04.11.2015, 1853 Zeichen
Die Signale, die in den vergangenen Tagen von der US-Notenbank und von der Europäischen Zentralbank kamen, konnten unterschiedlicher nicht sein. Auf der einen Seite machte Mario Draghi mit überraschender Deutlichkeit klar, dass die EZB kurz vor der Lancierung neuer geldpolitischer Stimuli im Dezember steht. Genau in die entgegengesetzte Richtung zielte das jüngste Kommuniqué des Offenmarktausschusses der Fed. Hier wurde unerwartet freimütig auf die Möglichkeit einer Zinserhöhung noch vor dem Jahresende hingewiesen. Droht in diesem Spannungsfeld eine Zerreißprobe für die Finanzmärkte?
»Nein«, meint DAndreas Busch, Senior Analyst Economics des Anleihemanagers BANTLEON. »Die bevorstehende Zinswende der Fed ist kein Problem, sondern ein Ausdruck der Normalisierung nach der tiefen Rezession und der bislang nur langsamen Erholung. Der wirtschaftliche Aufschwung sollte sich angesichts der günstigen fundamentalen Rahmenbedingungen fortsetzen. Entsprechend ist der Ausblick für Risikoassets wie Aktien, Unternehmensanleihen und Hochzinsanleihen für die nächsten Monate klar positiv.«
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"Dass die Inflation in Europa zurückgeht, ist niedrigeren Energiekosten geschuldet. Die Inflation ohne Energie erreichte im September einen Jahreswert von 0,9% (was noch deutlich unter dem EZB-Ziel liegt). Die aus Asien importierte Deflation bleibt eine Gefahr. Der nominale Zuwachs der Stundenlöhne in der Eurozone lag im zweiten Quartal im Jahresvergleich bei mickrigen 1,6%."
(Franklin Templeton)
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