kommende Jahr: „Zuletzt war die Volatilität auf den weltweiten Kapitalmärkten etwas zurückgegangen. Zudem besteht die allgemeine Erwartung, dass sich der Zinsanstieg im Laufe des Jahres 2023 verlangsamen wird. Damit könnte das kommende Jahr günstigere Bedingungen für Börsengänge bieten, so dass die weltweiten IPO-Aktivitäten insbesondere in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 wieder an Fahrt gewinnen könnten.



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Stefan Uher leitet seit 1. Juli den Bereich Wirtschaftsprüfung bei EY Österreich. Copyright: EY/Robert Herbst, (© Aussender)


Autor
Christine Petzwinkler
Börse Social Network/Magazine


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    Im 4. Quartal gingen weltweit 334 Unternehmen an die Börse, das sind 50 Prozent weniger als im 4. Quartal des Rekordjahres 2021. Das Emissionsvolumen sank um 73 Prozent auf 31,9 Milliarden US-Dollar, wie aus dem IPO-Barometer von EY hervorgeht.  Das vierte Quartal 2022 war somit sowohl nach Anzahl als auch nach Erlösen das schwächste vierte Quartal seit mehr als zehn Jahren. Im Gesamtjahr sank die Zahl der IPOs weltweit um 45 Prozent auf 1.333, das Emissionsvolumen schrumpfte um 61 Prozent auf 180 Milliarden US-Dollar. Insgesamt 278 Unternehmen mussten bereits angekündigte Börsengänge verschieben oder absagen – deutlich mehr als im 10-Jahres-Durchschnitt, der bei 202 liegt. Der südkoreanische Batteriehersteller LG Energy Solution, bei dem im Januar 10,7 Mrd. US-Dollar erlöst wurden, ist der weltweit größte Börsengang im Jahr 2022. Dahinter folgt die Erstnotiz der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG mit einem Emissionsvolumen von 9,4 Mrd. Euro bzw. 9,1 Mrd. US-Dollar. Der drittgrößte Börsengang des Jahres war die Erstnotiz des Mobilfunkanbieters China Mobile, der – ebenfalls im Januar – 8,2 Mrd. US-Dollar einbrachte.

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