27.03.2024,
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Wien (OTS) - Künstliche Intelligenz revolutioniert derzeit unseren
Alltag. Auch die Bau- und Immobilienbranche steht vor einem neuen
Zeitalter. Die wahre Herausforderung ist aber nicht die Technologie,
sondern der Mensch – so der Grundtenor der von rund 150
Branchenteilnehmer:innen besuchten Rubner Future Night. Konkrete
Anwendungsfälle gibt es genug, in vielen Bereichen steht man aber
noch ganz am Anfang. Insbesondere rechtliche Herausforderungen und
der Umgang mit neuen Regulativen wie dem Anfang März veröffentlichte
Artificial Intelligence Act (AIA) der Europäischen Kommission sind
dabei nicht zu unterschätzen.
„Die Branche hat ein extrem hohes Informationsbedürfnis zu KI. Man
konnte förmlich spüren, wie der Veranstaltungssaal während der
Vorträge und Diskussionsrunden bebte,“ so Veranstalter Gerald
Schönthaler von Rubner Holzbau. Schon nach einer Woche war man
ausgebucht, rund 60 Teilnehmer:innen mussten auf die Warteliste
gesetzt werden.
Zwtl.: Digitaler Darwinismus: Adapt or Die
Der Druck auf Unternehmen ist groß. Insbesondere die momentane
Geschwindigkeit der Entwicklungen stellt viele vor große
Herausforderungen. In drei bis fünf Jahren wird jedes Unternehmen ein
eigenes KI-Modell haben müssen, sonst drohe das „Aus“, zeigt sich
Keynote-Speaker und KI-Experte Karl-Heinz Land überzeugt. Unter dem
Titel „Aufbruch in eine neue Zeit“ spricht er von einer „Zeit vor und
einer Zeit nach der KI“. Land: „KI und insbesondere generative KI
werden einen Produktivitätsschub von 25 bis zu 90 Prozent auslösen.
Jetzt gilt wieder der Digitale Darwinismus: Adapt or die. Wer den Zug
von KI verpasst, den wird es in 5 Jahren nicht mehr geben."
Zwtl.: Großes Potenzial in der Bau-und Immobilienbranche
„Alle reden über KI. Viele nutzen sie. Einige aber warnen sogar
davor. Die Baubranche kann jedenfalls von KI profitieren,“ betonte
Karl-Heinz Strauss, Porr. Er präsentierte einige Use Cases aus seinem
Unternehmen, die das hohe Potenzial von generativer KI in der Bau-
und Immobilienwirtschaft verdeutlichen: Von automatisierter
Baustellenüberwachung und nachhaltigem Abfallmanagement über
generative design, predictive maintenance für Maschinen,
Echtzeitplanung und Ressourcenoptimierung bis hin zu
Qualitätskontrolle und Mängelerkennung. Konzernweit würden derzeit
der Austausch und die Ideen zu KI gefördert werden.
Auch im Holzbau könne man dies unterstreichen, so Gerald
Schönthaler: „KI ist im Holzbau schon lange im Einsatz. Durch die
rasante technologische Entwicklung ergeben sich zahlreiche neue
Möglichkeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“
Hausaufgaben müssten aber schon noch gemacht werden in der
Branche. Insbesondere bleibt der wichtigste Faktor der Mensch selbst,
denn er hat die Schlüsselrolle bei der Nutzung von KI inne, so
Isabella Stickler von Alpenland. Stickler: „KI hat unser Arbeiten,
Lernen, Kommunizieren und Interagieren schon verändert. Das wird beim
Bauen und Wohnen nicht anders sein. Wir müssen unsere Organisationen
bestmöglich darauf vorbereiten, die Mitarbeiter und auch den
Endnutzer schulen. Nur so kann der verantwortungsvolle und
zielgerichtete Einsatz von KI gewährleistet sein.“
Zwtl.: „KI rockt die Welt, Europa reguliert“
Vor einer Woche wurde der Artificial Intelligence Act (AIA) der
Europäischen Kommission veröffentlicht. KI-Anwendungen werden hier in
unterschiedliche Risikoklassen eingeteilt. Dabei müssen Systeme, die
als besonders risikoreich gelten und zum Beispiel in kritischen
Infrastrukturen oder im Bildungs- oder Gesundheitswesen eingesetzt
werden, strenge Anforderungen erfüllen.
Für Wolfgang Zankl, Professor und stv.Vorstand des Instituts für
Zivilrecht der Universität Wien, bleiben hier jedoch viele Fragen
offen. „Die Verordnung strotzt nur so von nicht eindeutigen,
auslegungsbedürftigen Ausdrücken, schon die Definition von KI ist
schwer auslegbar. Ich sehe hier massive Rechtsunsicherheiten auf uns
zukommen, die für manche Unternehmen sehr kritisch werden können,
denn die Strafen sind enorm. KI rockt die Welt und Europa reguliert,“
so die Kritik des renommierten KI-Rechtsexperten.
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