19.12.2024, 2565 Zeichen
Wien (OTS) - Brennerautobahn, Tauernautobahn, A8 München-Salzburg,
Totalsperren
der Deutschen Bahn: Die österreichische Logistik-Branche warnt
eindringlich vor Störungen der Versorgungsketten infolge unzureichend
abgestimmter Planung von Baustellen auf den Hauptverkehrsrouten.
Vorhersehbar massive Staus würden nicht nur die Transport- und
Logistikbranche, Handel und Industrie, sondern auch den Tourismus und
die Bevölkerung in den betroffenen Regionen stark beeinträchtigen.
Zwtl.: Die künftigen Baustellen im Detail:
- Ab Jänner 2025 wird die Luegbrücke auf der Brennerautobahn in beide
Richtungen nur noch einspurig befahrbar sein. Die Bauarbeiten auf
einer der wichtigsten Transitstrecken Europas werden zumindest drei
Jahre lang gravierende Verkehrsbehinderungen verursachen und den
Warenverkehr stark beeinträchtigen. Bereits die Vorarbeiten führten
zu massiven Staus.
- Ab 2027 werden Sanierungsarbeiten am Tauerntunnel die zweite
Hauptachse in Richtung Nord-Süd stark beeinträchtigen.
- Im gleichen Zeitraum werden entlang der A 8 München-Salzburg 23
Brückensanierungen sowie der Ausbau von 6 auf 8 Spuren (inkl.
Standspuren) zwischen Rosenheim und Staatsgrenze zu weiteren
Belastungen führen.
- Mehrmonatige Totalsperren auf Schlüsselstrecken der Deutschen Bahn
in Bayern im gleichen Zeitraum machen eine Verlagerung auf die
ohnehin überlastete Schiene illusorisch.
Alternativ-Routen innerhalb Österreichs bieten keine zusätzlichen
Kapazitäten. Die naheliegendste Option ist der Umweg über Tschechien
(Prag-Brünn-Wien), der im Durchschnitt zusätzliche 990 Kilometer bzw.
10 Fahrstunden bedeutet.
Zwtl.: Forderung nach Sofortmaßnahmen: Aufhebung LKW-Nachtfahrverbote
und abgestimmte Baustellenplanung
Die Logistikbranche fordert im Interesse der
Versorgungssicherheit eine sofortige Koordination der
Baustellenplanung zwischen Asfinag, ÖBB und den Nachbarländern
Deutschland und Italien. Alexander Friesz, Präsident des
Zentralverbands Spedition & Logistik: „Der Zentralverband begrüßt
ausdrücklich den Einsatz von Asfinag, ÖBB und anderen für die
Erhaltung von Österreichs hochwertiger Verkehrsinfrastruktur.
Zugleich appellieren wir an alle Verantwortlichen, das Ergebnis
dieses Einsatzes nicht durch die mangelnde Koordination von
Baustellen zunichtezumachen. Als kurzfristige Entlastungsmaßnahme
schlagen wir zudem vor, während der Bauphasen die LKW-
Nachtfahrverbote aufzuheben. Das würde den Verkehr besser verteilen,
Staus reduzieren und die Belastung für Wirtschaft, Umwelt, Tourismus
und Anrainer spürbar mindern.“
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