18.11.2024, 6747 Zeichen
Hannover (OTS) - Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank hat heute erste
Auszüge ihres
neuen "Energiewende-Kompass 2024" für den deutschen Mittelstand
veröffentlicht. Die im Auftrag der Bank durchgeführte Studie, bei der
zuständige Führungskräfte aus 300 Unternehmen zum Thema Energiewende
befragt wurden, zeigt, dass die ökologische Transformation trotz der
gegenwärtigen geopolitischen und konjunkturellen Unsicherheiten das
langfristig wichtigste Leitmotiv für den deutschen Mittelstand ist.
- Noch vor wirtschaftlichem Wachstum zählen Nachhaltigkeit und
Umweltschutz zu den langfristigen TOP-Prioritäten des Managements
- Mittelstand investiert besonders in eigene Produktion oder
Versorgung mit Erneuerbaren Energien sowie Energieeffizienz von
Gebäuden
- Kosten und Komplexität sind die größten Herausforderungen für
Unternehmen
- NORD/LB "Energiewende-Kompass 2024" erhebt Status und Stimmungsbild
im deutschen Mittelstand in puncto Relevanz, Investitionen und
Herausforderungen der Energiewende
Knapp 40 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass
Nachhaltigkeit und Umweltschutz für sie zu den wichtigsten Zielen
zählen. Damit liegt deren Bedeutung sogar noch über der des
wirtschaftlichen Wachstums (30 Prozent). Zudem lenken Unternehmen
schon heute im Durchschnitt rund ein Viertel ihres
Investitionsvolumens in die ökologisch-soziale Transformation.
"Der deutsche Mittelstand wird zur treibenden Kraft der
Energiewende", sagte Jörg Frischholz, CEO der NORD/LB. "Für
Unternehmen kann die Transformation zu einem nachhaltigen
Geschäftsmodell einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil in der
Zukunft bedeuten. Mit dieser zunehmenden Bedeutung für Unternehmen
und Management erhöhen sich die Investitionen in Maßnahmen zur
Verbesserung der eigenen Klimabilanz kontinuierlich. Neben den
ökonomischen Vorteilen leistet jedes Unternehmen mit seiner
nachhaltigen Transformation einen eigenen ökologischen Beitrag zur
Klima- und Energiewende in Deutschland."
Dabei spielen auf dem Weg zu einer ökologischeren und sozialeren
Wirtschaft die Energiethemen für den deutschen Mittelstand eine
besonders wichtige Rolle. Für nahezu die Hälfte der befragten
Unternehmen hat in diesem Zusammenhang die Reduktion von CO2-
Emissionen die höchste Priorität, gefolgt von Energieeffizienz und
dem Einsatz erneuerbarer Energien (44 Prozent).
Um erneuerbare Energien nutzen zu können, haben über 80 Prozent
der Unternehmen in den vergangenen Jahren bereits Maßnahmen
eingeleitet: Dabei liegt eine der Prioritäten auf der Investition in
eine eigene Photovoltaikanlage (42 Prozent). Zudem haben viele
Unternehmen Versorgungsverträge mit regionalen Stadtwerken oder
Energieversorgern geschlossen, um erneuerbare Energien zu beziehen (
37 Prozent) und damit ihren ökologischen Fußabdruck zu verbessern.
Auch in den nächsten drei Jahren planen die Unternehmen
zahlreiche Aktivitäten. So wollen 46 Prozent der befragten
Unternehmen Ökostrom über langfristige Verträge beziehen. Jeweils 42
Prozent möchten in eine eigene Photovoltaikanlage investieren und mit
Stadtwerken oder Energieversorgern beim Bezug erneuerbarer Energien
kooperieren.
Insgesamt sehen die mittelständischen Unternehmen großes
Potenzial, um die Energiewende weiter voranzutreiben. Begünstigt wird
dies durch die besonderen Stärken des Mittelstands, die für 43
Prozent der Befragten in seiner hohen Flexibilität und
Innovationskraft liegen. Außerdem setzen die Unternehmen vor allem
auf die Anpassungsfähigkeit an neue Technologien und
Marktanforderungen (42 Prozent) sowie die schnelle Umsetzung von
Projekten (40 Prozent).
Die größte Herausforderung bei der Umsetzung von Strategien zur
ökologischen Transformation sehen mittelständische Unternehmen in den
hohen Kosten. Diese werden von 40 Prozent der Umfrageteilnehmern als
Hemmnis genannt, gefolgt von der Komplexität der Umsetzung (37
Prozent). Damit die Unternehmen auch in Zukunft in die Energiewende
investieren können, benötigen die Mittelständler nach eigenen Angaben
Unterstützung, wobei staatliche Fördermittel (46 Prozent) sowie
technische Beratung und Expertise (42 Prozent) hier am häufigsten
genannt wurden.
Gleichzeitig sehen Unternehmen großes Potenzial, um die
Energiewende im Mittelstand weiter zu beschleunigen. Die
meistgenannten Maßnahmen sind demnach bessere finanzielle
Förderprogramme und Anreize. Für 42 Prozent derjenigen Unternehmen,
die den aktuellen Stand der Energiewende im Mittelstand als nicht
sehr weit fortgeschritten beschreiben, liegt hier ein wirksamer
Hebel. Weitere wichtige Ansätze sind zudem der Zugang zu bezahlbaren
und zuverlässigen Technologien (37 Prozent) und verlässliche
regulatorische Rahmenbedingungen (35 Prozent).
Mittelstand bei der Umsetzung der Energiewende auf gutem Weg
Insgesamt zeigt der "Energiewende-Kompass" der NORD/LB, dass der
deutsche Mittelstand bei der Umsetzung der Energiewende bereits auf
einem guten Weg ist. Knapp 75 Prozent der befragten Unternehmen
stufen die Entwicklungen in diesem Bereich als eher oder weit
fortgeschritten ein. Gleichzeitig könnte die Umsetzung der
Energiewende vor allem durch gezielte finanzielle Förderprogramme und
Anreize noch beschleunigt werden.
Über die Studie
Für den "Energiewende-Kompass 2024" der NORD/LB wurden im Auftrag
der Bank 300 Führungskräfte aus Unternehmen mit Hauptsitz in
Deutschland online befragt. Die Zielgruppe umfasst Entscheider aus
den Bereichen Geschäftsführung, Finanzen oder Business Development,
die in ihrem Bereich für Investitionsentscheidungen in nachhaltige
Energie und Energieeffizienz verantwortlich sind. Befragt wurden
Führungskräfte aus Unternehmen mit 200 bis 5.000 Beschäftigten. Die
Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet.
Über die NORD/LB
Die NORD/LB Norddeutsche Landesbank gehört zu den führenden
deutschen Geschäftsbanken. Als öffentlich-rechtliches Institut ist
sie Teil der S-Finanzgruppe. Zu den Kerngeschäftsfeldern zählen
Firmenkunden, Spezialfinanzierungen im Energie- und
Infrastruktursektor, die Finanzierung von Gewerbeimmobilien über die
Deutsche Hypo, das Kapitalmarktgeschäft, das Verbundgeschäft mit den
Sparkassen sowie Privat- und Geschäftskunden einschließlich Private
Banking.
Die Bank hat ihren Sitz in Hannover, Braunschweig und Magdeburg
und verfügt über Niederlassungen in Oldenburg, Hamburg, Schwerin,
Düsseldorf und München. Außerhalb Deutschlands ist die NORD/LB mit
einer Pfandbriefbank (NORD/LB Luxemburg S.A. Covered Bond Bank) in
Luxemburg sowie mit Niederlassungen in London, New York und Singapur
vertreten.
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