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09.09.2024, 5625 Zeichen

Jedes Jahr, wenn sich der September nähert, sind viele Anleger an der Börse vorsichtig. Der Grund dafür ist der so genannte "September-Effekt", der besagt, dass sich Aktien in diesem Monat eher schlecht entwickeln. Wenn man fast ein Jahrhundert zurückblickt, war der September sogar oft der schlechteste Monat für die Aktienmarktrenditen.

Aber sollten Sie sich darüber wirklich Sorgen machen? Und, was noch wichtiger ist, sollten Sie erwägen, Ihre Aktien zu verkaufen, bevor der September kommt?

Was ist der September-Effekt?

Der September-Effekt ist ein historischer Trend, bei dem die Aktienmärkte im September tendenziell niedrigere Renditen aufweisen. Betrachtet man die Daten von 1928 bis 2023, so ist der S&P 500 Index in diesem Monat im Durchschnitt gesunken.

Doch bevor Sie voreilige Schlüsse ziehen, ist es wichtig zu verstehen, was diese Zahlen tatsächlich bedeuten. Ein tieferes Verständnis solcher Marktmuster durch Online-Investitionskurse kann Ihnen helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und diese Trends besser zu steuern.

Der September ist zwar oft ein schwächerer Monat für Aktien, aber nicht jedes Jahr der schlechteste. In einigen Jahren hat der September sogar recht gut abgeschnitten. Und obwohl die durchschnittliche Rendite für den September negativ ist, hat sich die mittlere Rendite für diesen Monat in den letzten Jahren ins Positive gedreht, was zeigt, dass die Dinge nicht immer so schlecht sind, wie sie erscheinen mögen.

Warum tritt der September-Effekt auf?

Es gibt keinen einzigen Grund, warum sich Aktien im September schlecht entwickeln. Wirtschaftswissenschaftler bezeichnen diese Art von Muster als "Marktanomalie" - ein seltsames Ereignis, für das es keine klare Erklärung gibt. Es gibt jedoch einige Theorien darüber, warum es diesen Trend geben könnte.

1.    Ausverkäufe nach dem Sommer: Eine Theorie besagt, dass viele Anleger nach den Sommerferien im September an die Märkte zurückkehren und mit dem Verkauf ihrer Aktien beginnen, um Gewinne zu sichern oder Verluste vor Jahresende steuerlich geltend zu machen. Dies könnte zusätzlichen Verkaufsdruck erzeugen und zu niedrigeren Aktienkursen führen.
2.    Marktpsychologie: Die Stimmung der Anleger kann eine große Rolle für die Entwicklung der Aktienmärkte spielen. Wenn genug Leute glauben, dass der September ein schlechter Monat für Aktien sein wird, kann diese negative Stimmung mehr Leute zum Verkaufen bringen, was dann zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung führt, bei der die Aktien tatsächlich fallen.
3.    Institutionelle Maßnahmen: Einige glauben, dass große institutionelle Anleger, wie z. B. Investmentfonds, im September ihre Bestände verkaufen könnten, um vor Ende des dritten Quartals Steuerverluste zu realisieren. Dieser Verkauf durch große Marktteilnehmer könnte die Aktienkurse weiter unter Druck setzen.

Bei diesen Theorien handelt es sich jedoch nur um Ideen darüber, warum der September-Effekt auftreten könnte. Wirtschaftswissenschaftler tun den September-Effekt heute weitgehend als irrelevant ab und argumentieren, dass er, wenn er einmal existierte, nicht mehr die gleiche Wirkung hat. Die Märkte haben sich verändert, und die Händler sind besser über diese Muster informiert, was den Effekt im Laufe der Zeit wahrscheinlich abgeschwächt hat.

Wie hat sich der September-Effekt im Laufe der Zeit verändert?

Interessanterweise scheint sich der September-Effekt in den letzten Jahrzehnten abgeschwächt zu haben. Während er in der Vergangenheit stärker ausgeprägt war, sind große Rückgänge im September seit den 1990er Jahren seltener geworden. Manche vermuten, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass die Anleger den Trend inzwischen kennen und ihre Strategien angepasst haben, indem sie häufig Aktien im August verkaufen, um dem erwarteten Einbruch zuvorzukommen.

Im Gegensatz dazu hatte der Oktober-Effekt, eine weitere bekannte Marktanomalie, einst einen ähnlichen Ruf. Der Oktober ist für einige der schlimmsten Börsencrashs der Geschichte bekannt, darunter der Crash von 1929, der zur Großen Depression führte. Doch trotz seiner dunklen Geschichte hat der Oktober auf lange Sicht positive Renditen erzielt, ähnlich wie der September in den letzten Jahren.

Sollten Sie sich wegen des Septembers Sorgen machen?

Jetzt, da Sie wissen, was der September-Effekt ist und warum er auftreten kann, stellt sich die große Frage: Sollten Sie Ihre Aktien im September verkaufen?

Der September ist zwar historisch gesehen ein schwächerer Monat für den Aktienmarkt, aber das Muster ist nicht konsistent genug, um darauf Anlageentscheidungen zu stützen. Die Entwicklung des Aktienmarktes hängt von vielen Faktoren ab, und sich auf den historischen Trend eines einzelnen Monats zu verlassen, könnte dazu führen, dass Sie potenzielle Gewinne verpassen.

Abschließende Überlegungen

Der September-Effekt ist ein interessantes Marktphänomen, aber kein Grund zur Panik. Es stimmt zwar, dass der September oft ein schwieriger Monat für Aktien war, aber viele andere Faktoren bestimmen die Marktentwicklung. Anstatt sich über kurzfristige Trends Gedanken zu machen, sollten Sie sich lieber auf langfristige Anlagestrategien konzentrieren, die auf Ihren finanziellen Zielen basieren.

Wie bei jedem Markttrend sollten Sie daran denken, dass Anomalien wie der September-Effekt nur Teil des natürlichen Auf und Ab des Marktes sind. Sie sollten nicht Ihre Anlageentscheidungen diktieren oder Sie zu impulsiven Handlungen veranlassen. Die Märkte sind im Allgemeinen effizient, was bedeutet, dass diese Art von Mustern oft verschwinden, sobald sie allgemein bekannt werden. Daher ist es am besten, sich auf das große Ganze zu konzentrieren.



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Bildnachweis

1. Computerschirm, Chart, Linie - https://unsplash.com/de/fotos/einen-computerbildschirm-mit-einer-roten-linie-W7wEqy01K3s



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