26.11.2024, 3808 Zeichen
St. Pölten (OTS) - âDie Beschäftigten in Niederösterreich verdienten
2023 im Schnitt
2.655 Euro im Jahr (Brutto-Medianeinkommen). Im Jahr davor waren es
2.457, so Niederösterreichs AK Präsident und ÃGB Vorsitzender Markus
Wieser bei der Vorstellung der Einkommensanalyse der AK. âDas
entspricht in Niederösterreich einem Plus von 198 Euro zum Jahr
davor, also 8,1 Prozent. Allerdings hat die Teuerung und Inflation
erhebliche Auswirkungen auf die Reallöhne. Abzüglich der Inflation,
Sozialversicherung und Lohnsteuer bleiben ist das Brutto-
Medieneinkommen in Niederösterreich von 2022 auf 2023 real um nur 10
Euro gestiegen, das ist ein Plus von nur 0,5 Prozent. Die weiterhin
hohen Preise bei Energie, Wohnen und Lebensmitteln belasten die
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer massiv. Es braucht wirksame
MaÃnahmen gegen die Inflation. Die Menschen benötigen
Planungssicherheit und Stabilitätâ, so Wieser.
"Nur wenn den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern genug bleibt,
um das Geld wieder in den heimischen Konsum- und Wirtschaftskreislauf
einbringen zu können, kann eine Positiv-Spirale in Gang gesetzt
werden. Das ist gerade jetzt wichtiger denn je. âDie
Arbeitnehmer:innen haben sich ihren fairen Anteil an der steigenden
Wertschöpfung und Produktivität mehr als verdientâ, sagte Wieser.
Im Bundesländervergleich lag das Medianeinkommen in Niederösterreich
mit 2.655 Euro an siebenter Stelle. Nach wie vor das höchste
Einkommensniveau ist in Vorarlberg (2.887 Euro), das geringste
Mediankommen ist im Burgenland (2.439 Euro).
Einkommensunterschied: Frauen verdienten rund 28 Prozent weniger
In Niederösterreich lag das Medianeinkommen der Frauen im Jahr
20203 mit 2.151 Euro um 847 Euro unter jenem der Männer (2.998 Euro).
Die Einkommensdifferenz zwischen den Geschlechtern betrug 28,2
Prozent. Damit verringerte sie sich im Jahresvergleich um 0,3
Prozentpunkte, erhöhte sich absolut jedoch um 53 Euro. Ãsterreichweit
verringerte sich die Einkommensschere im Jahresvergleich um 0,4
Prozentpunkte auf 27,9 Prozent, erhöhte sich absolut allerdings um 52
Euro. Das bundesweite Einkommensniveau der Frauen lag mit 2.281 Euro
um 883 Euro unter jenem der Männer (3.164 Euro).
Regions- und Bezirksvergleich
Das Mostviertel war die Region mit dem höchsten Einkommensniveau,
es lag um 3,4 Prozent über dem niederösterreichischen
Medianeinkommen. Das zweithöchste Einkommensniveau wies der
Zentralraum auf, gefolgt vom Industrieviertel und vom Waldviertel.
Das niedrigste gewichtete regionale Medianeinkommen wies das
Weinviertel auf, dessen Einkommensniveau um 10,3 Prozent unter dem
niederösterreichweiten lag. An der Spitze des Bezirksrankings kam es
dieses Jahr zu einem Wechsel: Die Statutarstadt St. Pölten wies 2023
mit 2.917 Euro das höchste Medianeinkommen in Niederösterreich auf.
Der Bezirk Amstetten, der traditionell das höchste Einkommensniveau
besaÃ, lag mit 2.910 Euro knapp darunter. Dahinter reihten sich die
Bezirke Scheibbs (2.797 Euro), Gmünd (2.786 Euro) und Lilienfeld (
2.713 Euro) ein. Der Bezirk mit dem niedrigsten Medianeinkommen war
abermals Krems (Land), dessen Einkommensniveau bei 2.137 Euro lag.
Eine gerechte und faire Neuverteilung der Abgabenlast ist zu
diskutieren
Neben Kaufkraftsteigerungen für die Beschäftigten und
Abfederungen bei Wohnen, Einkauf und Energie forderte der Präsident:
âWenn man die gesamte Wertschöpfung ansieht, dann beträgt der Anteil
aus menschlicher Arbeitskraft nur noch 60 %, während 40 % von
Maschinen und Robotik und Automatisierung stammen. Angesichts der
Veränderungen in der Arbeitswelt ist es notwendig, eine gerechte und
faire Neuverteilung der Abgabenlast zu diskutieren und umzusetzen. Es
kann nicht sein, dass fast ausschlieÃlich Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer diese Last tragenâ, so Wieser abschlieÃend.
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