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29.10.2017

Zugemailt von / gefunden bei: Raiffeisen Research (BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)

Der Datenkalender in den kommenden Tagen ist prall gefüllt mit relevanten Veröffentlichungen. Die erste Schätzung für das BIP-Wachstum im dritten Quartal sollte in Frankreich, Spanien und der Eurozone eine ähnlich hohe Dynamik (Steigerungsrate im Vergleich zum Vorquartal) wie in der ersten Jahreshälfte ausweisen. Auch in Österreich zeigt die Konjunktur keine Ermüdungserscheinungen. Der Einkaufsmanagerindex – ein aussagekräftiger Frühindikator – notierte im Durchschnitt des dritten Quartals bei 60,2 und damit um 1,2 Punkte über dem Schnitt des vorangegangenen Dreimonatszeitraums. Ähnliches gilt für das Wirtschaftsvertrauen der EU-Kommission. Für das reale BIP in Q3 erwarten wir eine mindestens ähnlich hohe Zuwachsrate wie in Q2 (Wifo Trend-Konjunktur-Komponente). Die Inflationsrate für Oktober dürfte im Vergleich zum Vorjahr (Schnellschätzung für einige Länder sowie die Eurozone) energiepreisbedingt ein wenig geringer ausfallen als im September. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe verbuchte in der Eurozone laut vorläufiger Bekanntgabe einen merklichen Anstieg. Dies bedeutet, dass sich die Erhebungen in Italien und Spanien verbessert haben sollten. Bei den Sentimentindikatoren der EU-Kommission erwarten wir vor allem im Industriebereich eine deutliche Aufhellung, was einen Anstieg des Index für das gesamte Wirtschaftsvertrauen nahelegt. Die Arbeitslosenquote in der Eurozone sollte sich im September ihrem langjährigen Trend folgend um ein Zehntel reduziert haben.

Die anstehenden Daten sollten in Summe das vorherrschende Bild von der Wirtschaftsentwicklung – brummende Konjunktur bei verhaltener Inflationsentwicklung untermauern. Diese Rahmenbedingungen waren der EZB Anlass genug, um in der abgelaufenen Woche zu beschließen, die Anleihekäufe zunächst bis September 2018 fortzusetzen, wenn auch ab Jänner zu einem verringerten Vo- lumen von EUR 30 Mrd. Neben dem fortwährenden Zurückhalten von Laufzeiten- und Kreditrisikoprämien ist es der Notenbank auch wichtig, die Zinserwartungen auf einem tiefen Niveau zu verankern. Dies erfolgte durch die Bekräftigung der Forward Guidence. In Summe ergibt sich aus der Verringerung der monatlichen Käufe wohl kaum Aufwärtsdruck auf Benchmarkzinsen (Euribor Sätze, Rendite für deutsche Staatsanleihen) und so bleiben wir bei unserer Halten-Empfehlung für deutsche Anleihen mit fünf- und zehnjähriger Laufzeit (Details siehe Kurzmitteilung).

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(BSN-Hinweis: Lauftext im Original des Aussenders, Titel (immer) und Bebilderung (oft) durch boerse-social.com aus dem Fotoarchiv von photaq.com)

Was kommende Woche in den USA im Fokus steht


29.10.2017

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In den nächsten Tagen ist der Kalender dicht gepackt mit wichtigen Konjunkturdaten. Im Mittelpunkt des Interesses wird eindeutig der Arbeitsmarktbericht für Oktober stehen. Nachdem die Beschäftigung im September in Folge der beiden schweren Hurrikane Harvey und Irma rückläufig war, ist für Oktober mit einer kräftigen Gegenbewegung zu rechnen. Legt man den durchschnittlichen Beschäftigungsaufbau in den drei Monaten vor den Hurrikanen von 172.000 zugrunde und geht davon aus, dass 80 % der 135.000 in Florida und Texas im September weggefallenen Stellen nun wieder besetzt sind, ergibt sich ein geschätztes Beschäftigungsplus von 280.000 Stellen. Der tatsächliche Beschäftigungszuwachs dürfte am Ende zwischen 220.000 und 350.000 liegen. Die Arbeitslosenquote dürfte auf ihrem im September erreichten 16 1⁄2 Jahrestief von 4,2 % verharrt haben. Der Abwärtstrend der letzten Monate dürfte allerdings über die nächsten Quartale hinweg intakt bleiben. Besonders interessant bleibt der Blick auf die Lohnentwicklung. Für Oktober zeichnet sich ein Lohnplus von 0,2 % p.m. ab. Die Vorjahresrate sollte wegen eines Basiseffektes von 2,9 % auf 2,7 % gesunken sein. Auf Sicht der nächsten sechs bis neun Monate dürfte sie aber über 3 % klettern.

Für den ISM Index für das Verarbeitende Gewerbe deuten die bereits vorliegenden regionalen Stimmungsumfragen für Oktober auf ein kleines Minus hin. Wir rechnen mit 59,8 Punkten nach 60,8 Punkten im September. Dabei ist für den Chicago PMI ein Rückgang um 5 Punkte unterstellt.

Der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben – das von der Fed präferierte Inflationsmaß – dürfte im Oktober um 0,4 % p.m. gestiegen sein. Für die Vorjah- resrate ergäbe sich damit ein Wert von 1,6 %.
Abgesehen von den zahlreichen und sehr prominenten Daten werden sich die Marktteilnehmer vor allem auf die FOMC Zinsentscheidung am Mittwoch konzentrieren. Es gibt dieses Mal keine Pressekonferenz, sondern lediglich eine Stellungnahme. Der Wortlaut der Stellungnahme dürfte derjenigen vom 20. September nahezu entsprechen. Die Währungshüter dürften jegliche Formu- lierung vermeiden, die die Markterwartung einer Zinsanhebung im Dezember dämpfen könnte. Vielleicht entschließt man sich sogar dazu, die Risiken für den kurzfristigen Konjunkturausblick nicht mehr als „roughly balanced“, sondern als „balanced“ zu beschreiben. Dies wäre dann in der Tat ein starkes Zeichen für eine Zinsanhebung im Dezember.

In Sachen Nachfolge von Janet Yellen als Fed-Präsidentin deuten jüngste Äußerungen von US-Präsident Donald Trump darauf hin, dass sie selbst aus dem Rennen ist und eine Entscheidung zwischen Jerome Powell und John Taylor fallen wird. Trump sei nach eigener Aussage „sehr, sehr nah dran“, eine Entscheidung bekannt zu geben.

Das Repräsentantenhaus winkte den bereits in der Vorwoche vom Senat bestätigten Gesetzentwurf durch, der die Umsetzung einer Steuerreform erleichtern soll. Bei der Abstimmung ging es noch nicht um die Steuerreform selbst, sondern lediglich um einen Budgetrahmen, innerhalb dessen die Steuerreform umgesetzt werden soll. Die Abstimmung fiel angesichts der Mehrheit der Republikaner von 45 Sitzen mit 216 zu 212 Stimmen dennoch knapp aus. Vor allem die Abgeord- neten aus Bundesstaaten mit einer hohen Einkommenssteuer stemmen sich gegen die Vorschläge zur Steuerreform in ihrer jetzigen Form. Die geplante Streichung der Abzugsfähigkeit dieser steuerlichen Belastung von der bundeweiten Ein- kommenssteuer dürfte dazu führen, dass viele Arbeitnehmer aus Bundesstaaten wie Kalifornien, New York und Philadelphia am Ende mehr Steuern bezahlen müssten als aktuell. Die Abgeordneten aus diesen Bundesstaaten fürchten um ihre Wiederwahl bei den im Herbst 2018 anstehenden Wahlen. Es ist daher mehr als fraglich, ob eine Einigung auf einen Gesetzentwurf für eine Steuerreform tatsächlich wie geplant bis zum 1. November gelingt. In jedem Fall dürfte es zu einer Aufweichung bei der bisher geplanten Gegenfinanzierung kommen.


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